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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Ich ging davon aus, dass sie ihn nicht hören sollte. »Ich würde mich ihm gerne mal vorstellen.«
     
     
    Kyle Brooks' Haus liegt in den West Richland Hills, wo die reichen Leute leben. Riesig und trotzdem irgendwie zart gebaut lag es zwischen seinen Nachbarn wie eine durchtriebene Katze zwischen Pudeln. Die Größe stimmte, aber es war eleganter und fügte sich besser in die Wüste ein als der Rest. Die Arbeit als Scheidungsanwalt macht sich, zumindest in Kyles Fall, gut bezahlt.
    Ich parkte den Golf auf der Straße, ließ Sam raus und holte das Buch... und den Wanderstab, der daneben lag. »Hallo«, begrüßte ich ihn. Er machte nichts Magisches oder wurde auch nur warm in meiner Hand, aber irgendwie fühlte er sich selbstgefällig an.
    Ich schob die Golftür mit der Hüfte zu und trottete den Weg zu Kyles Eingangstür entlang. Die Bedeutung des Buches war in eine völlig neue Dimension eingetreten, als die alte Frau im Buchladen es erwähnt hatte. Also hielt ich es mit beiden Händen und schob mir den Wanderstab unter den Arm. Als ich an der Tür ankam, konnte ich nicht auf die Klingel drücken.
    Sam bemerkte mein Dilemma und drückte sanft mit einer Kralle auf den Klingelknopf.
    Kyle musste direkt hinter der Tür gestanden haben, wie er es mir bei unserem Telefonat versprochen hatte, denn als er die Tür öffnete, stand er Gesicht-an-Reißzahn mit Sam. Er zuckte nicht mal zusammen. Stattdessen stemmte er eine Hand in die Hüfte und schickte ein Luftküsschen los, dann lächelte er verführerisch und verwandelte mit seiner Haltung normale Jeans und purpurfarbenes Muskel-Shirt in Puffkleidung.
    »Hey, Darling«, sagte er zu Sam. »Ich wette, in Männerform bist du einfach umwerfend, hm?«
    »Es ist Sam«, erklärte ich Kyle trocken. Und obwohl ich wusste, dass es nur für Ärger sorgen würde, musste ich ihn warnen, weil ich ihn wirklich mochte. »Du musst ein bisschen vorsichtiger sein, mit wem von den Wölfen du flirtest - du könntest wirklich Ärger bekommen.«
    Kyle konnte manchmal ziemlich überempfindlich sein - erst enterbt zu werden und dann in einer konservativen Gemeinde zu leben hatte auf einen schwulen Mann wohl diesen Effekt - und Kyle konnte sein leidenschaftliches (und zickiges) Verhalten fast schon in eine Kunstform verwandeln, wenn es jemanden, der ihm ablehnend gegenüberstand, auf die Palme trieb. Glücklicherweise entschied er sich, meine Warnung so aufzunehmen, wie sie gemeint war.
    Mit völlig anderer Stimme sagte er: »Ich liebe dich auch, Mercy« Er ließ die aufgesetzte Koketterie so schnell und vollkommen fallen, dass ihn dafür wahrscheinlich ein paar Oscar-Gewinner beneidet hätten. »Hey, Samuel, 'tschuldigung, mit dem ganzen Pelz habe ich dich nicht erkannt.« Er schaute auf das Bündel in meinen Armen. »Du willst ein Handtuch in meinen Safe legen?«
    »Es ist ein ganz besonderes Handtuch«, erklärte ich, als ich mich an ihm vorbei ins Haus schob. »Mit ihm hat Elvis sich am Tag des letzten Konzerts die Haare getrocknet.«
    »Ooooh«, meinte er und trat einen Schritt zur Seite, damit Sam mir folgen konnte. Dann schloss er die Tür und legte, fast wie aus einem nachträglichen Gedanken heraus, den Riegel vor. »Wenn das so ist, muss es natürlich an einem sicheren Ort untergebracht werden. Willst du den großen Safe mit der ganzen Elektronik oder etwas besser Verstecktes?«
    »Besser versteckt wäre toll.« Ich ging nicht davon aus, dass Elektronik das Feenvolk abhalten konnte.
    Er führte mich durchs Haus, die Treppe hoch und an seiner Bibliothek vorbei - in der eine Seite der Regale mit wunderschönen, ledergebundenen Büchern gefüllt war und die andere mit zerlesenen Taschenbüchern, unter anderem Nora Roberts' gesammelte Werke. Ich ging zwei Schritte weiter, hielt an, ging rückwärts und schaute wieder in die Bibliothek.
    Wenn das Feenvolk hinter dem Buch her war und irgendeine Art hatte, es aufzuspüren - dann hätten sie es sich längst geholt. Stattdessen hatte es gute zwei Tage lang in ein Handtuch gewickelt in meinem Golf gelegen.
    Kyle kam zurück und schaute auch auf seine gesammelten Bücher. »Es ist ein Buch, oder? Und du überlegst, ob du es in aller Offenheit verstecken sollst?« Er schüttelte den Kopf. »Das können wir schon machen, aber wenn jemand nach einem Buch sucht, dann werden sie als Erstes in der Bibliothek suchen - nach dem großen Safe. Ich habe eine bessere Idee.«
    Also folgte ich ihm zu einem Schlafzimmer. Die Wände waren dunkelblau mit

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