Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
schwarzen Flecken, und die breiten Etagenbetten waren mit Bettzeug bezogen, auf dem Thomas die kleine Lokomotive seine Runden zog - nicht unbedingt etwas, was ich in Kyles Haus erwartet hatte. Ich wusste, dass seine Familie ihn nie besuchte, also konnte es nicht für einen Neffen eingerichtet sein. Kyle ging weiter ins Bad, und ich folgte ihm. Sams Krallen klapperten auf dem Fliesenboden.
    Thomas regierte auch im Bad. Auf dem Waschbecken stand ein Zahnbürstenhalter in Form einer Lokomotive, und von Handtuchhaltern in der Form von Schienen hingen Handtücher, auf die Thomas und seine Freunde aufgestickt waren. Kyle öffnete einen Schrank neben dem Waschbecken, in dem zwei Regalbretter leer und das dritte mit Handtüchern in den verschiedensten Farben gefüllt war.
    »Gib mir das«, sagte er, also gab ich ihm das Buch. Er kniete sich auf den Boden, faltete das Handtuch auf und legte das Buch zurecht, um dann das Handtuch auf dieselbe Weise zu falten wie alle anderen Handtücher auch. Er gab es mir zurück, und ich legte es ganz unten in einen der Stapel. Kyle schaute sich meine Arbeit an und rückte den Stapel zurecht. Das Handtuch mit dem Buch sah jetzt aus wie alle anderen Handtücher auch.
    Ein Ding, das so tut, als wäre es etwas anderes. Aus irgendeinem Grund musste ich an den Vorfall mit dem Kopfgeldjäger heute Morgen denken. Der Kopfgeldjäger - und die Frau vom Feenvolk, die mit einem Gewehr bewaffnet war, in dem sich dieselben silbernen Kugeln befanden wie in Kelly Hearts Pistole. Weil er Werwölfe gejagt hatte.
    Vielleicht... Vielleicht hatte die Frau vom Feenvolk aber etwas anderes gejagt. Adam hatte überlegt, dass die silberne Munition nur deswegen benutzt worden sein konnte, weil sie zu Kelly Hearts passte. Dass die Schützin hinter jedem von uns her gewesen sein konnte und nicht zwangsweise hinter einem Werwolf. Ich hatte gedacht, dass er nur versuchte, nicht im Rampenlicht zu stehen und mich davon abzuhalten, mir Sorgen um ihn zu machen. Aber was, wenn er Recht hatte? Was, wenn diese Feenvolkfrau es auf mich abgesehen hatte?
    Wahrscheinlich litt ich einfach nur an Verfolgungswahn. Schließlich drehte die Welt sich nicht nur um mich. Nur, weil im letzten Jahr zu verschiedenen Zeiten Vampire, das Feenvolk und Werwölfe versucht hatten, mich umzubringen, hieß das nicht, dass es jetzt genauso war. Die alte Frau im Buchladen hatte nicht gewusst, wer ich war. Sie hätte doch sicher mein Gesicht erkannt, wenn das Feenvolk es auf meinen Tod abgesehen hatte.
    Vielleicht war das Feenvolk bereit, für dieses Buch zu töten, das ich gerade im Haus eines Freundes versteckt hatte. Warren war nicht immer hier, und Kyle war nur ein Mensch. Vielleicht sollte ich es nicht hierlassen. Vielleicht war ich aber auch nur paranoid und sah Verschwörungen, wo es gar keine gab.
    »Hey, Kyle?«, meinte ich. Er schaute mich an.
    »Riskier nichts für dieses Buch«, sagte ich. »Wenn jemand kommt und dich bedroht - gib es ihnen einfach.«
    Er zog eine sorgfältig gezupfte Augenbraue hoch. »Warum gibst du es ihnen dann nicht? Wer auch immer ›sie‹ sind.«
    Ich dachte über die verschiedensten Antworten nach, dann sagte ich schließlich: »Genau das ist es. Ich weiß nicht wirklich, wer ›sie‹ sind oder warum sie das Buch wollen. Oder ob sie überhaupt das Buch wollen.« Wahrscheinlich reagierte ich einfach über und Phin würde mich in ein paar Tagen anrufen und sein Buch zurückverlangen. Wahrscheinlich war der Kopfgeldjäger-Vorfall genau das, wofür ihn jeder hielt - die Tat einer publicityhungrigen Produzentin. Und die bewaffnete Frau vom Feenvolk war... Meine Fantasie gab auf. Aber es konnte eine Erklärung geben, die nichts mit mir oder dem Buch zu tun hatte.
    Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass jemand mich für dieses Buch einfach töten würde. Würden sie sich mir nicht zuerst auf andere Art nähern? Mich danach fragen? Mir drohen, dass sie Phin töten würden, wenn ich es ihnen nicht gab? Außer, sie hatten Phin bereits umgebracht.
    »Bist du okay, Mercy?«, fragte Kyle.
    »Prima. Mir geht's prima.«
     
     
    Wir waren bereits auf der Treppe nach unten, als ich meine Neugier nicht mehr unterdrücken konnte. »Okay. Wer ist der Thomas die kleine Lokomotive-Fan - du oder Warren?«
    Kyle warf den Kopf zurück und lachte. »Vielleicht hätten wir es im Bad zum Prinzessinnen-Zimmer verstecken sollen. Dann hättest du fragen können, wer von uns gerne unter einem rosafarbenen Dachhimmel schläft.« Sein

Weitere Kostenlose Bücher