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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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in der Tür hing - mit einem Zusatz. Jemand hatte mit Tesafilm einen weißen Zettel darübergeklebt, auf dem mit dickem Edding BIS AUF WEITERES stand.
    Während ich noch zögerte, schenkte mir die Frau im Laden ein fröhliches Lächeln und kam zur Tür. Sie entriegelte sie, um sie für mich zu öffnen. Ihre Bewegungen waren für eine Frau von ihrer großmütterlichen Fülle und Faltigkeit erstaunlich lebhaft und rüstig.
    »Hallo, Liebes«, sagte sie. »Ich fürchte, wir haben heute geschlossen. Brauchen Sie etwas?« Sie war vom Feenvolk. Ich konnte es an ihr riechen - Erde, Wald, Magie mit einem Hauch von Feuer, Luft und Salzwasser. So etwas hatte ich noch nie gerochen, und ich hatte zwei der Grauen Lords getroffen, die über das Feenvolk herrschen.
    Die meisten Angehörigen des Feenvolks riechen nach einem der Elemente, aus denen den alten Alchemisten zufolge das Universum besteht - Erde, Luft, Feuer und Wasser. Niemals mehr als eines. Nicht, bis ich diese Frau getroffen habe.
    In ihren verblassten braunen Augen stand ein Lächeln.
    »Ist Phin da?«, fragte ich. »Wer sind Sie? Ich habe Sie hier noch nie gesehen.« Ich war kein regelmäßiger Kunde; vielleicht arbeitete sie ständig bei Phin. Aber ich hätte darauf gewettet, dass es nicht so war. Wenn sie oft im Laden aushelfen würde, hätte ich sie beim ersten Mal, als ich hier war, riechen müssen. An etwas wie ihren Geruch hätte ich mich erinnert.
    Eine Menge Dinge machen mir Angst - wie zum Beispiel Vampire. Seitdem ich sie besser kennengelernt hatte, machten sie mir sogar noch mehr Angst als vorher. Ich weiß, dass sie mich umbringen können. Aber einen von ihnen hatte ich selbst umgebracht und bei zwei weiteren hatte ich geholfen.
    Das Feenvolk... In den furchtbarsten Horrorfilmen sieht man nie, was die Leute umbringt. Das kommt daher, weil das Unbekannte immer furchteinflößender ist als alles, was sich irgendein Make-up-Artist oder Special-Effects-Kerl ausdenken kann. Das Feenvolk ist so ähnlich: Ihr wahres Aussehen ist hinter anderen Formen verborgen - die so gestaltet sind, dass sie in der menschlichen Rasse nicht auffallen und verbergen, was sie wirklich sind.
    Diese großmütterliche Person mit dem freundlichen Gesicht konnte eines dieser Monster sein, das Kinder fraß, die sich im Wald verliefen, oder junge Männer ertränkte, die in ihren Teil des Waldes eindrangen. Natürlich war es genauso möglich, dass sie zum geringeren, freundlichen Feenvolk gehörte - genauso, wie sie aussah. Aber ich bezweifelte es.
    Ich bin klüger als Schneewittchen: Ich würde keine Apfel essen, die sie mir gab.
    Sie ignorierte meine Fragen - das Feenvolk verrät nie seinen wahren Namen - und sagte: »Sind Sie eine Freundin von Phin? Sie zittern ja. Ich nehme nicht an, dass es schaden kann, wenn Sie kurz reinkommen, um sich aufzuwärmen. Ich helfe nur ein bisschen beim Bücherordnen, während Phin fort ist.«
    »Fort?« Ich würde nicht in diesen Laden gehen, wo ich allein mit ihr war. Stattdessen beschoss ich sie mit der Art von Fragen, die jeder Kunde... okay, jeder besessene Kunde stellen würde. »Wo ist er? Wissen Sie, wie ich ihn erreiche kann? Warum hat der Laden nicht offen?«
    Sie lächelte. »Ich weiß nicht, wo er momentan ist.« Wieder eine Ausflucht. Vielleicht wusste sie, dass er gerade im Keller war, aber nicht genau, wo er stand. »Er wird sich wahrscheinlich bei mir melden, wenn er die Chance bekommt, mich anzurufen. Was soll ich sagen, wenn er wissen will, wer nach ihm gefragt hat?«
    Ich schaute in ihre unschuldsvollen Augen und wusste, dass Tad sich zu Recht Sorgen machte. Ich hatte zwar nur Phins ausgeschaltetes Handy, einen unangenehmen Nachbarn und die Tatsache, dass der Laden geschlossen war - aber meine Instinkte tobten. Phin war etwas passiert. Etwas Schlimmes.
    Ich kannte ihn nicht gut, aber ich mochte ihn. Und, wenn man nach dem Telefonanruf ging, den Tad bekommen hatte, stand das, was ihm passiert war, irgendwie in Verbindung mit dem Buch, das er mir geliehen hatte. Was es zu meinem Fehler machte. Vielleicht wäre er immer noch sicher in seinem Laden, wenn ich es nicht so lange behalten hätte, um es zu lesen.
    Ich lächelte zurück, ein höfliches Lächeln. »Machen Sie sich keine Mühe. Ich komme ein andermal wieder vorbei.«
    Sie schnippte mit den Fingern. »Warten Sie eine Minute. Mein Enkel hat mir gesagt, dass er einer netten jungen Frau ein wertvolles Buch geliehen hat, das sie bald zurückbringen sollte.«
    Ich zog die Augenbrauen

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