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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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jede Menge Leute liefen hier täglich durch. Aber es gab wenige Besucher aus dem Feenvolk außer Phin, der für meine Nase kaum als übernatürlich durchging. Allerdings waren hier noch vor kurzer Zeit mehrere Angehörige des Feenvolks gewesen, ohne andere Leute, um ihre Spuren zu verwischen.
    »Ich rieche Phin, die alte Frau von heute Nachmittag und drei andere vom Feenvolk«, erklärte ich Sam.
    Sam schob sich auf eines der wie Dominosteine umgefallenen Bücherregale und drückte seine Nase an die Rückseite, wo er schnüffelte und sich dabei weiterbewegte, bis er gefunden hatte, was er suchte. Er trat in einer offensichtlichen Einladung zurück. Ohne das Regal zu berühren, beugte ich mich vor, bis meine Nase fast das Holz berührte. Ich roch es auch. Hier hatte jemand seine magiegeladene Hand an das Holz gelegt und das Regal umgestoßen.
    »Das ist einer von ihnen«, erklärte ich Sam. »Irgendeine Art Waldwesen, glaube ich - Luft und wachsende Dinge.«
    Ich folgte Sams Beispiel und schnüffelte und krabbelte und schnüffelte weiter, bis wir ein ungefähres Bild davon hatten, was hier passiert war. In meiner Kojotenform wäre es mir leichter gefallen. Aber wenn jemand uns entdeckte, würde ich mich in Menschenform einfacher erklären und die Situation entschärfen oder unter Kontrolle halten können.
    Kontrolle war gut, weil ich nicht wollte, dass Sam irgendwen fraß, den er nicht fressen sollte.
    Ich zählte mir all die Gründe dafür auf, menschlich zu bleiben, weil es gute Gründe waren. Aber mir war auch bewusst, dass ich eigentlich nur nicht wollte, dass Sam vielleicht vergaß, dass ich seine Freundin war, wenn ich als Kojote herumrannte und nicht mehr als Frau, die ihn daran erinnern konnte.
    »Also«, meinte ich zu ihm, während ich eine Pfütze betrachtete, die von Phins Blut gebildet wurde. »Sie sind zur Tür reingekommen, und der Letzte hat sie hinter sich verschlossen. Lass ihn uns Fischjunge nennen, weil er zu den Wasserwesen des Feenvolks gehört. Er scheint derjenige zu sein, der den Ton angibt, weil der gesamte Schaden im Laden von den anderen zwei angerichtet wurde.«
    Sam bohrte seine eisigen Augen in meine, und ich ließ meinen Blick schräg nach unten weggleiten - wie der Salut eines Fechters. Damit erkannte ich seinen Status als großer böser Wolf an, ohne mich ihm zu unterwerfen. Es musste genug gewesen sein, weil er nicht aggressiver wurde. Dieses Dominanzzeug war nichts, womit sich Sam normalerweise aufhielt, außer er war wirklich aufgeregt oder traf einen Wolf zum ersten Mal. Ich nehme an, wenn man schon so lange der Ranghöchste ist, hat man es nicht mehr nötig, es allen ständig unter die Nase zu reiben.
    Hätte er mich nicht gebissen, hätte ich einfach den Blick gesenkt, aber dabei fühlte ich mich nicht mehr sicher. Nicht nach dem Biss. Ich musste ihn daran erinnern, dass ich die Gefährtin des Alphas war, selbst ein Raubtier und keine Beute.
    Eine Woche, hatte Charles gesagt, geschätzt am Beispiel eines Wolfes, der viel jünger gewesen war als Samuel. Ich fing an, mir Sorgen zu machen, ob er zu optimistisch gewesen war - etwas, das ich Charles sonst nie unterstellt hätte. Wie viel Zeit hatte Sam noch?
    »Also schnappt sich Fischjunge Phin und sagt: ›Wir wissen, dass du's hast.«‹ Ich schilderte die Szene, wie ich sie mir zusammengereimt hatte, in meiner besten Jimmy-Cagney-Imitation. »Und dann nickt er seinen Lakaien zu - Fröhlicher grüner Riese Eins und Zwei, weil sie für mich nach grünen Bohnen riechen. Riese eins, eine Frau, wirft ein Bücherregal um, das noch ein paar andere mitreißt.« Ich konnte nicht immer das Geschlecht der Person identifizieren, deren Spur ich verfolgte, aber Riese eins war definitiv weiblich, wenn auch nicht unbedingt riesig. »Zwei ist ein bisschen stärker. Er hebt sein Bücherregal ein Stück an und wirft es durch den halben Raum, so dass es auf seiner Bahn noch ein paar andere Regale mitnimmt und insgesamt mehr Zerstörung anrichtet.«
    Das Regal, das Zwei geworfen hatte, lag in Trümmern, weil es beim Aufprall zerbrochen war. Ich konnte die Vorgänge wie einen Film in meinem Kopf sehen; die Bewegungen lagen vor meiner Nase ausgebreitet, und vor meinen Augen - wenn ich meine Fantasie ein wenig anstrengte. Ich war mir nicht sicher, ob selbst ein Werwolf ein volles Bücherregal hätte anheben können.
    »Aber Phin redet nicht sofort«, meinte ich zu Sam. Ich dachte an Tad, meinen morgendlichen Besucher-mit-Gewehr und das Blut auf dem

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