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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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dass etwas an uns viel schockierender war als Dreck, Verbrennungen und alte, überwiegend schon ausgewaschene Blutflecken.
    »Hey, Sie können hier keinen Hund mit reinbringen!« Die Krankenschwester der Notaufnahme kam drei schnelle Schritte auf uns zu, schaute mir in die Augen... und kam stolpernd zum Stehen. »Ms. Thompson? Ist das ein Werwolf?«
    »Wo ist Adam Hauptman?« Aber ein Brüllen aus der Notaufnahme verriet mir alles, was ich wissen musste. »Wer hatte nur die clevere Idee, ihn hierherzubringen?«, murmelte ich und rannte auf die Doppeltür zwischen dem Wartezimmer und der Notaufnahme zu, Ben und Sam an meiner Seite.
    »Ich nicht«, sagte Ben schon ein wenig fröhlicher. Ich glaube, er hatte sich auch Sorgen darum gemacht, was wir finden würden. »Ich bin von jeder Schuld freigesprochen. Ich war im Trailer, und mir wurde gerade schön warm, als sie ihn hierhergeschickt haben.«
    Ein grauer Werwolf, dessen Fell um die Schnauze herum etwas dunkler wurde, stand in dem Gang zwischen den Räumen und dem Empfang. Seine Verwandlung war so frisch, dass man immer noch sehen konnte, wie die Muskeln seines Rückens sich neu formten. Ihm fehlten große Stücke Fell, wo seine Haut geschwärzt war und Blasen geschlagen hatte als wäre sie aus Wachs. Alle vier Beine waren schrecklich verbrannt, die verkohlte Haut wirkte wie eine groteske Nachahmung des schwarzen Fell s, das sonst dort wuchs. Der Vorhang, der den Raum abgetrennt hatte, hing an seinem Schwanz.
    Ich blieb direkt hinter den Türen stehen und schätzte die Situation ab.
    Jody, die Krankenschwester, mit der ich in der Nacht von Samuels Unfall gesprochen hatte, stand wie erstarrt - doch irgendjemand hatte ihr Tipps gegeben, wie man sich in der Nähe von Werwölfen verhielt, denn ihre Augen waren auf den Boden gerichtet. Aber selbst ich konnte ihre Furcht riechen; für einen Werwolf ein appetitanregender Geruch. Mary Jo kauerte vor Adam, eine Hand auf den Boden gestützt, den Kopf unterwürfig gesenkt - und ihr durchtrainierter, athletischer Körper, der neben dem Wolf so zerbrechlich wirkte, befand sich zwischen allen Zuschauern und ihrem Alpha.
    Ich warf einen kurzen Blick zu Sam, aber anscheinend hatte er genug von dem toten Feenwesen gefressen, denn seine Aufmerksamkeit war völlig auf Adam konzentriert, auch wenn er neben mir blieb. Ben wartete auf meiner anderen Seite, völlig unbeweglich, als würde er sich schwer anstrengen, Adams Aufmerksamkeit nicht auf sich zu ziehen.
    Unter anderen Umständen hätte ich mir keine solchen Sorgen gemacht. Werwölfe neigen dazu, ihre menschliche Hälfte zu verlieren, wenn sie schwer verletzt werden, aber sie können von ihrem Gefährten oder einem dominanteren Wolf zurückgerufen werden.
    Samuel war dominanter als Adam, und ich war Adams Gefährtin. Wir hätten beide in der Lage sein sollen, ihn zurückzuholen. Unglücklicherweise war Samuel heute Abend nicht er selbst, und Adam hatte unsere Gefährtenverbindung durchgebrannt, als er gedacht hatte, ich wäre im Trailer. Ich wusste nicht, was das in Bezug auf seine Reaktion auf mich bedeutete. Er senkte den Kopf und trat einen Schritt nach vorne. Die Zeit des Zauderns war vorbei.
    »Adam«, sagte ich. Sein gesamter Körper erstarrte.
    »Adam?« Ich trat einen Schritt von Sam und Ben weg. »Adam, es ist alles in Ordnung. Das sind die Guten. Sie versuchen zu helfen - du bist verletzt worden.«
    Ich bin schnell, und ich habe gute Reflexe, aber ich sah nicht einmal, dass er sich bewegte. Er drückte mich nach hinten gegen den Türrahmen und hob sich auf seine armen, verbrannten Hinterbeine, bis sein Gesicht und meines auf derselben Höhe waren. Der Gestank von Rauch und Verbranntem umhüllte uns, als sein heißer Atem meine Wange traf. Er atmete tief ein, dann fing sein gesamter Körper an zu zittern.
    Er hatte wirklich geglaubt, ich wäre tot. »Ich bin okay«, murmelte ich, schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück, um ihm meine Kehle darzubieten. »Ich war nicht im Trailer, als er explodiert ist.«
    Seine Nase zog eine Spur von meinem Kinn bis zum Schlüsselbein, dann packte ihn ein tiefes, keuchendes Husten, das scheinbar ewig anhielt. Als es endlich vorbei war, legte er mir den Kopf auf die Schulter und fing an, sich zu verwandeln.
    Es war für alle Beteiligten sicherer, wenn er menschlich war. Das war wahrscheinlich der Grund, warum er es tat. Aber er war gerade schlimm verletzt worden - und hatte sich erst vor wenigen Minuten vom Menschen in einen Wolf

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