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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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saubergemacht. Sein weißes Fell war immer noch mehr rosa als irgendwas anderes, und er war klatschnass. Gott sei Dank hatte der Golf eine gute Heizung.
    »Also, wenn du es nicht weißt«, murmelte ich, »wie soll ich es dann wissen?«
    Er drückte seinen Kopf fester auf meine Schenkel. Er hatte mich heute Nacht fast umgebracht. Ich hatte die Absicht in seinen Augen gesehen, als er seine Hinterbeine angespannt hatte - und den Stapel ins Rutschen gebracht hatte, auf dem er kauerte, weil er schon während des Kampfes mit dem Feenwesen aus der Balance geraten war.
    Es war die Art von Fehler, die Samuel niemals passiert wäre, und es hatte seinen Angriff fehlgeleitet. Er war vor mir gelandet, auf dem zerbrochenen Bürostuhl. Sein Fuß war in die Armlehne geraten, und während er versuchte, sich zu befreien, war ihm wieder eingefallen, dass wir Freunde waren.
    Seinem gesenkten Schwanz und Kopf nach zu schließen hatte er sich selbst einen Schreck eingejagt, der mindestens so schlimm war wie meiner.
    Wir waren ziemlich lang im Buchladen gewesen, also war der Verkehr nicht mehr wirklich schlimm, aber durchaus noch vorhanden. Ich nahm meine rechte Hand vom Lenkrad und kraulte Sam hinter dem Ohr. Sein ganzer Körper entspannte sich. »Wir werden es schaffen«, sagte ich zu ihm. »Mach dir keine Sorgen. Ich bin viel sturer als Samuel. Lass uns nach Hause gehen und trocknen. Dann, denke ich... ist es Zeit, Zee anzurufen...«
    MERCY!
    Adams Stimme in meinem Kopf war so laut, dass ich mich nicht bewegen konnte. Ein vernichtender und gleichzeitig lautloser Lärm, der lauter wurde und lauter wurde bis... nichts mehr da war. Der Schrei löste Kopfschmerzen aus, gegen die das, womit ich in Phins Keller aufgewacht war, ein Zuckerschlecken war.
    »Sam«, sagte ich drängend, beide Hände wieder am Lenkrad - wofür auch immer es gut war. Ich hatte mich gerade noch davon abhalten können, mit aller Kraft auf die Bremse zu steigen, was auf der belebten Schnellstraße wahrscheinlich zu einem riesigen Auffahrunfall geführt hätte. Andererseits konnte ich momentan auch kaum fahren. »Sam. Sam, ich kann nichts sehen.«
    Ein Maul schloss sich um mein rechtes Handgelenk, zog es nach unten und dann wieder zurück. Sobald wir wieder geradeaus fuhren, trat ich sanft auf die Bremse und ließ den Wagen dann ausrollen. Der Golf schwankte, als Autos an uns vorbeirasten, aber niemand hupte, also mussten wir es auf den Seitenstreifen geschafft haben. Nach einer unbestimmbaren Zeitspanne ließ der Schmerz schließlich nach. Ich zitterte, schwitzte und fühlte mich, als wäre ich von einem Sattelzug überrollt worden.
    »Wir müssen nach Hause«, sagte ich und startete den Wagen wieder. Meine Hände zitterten, als ich den Gang einlegte und den kürzesten Weg Richtung Finley einschlug. Ich hatte es Adam überlassen, mit seinem Rudel zurechtzukommen. Wenn ihm etwas passiert war, würde ich mir meine Feigheit niemals verzeihen.

 
8
     
    W ir waren auf dem Chemical Drive, der Straße, die aus der Stadt hinaus aufs Land führte, als ein Krankenwagen mit blitzenden Lichtern, aber ohne Sirene in die entgegengesetzte Richtung an uns vorbeischoss. Fast hätte ich umgedreht, um ihm zu folgen.
    Nein. Es ist besser, wenn ich erst rausfinde, was genau passiert ist. Sam ist heute kein Arzt, und ich kann nicht besser helfen als das Krankenhaus, in das das Opfer gebracht wird. Und vielleicht lag ja überhaupt niemand, den ich kannte, in dem Krankenwagen.
    Sobald ich in meine Straße abbog, drückte ich aufs Gaspedal und ignorierte alle Geschwindigkeitsbeschränkungen. Direkt vor uns stieg von irgendwoher schwarzer Rauch auf. Rote Lichter blitzten - Feuerwehrautos an meinem Haus, das fast nur noch aus Glut bestand.
    Adam hätte gedacht, dass ich dort drin war. Ich hatte ihm nicht gesagt, dass ich wegfuhr - weil er mir jemanden mitgegeben hätte, jemanden, dem er vertraute, während ich gewollt hatte, dass alle, denen er vertraute, bei ihm waren. Adams Schrei ergab plötzlich Sinn, aber ich hatte panische Angst vor dem, was er getan hatte, als die Verbindung durchgebrannt war. Es könnte sich angefühlt haben, als wäre ich gestorben oder bewusstlos geworden. Ich hätte ihn anrufen sollen, statt zu warten, bis ich wieder fahren konnte.
    Adams Rudel umringte den Trailer, während sie gleichzeitig darauf achteten, den Feuerwehrleuten nicht im Weg zu stehen. Das Feuer musste ausgebrochen sein, während das Meeting noch lief, oder kurz danach - ich unterdrückte mit Mühe

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