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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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wütend auf sie war statt Auriele. Die Stimme von Darryls Gefährtin war eisig, als sie fragte: »Du hast einfach zugeschaut, als ein paar vom Feenvolk das Haus eines Rudelmitglieds niedergebrannt haben?«
    Ich hatte meine Tasse vom Tisch genommen, als er sich bewegte, und hatte es auch geschafft, die von Jesse zu retten. Mit der Hüfte lenkte ich den Tisch gerade weit genug ab, dass er nicht Jesse treffen konnte. Darryl rettete Bens Tasse - seine eigene war schon leer. Also ergossen sich nur Mary Jos und Aurieles Kakao über den Tisch und auf den Boden.
    In der angespannten Stille dieses Moments erschien mir das Klingeln meines Handys fast als willkommene Ablenkung. Ich knallte die zwei Tassen auf den Tisch und zog das Telefon aus der Tasche.
    Ich erkannte weder die Nummer noch die Vorwahl. Normalerweise kenne ich die Nummern der Leute, die mich mitten in der Nacht anrufen.
    »Hallo?«
    »Mercedes Thompson, du hast etwas, was mir gehört. Ich habe etwas, was dir gehört. Sollen wir spielen?«
    Ich stellte das Telefon laut und legte das Handy in die Mitte des Tisches. Natürlich hätte sowieso jeder außer Jesse den Anruf mithören können - aber wenn wir alle bei voller Lautstärke zuhörten, fiel vielleicht jedem etwas anderes auf. Mein Handy war ziemlich neu, und ich hatte extra einen Aufpreis bezahlt, um eines mit guter Klangqualität zu bekommen.
    Darryl zog sein Handy heraus - einer von diesen Minicomputern mit jeder vorstellbaren technischen Spielerei -, drückte ein wenig auf dem Bildschirm herum und legte es dann neben meines. »Aufnehmen«, formte er mit den Lippen.
    »Alles, was ich besessen habe, ist letzte Nacht in Flammen aufgegangen«, erklärte ich meinem unbekannten Anrufer, und in dem Moment, wo ich es ausgesprochen hatte, traf mich die wahre Bedeutung dieser Aussage. Arme Medea. Ich biss die Zähne zusammen, entschlossen, dass diese Person - die für mich weiblich klang, wenn auch mit der tiefen Stimme einer Raucherin - niemals erfahren würde, welchen Schmerz sie mir bereitet hatte. Wenn man davon ausging, dass sie eines der Feenwesen war, die das Feuer gelegt hatten.
    »Ich war nicht dort«, sagte sie - ich wurde mir immer sicherer, dass es tatsächlich eine »sie« war. Ihre nächsten Worte stellten sicher, dass sie zum Feenvolk gehörte. »Es hätte sich in Feuer oder Tod enthüllt. Wir haben den Brand beobachtet, haben zugesehen, wie das Feuer dein Leben gefressen hat, und das, was du von Phineas Brewster genommen hast, war weder in den Kohlen noch in der Asche.«
    Das Feenvolk sagt oft Dinge, die für menschliche Ohren seltsam klingen. Ich hatte mich selbst schon dabei ertappt, wie ich Zees Aussprüche zitierte und dann von den Leuten um mich herum seltsam angestarrt wurde.
    »In Feuer oder Tod«, sagte ich und wiederholte damit den Teil des Satzes, der für mich nach einem Zitat klang.
    »Es enthüllt sich selbst, wenn derjenige stirbt, der es besitzt, oder wenn es verbrennt«, erläuterte sie ungeduldig.
    »Ihr Kopfgeldjäger schien die Art von Mann zu sein, die solche Dinge erledigt«, sagte ich. »Warum haben Sie mich nicht von ihm umbringen lassen, statt sich auf eine Rückendeckung zu verlassen?« Bei Werwölfen aufzuwachsen hatte dafür gesorgt, dass ich wusste, wie man eine Situation kontrolliert, ohne übermäßig aggressiv zu wirken. Eine Frage zu stellen, die ein wenig vom Thema ablenkt, ist eine Möglichkeit - und wenn die Frage als andere Frage getarnt ist, werden meine Chancen sogar noch besser.
    »Kelly?«, fragte sie mit ungläubiger Stimme. Aber sie wusste, von wem ich sprach. Sie musste die Feenfrau sein, die den Vorfall eingefädelt hatte, bei dem Maia fast verletzt worden wäre. »Kelly würde niemals eine Frau verletzen. Aber die Polizei hätte ihm nicht geglaubt.«
    In ihrer Stimme schwang etwas mit, was mir verriet, dass sie Kelly Heart persönlich kannte - und ich fühlte eine unterschwellige Verachtung für etwas in ihm, was sie als Schwäche betrachtete.
    »Ich gehe davon aus, dass ich mit derjenigen spreche, die sich selbst Daphne Rondo nennt?« Ich erinnerte mich an den Namen der verschwundenen Produzentin, weil ihr Vorname derselbe war wie der von Scooby Doos süßer Gefährtin und deswegen meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Ich formulierte die Frage sorgfältig, weil das Feenvolk nicht lügen kann - und es wahrscheinlich nicht ihr wahrer Name war. Seinen wahren Namen verrät das Feenvolk gewöhnlich niemandem.
    »Manchmal«, sagte sie, aber ihr gefiel es offenbar

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