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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gar nicht, dass ich ihr auf die Schliche gekommen war. Sie hätte natürlich die Antwort verweigern können, aber das wäre letztendlich auch eine Antwort gewesen. Wäre die Feenfrau nicht Kelly Hearts vermisste Produzentin gewesen, hätte sie mir nur zu gern mitgeteilt, dass ich falschlag.
    »Mr. Heart macht sich Sorgen um Sie«, meinte ich. Und dann hätte ich mir fast auf die Zunge gebissen. Diese Frau verdiente es nicht, zu wissen, dass er sich Sorgen machte - sie hatte ihn losgeschickt, um zu sterben. Wenn Adam geglaubt hätte, dass Kelly mich umgebracht hatte, hätte er sich persönlich um Hearts Tod gekümmert. Jeder, der wusste, dass ich mit dem örtlichen Alpha ausging, würde das wissen - und das war der Grund, warum sie dem Kopfgeldjäger die Schuld in die Schuhe schieben wollte. »Er würde anders empfinden, wenn er wüsste, was Sie für ihn geplant hatten.«
    »Wenn er wüsste, worauf ich es abgesehen habe, würde er mich von ganzem Herzen unterstützen«, sagte sie mit einer plötzlichen Leidenschaft, die mir verriet, dass sie ihre Zweifel hatte und dass diese ihr Sorgen machten. »Er ist mein Soldat, und er befolgt meine Befehle.«
    Ich hatte solche Ansprachen schon früher gehört und verzog angewidert den Mund - wegen eines Fremden, der mich verdammt wütend gemacht hatte... Aber überwiegend wegen eines Freundes von mir, Stefan, noch einem Soldaten, der zu hart rangenommen worden und schließlich daran zerbrochen war.
    »Sie leiden schwer an Aufgeblasenheit«, erklärte ich ihr. »Aber das ist eine häufige Krankheit beim Feenvolk.« Ich war müde, und es war schwer, auf dem schmalen Grat zu balancieren, damit sie nicht die Oberhand gewann, ohne wütend zu werden. Wen hatte sie? Stefan? Ich hatte den Vampir seit Wochen nicht gesehen. Zee? Ich hatte ihn nicht mehr angerufen, wie ich es vorgehabt hatte, nachdem mein Haus in Flammen aufgegangen war.
    »Du leidest an Dummheit«, antwortete sie mit eisiger Verachtung. Ich hatte sie mit Kelly getroffen... Nicht damit, dass sie ihn verletzt hatte, sondern mit der Unterstellung, dass er vielleicht nicht getan hätte, was sie wollte, wenn er gewusst hätte, was sie beabsichtigte. »Aber das ist eine häufige Krankheit bei Menschen. Besonders bei Menschen, die sich in Dinge einmischen, die sie überhaupt nichts angehen.« Es folgte eine Pause, als würde sie etwas abwägen. Dann sagte sie: »Es wäre weise, mich nicht zu verärgern, wenn ich etwas habe, was dir viel bedeutet.«
    Als sie ihren Satz beendet hatte, hörte ich zwei Geräusche. Zuerst schlug etwas auf Fleisch, dann folgte ein unterdrückter Schrei. Wir alle erstarrten und lauschten, um Hinweise auf die Identität zu finden.
    »Männlich«, formte Darryl mit den Lippen.
    Ich nickte. Das hatte ich auch vermutet. Auf den Schrei folgte ein drittes Geräusch: Jemand, der geknebelt war, versuchte zu sprechen. Er war stinkwütend. Irgendetwas an diesem Geräusch... nicht Stefan, nicht Zee. Mary Jo packte mich an der Schulter, ihr Gesicht war bleich und verkniffen. »Gabriel.«
    Das war es. Mary Jo hatte diesen Sommer relativ viel Zeit als Mercy-Wache verbracht und hatte mit mir und Gabriel zusammengearbeitet. Sie kannte ihn auch. Ich hatte nicht an Gabriel gedacht - weil ich der Meinung gewesen war, dass er in Sicherheit war. Für einen Moment schloss ich verzweifelt die Augen. Stefan war ein Vampir; Zee war ein Feenwesen, um das selbst andere Feenwesen einen respektvollen Bogen machten. Gabriel war ein Siebzehnjähriger ohne übernatürliche Kräfte. Er hatte keine Chance gegen einen aus dem Feenvolk.
    Jesse gab ein leises Geräusch von sich, schlug aber sofort die Hände vor den Mund, doch die Feenfrau am Ende der Leitung hatte das Geräusch gehört.
    »Wütend, Kind?«, fragte sie. Sie dachte, sie hätte mich gehört. »Weißt du, wen wir gefangen haben? Ich werde dir einen Hinweis geben. Er wollte ein Auto von dir stehlen. Wir hätten ihn fast entsorgt - aber er gehört zu dir, oder? Wir haben beschlossen, ihn mitzunehmen und zu schauen, ob du das Spiel spielen willst.«
    »Gabriel darf jederzeit jedes Auto fahren, das ich besitze«, erklärte ich ihr mit klarer Stimme - und hoffte, dass Gabriels menschliche Ohren mich hören konnten. »Die Grauen Lords werden nicht glücklich darüber sein, dass Sie einen Menschen in Feenvolkangelegenheiten hineinziehen.«
    Sie lachte. Ihr Lachen überraschte mich völlig. Jede Frau mit einer so tiefen Stimme hat normalerweise ein ähnlich tiefes Lachen. Aber ihres

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