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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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war zart und hell - völlig unmenschlich, wie das Klingeln kleiner Glöckchen -, und es verriet mir, welche Art von Feenwesen sie war. Was nur dafür sorgte, dass mein Magen sich noch mehr verkrampfte. Gabriel schwebte in mehr als nur einer Art von Gefahr.
    Neben dem Telefon an der Wand hing ein Notizblock. Ich zeigte darauf, und Auriele stand geräuschlos auf und brachte ihn mir.
    »Also weißt du jetzt, wen wir haben«, stellte die Feenfrau fest. »Hat seine Mommy dich angerufen? Er sieht fürchterlich süß aus, findest du nicht?« In ihrer Stimme lag eine gewisse Wehmut. »Lebten wir in einem anderen Zeitalter, würde ich ihn für mich behalten.« Ich wartete auf die Tirade darüber, wie anders alles in der guten alten Zeit gewesen war - über die Jahre hatte ich viele Variationen davon gehört. Aber es folgte nur Schweigen.
    Ich schrieb: Feenkönigin. Reist mit fünf bis zwanzig Feenwesen als Gefolgsleuten. Hat früher Menschen gefangen, um sie als Diener/Liebhaber zu halten. Bringt sie in ihr eigenes Königreich, ein wenig wie das Land unter dem Feenhügel, aber anders. Verzauberung: Menschen empfinden den Lauf der Zeit seltsam. »Rip Van Winkle« (100 Jahre) oder »Thomas the Rhymer« (sieben Tage wurden zu sieben Jahren). Ich unterstrich Thomas the Rhymers Namen, weil er echte Folklore war, während Rip eine Geschichte von Irving war, die eventuell, aber nicht sicher auf Legenden beruhte - vielleicht sogar der von Thomas. Ihr Lachen ist wie das Klingeln silberner Glöckchen. Hat auch hypnotischen Zauber. Raubt ihrem Opfer den freien Willen - hat vielleicht auch denselben Effekt auf ihre Feenvolk-Gefolgsleute. Mehr durch Regeln gebunden als die meisten Angehörigen des Feenvolkes, aber innerhalb dieser Regeln sehr mächtig.
    Dieses Buch hatte mir sehr viel über das Feenvolk beigebracht. Ich hoffte, dass etwas davon mir helfen würde, Gabriel zu finden, bevor die Feenkönigin beschloss, ihn zu behalten.
    »Du bist geduldig«, sagte sie. »Das passt nicht zu dem, was ich bis jetzt über dich gehört habe.«
    »Nicht allzu geduldig«, erklärte ich. »Ich glaube nicht, dass ich Ihr Spiel alleine spielen werde. Ich glaube, die Grauen Lords könnten sich genauso gut um mein Problem kümmern.« Das würden sie natürlich nicht, und ich war auch nicht dämlich genug, um sie einzuladen. Aber ich wollte hören, wie sie auf diese Vorstellung reagierte.
    Sie lachte wieder. »Mach nur. Mach das, Mercedes Thompson. Und wenn sie herausfinden, was du hast - und auch nur den leisten Verdacht haben, dass du weißt, was es ist -, werden sie dich umbringen, Werwölfe hin oder her. Sie werden dich umbringen, um es zu bekommen - und vertrau mir: Es ist einfacher, dich umzubringen, Mensch, als so lange zu suchen, bis man es dort findet, wo du es versteckt hast.«
    Ich bezweifelte nicht, dass sie in Bezug auf die Grauen Lords die Wahrheit sagte. Das Feenvolk sagte meistens die Wahrheit. Normalerweise reagieren sie auch auf Hohn - weswegen ich einen selbstgefälligen Tonfall in meine Stimme legte, als ich sagte: »Besonders, weil Sie doch selbst nicht genau wissen, was es ist.«
    »Das Silbergeborene«, erwiderte sie. Sie suchte nicht nach dem Buch. Ich hatte keine Ahnung, was das »Silbergeborene« war, aber das Buch war ledergebunden und mit Goldschrift geprägt; nichts daran war silbern. Ich hatte nichts, womit ich um Gabriel feilschen konnte. Also mussten wir sie finden und ihn so eindrucksvoll zurückholen, dass sie uns niemals wieder belästigen würde. Eine Menge Märchen enden mit »und das böse Feenwesen belästigte sie niemals wieder bis zum heutigen Tag«.
    »Sie wissen nicht, wie es aussieht«, sagte ich überzeugt. »Sie glauben, dass ich es habe, weil Phin tot ist und es sich seinen Mördern nicht offenbart hat, wie es passiert wäre, wenn er es in seinem Besitz gehabt hätte.« Ich sagte das, als wüsste ich genau, dass es wahr war.
    »Hast du es?«, fragte sie. »Vielleicht hat er es auch jemand anderem gegeben. Allerdings, wenn du es nicht hast, dann werde ich diesen hübschen jungen Mann als Trost behalten und weitersuchen.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Phin war tot.
    »Ich habe etwas von Phin«, sagte ich mit offensichtlicher Vorsicht. Morgen würde ich mich schlecht fühlen wegen des Mannes, der seinen Kopf riskiert hatte, um mir gegen den Willen der Grauen Lords zu helfen, der Bücher und alte Dinge liebte - und der eine Großmutter gehabt hatte, die ihn angerufen und sich Sorgen um ihn gemacht

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