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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Aelonnias Leuten. Außer ein paar verstreuten braunen Hügeln, einigen glitzernden Quellen und dreieckigen Löchern, die von seltsamen verschlungenen Zeichen umgeben waren, bestand dieses Land nur aus Lehm. Aus ununterbrochenen Lehmflächen.
    »Ich muss dort hinunter«, sagte er ohne große Begeisterung. »Weil ich mein Versprechen halten will.«
    »Dieses Reich hheißt Fremde nicht ohne Weiteres willkommen«, warnte die Windschwester und verlangsamte ihren Flug über die lehmigen Flächen.
    »Oh, komm schon«, entgegnete Basil. »Es sieht überhaupt nicht gefährlich aus. Nur, nun, lehmig. Sehr lehmig.«
    »Du solltest inzwischen wissen«, flüsterte sie und wehte um ihn herum, »dass die Dinge nicht immer sind, was sie scheinen. So weit der Wind auch wehhenmag, es ist nicht so weit wie die Entfernung zwischen dem Schein und dem Sein.«
    Basil war von ihren Worten seltsam berührt, er antwortete nicht. Vielleicht, überlegte er, war Aylah selbst mehr, als sie schien.
    »Setz mich trotzdem ab«, sagte er schließlich. »Nur für einen Moment.«
    »Bist du sicher, kleiner Wanderer? Vielleicht sollten wir in einigen, aber nicht in allen Reichen anhhalten? Um Zeit zu sparen bei der Suche nach Merlin? Außerdem ist das Reich Luftwurzel, wohhin wir als Nächstes reisen, viel sicherer.«
    Basil knirschte mit den Zähnen. »Nein, ich habe es Dagda versprochen.«
    »Ahh«, seufzte die Windschwester, »dann kann ich dich nicht davon abhhalten.«
    »Da hast du recht. Aber ich werde mich beeilen.« Er stieß mit dem rechten Flügel in die Luft. »Wir wollen versuchen, uns dort bei dem dreieckigen Loch zu treffen. Ich will sehen, was das für Markierungen sind.«
    Widerstrebend trug sie ihn tiefer. Als sie sich der dunklen Öffnung näherten, wurde sie langsamer, dann hielt sie an, sodass Basil selbst steuern konnte. Mit ein paar Flügelschlägen stieß er hinab und landete auf einem niedrigen braunen Hügel bei dem Loch. Ringsum zogen sich die merkwürdigen geschwungenen Markierungen über den Lehm und bildeten gewundene Muster, die fast wie eine Schrift aussahen. Manche Teile der Muster waren so breitwie Hirschspuren, andere so schmal wie Schlangenfährten.
    Basil betrachtete die Muster genauer und bemerkte eine andere Art von Markierung im Lehm. Fußspuren! Sie punktierten den Boden besonders bei den Rändern des Lochs. Obwohl viele kaum sichtbar waren, erkannte er, dass sie größer als Bärenspuren waren und jeweils drei Zehenabdrücke zeigten.
Wer hat die gemacht? Und was bedeuten diese Muster?
Er schaute kurz zum Loch und merkte, dass es vermutlich keine gute Idee war, hier zu warten, um das herauszufinden. Am besten erfüllte er sein Versprechen und ging.
    Er breitete die Flügel aus, sprang vom Hügel und landete auf dem Boden neben der Öffnung. Hoch über seinem Kopf blies böig der Wind, es klang wie ein besorgter Seufzer. Doch Basil achtete nicht darauf. Er konzentrierte sich auf die unappetitliche Vorstellung, Lehm zu schlucken.
    Zögernd schnüffelte Basil am feuchten Boden und war überrascht, dass es gar nicht wie der Schlamm an den Bachufern in Waldwurzel roch, sondern nach Feuchtigkeit und fruchtbarer Erde sowie – nach etwas anderem. Etwas Wildes war da, doch unverkennbar vertraut, gewichtig von Alter, zugleich überraschend jung.
    Vorsichtig streckte Basil die Zunge aus und berührte mit der Spitze den Boden. Er nahm einen kleinen Krümel Lehm auf. Und schluckte ihn.
    Ich bin so neu wie der Frühling und so alt wie das Sternenlicht,
sagte eine vibrierende weibliche Stimme in seinem Kopf, während ein tiefbrauner Schleier ihm die Sicht färbte.
Die Magie des Lebens, das Wunder der Geburt, die Gelassenheit des Todes   … sie alle wohnen in mir. Dazu kommt eine andere Art Magie – o ja, ein Geschenk von Merlin selbst   –, die mich mit den sieben heiligen Elementen erfüllt. Das Wesentliche des Atems. Die Kraft der Schöpfung.
Der braune Schleier wurde tiefer, dunkler.
Denn ich bin Lehm.
    Allmählich klärte sich Basils Sicht. Alles schien wie zuvor – der braune Boden ringsum, die verschlungenen Muster darauf. Doch jetzt war es, als funkle der Lehm mit seinem eigenen inneren Zauber. Und in den Tiefen von Basils Geist hörte er wieder diese Stimme:
die Magie des Lebens   … die Kraft der Schöpfung.
    Mit einem Flügelschlag flog er auf den Hügel, um die Muster besser zu sehen. Er hielt den Atem an. Die Muster sahen jetzt, genau wie der Lehm, anders aus. Er konnte sie lesen! Er schaute hinunter auf

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