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Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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Inferno
    Mit ein bisschen Übung stirbt sich’s leichter.
    E inen ausgedehnten, quälenden Moment lang starrten Basilgarrads Verbündete hinauf in den Himmel. Dicke schwarze Wolken bauschten sich um das knatternde Inferno überhitzter Flammen. Irgendwo in all diesem Rauch und Feuer befand sich der große grüne Drache – oder was von ihm noch übrig war.
    Zentauren wieherten besorgt und liefen auf dem Gras hin und her; Elfen und Menschen standen wie gelähmt mit offenem Mund da, Zwerge ließen entsetzt die Äxte fallen. Selbst die Flamelonsoldaten stoppten ihren Vormarsch, sie ahnten den bevorstehenden Sieg und schauten gebannt hinauf.
    Ein Funkenregen fiel zu Boden und streifte viele Zuschauer, die den Blick nicht vom Himmel wandten. Als sich die Wolken langsam lichteten, nahm das intensive Leuchten ab. Gestalten wurden sichtbar – Dutzende schwebender Feuerdrachen, die mit den |27| gezackten Flügeln die restlichen Flammen anzufachen schienen. Besonders ein Feuerdrache, ein orangefarbener Koloss, der viel größer war als die anderen, zog triumphierend Kreise und wartete darauf, den Todesstoß zu versetzen.
    Plötzlich brach etwas mitten aus den Flammen – ein ungeheuer langer und mächtiger Schwanz, der zu einem Drachen gehörte. Er war so angekohlt, dass er mehr schwarz als grün wirkte, und schoss blitzschnell aus dem Licht. Sein massiger Knüppel schlug mit voller Kraft auf die Brust des orangefarbenen Drachen.
    Lo Valdearg brüllte vor Schmerz, als er durch den überraschenden Schlag umgehauen wurde und unfreiwillig einen Salto schlug. Bevor der Feuerdrache das Gleichgewicht wiederfand, tauchte Basilgarrad aus dem Inferno auf. Er brüllte beim Angriff, seine grünen Augen blitzten, die mächtigen Flügel droschen die Luft, der ungeheure Schwanz war bereits zusammengerollt, um wieder loszuschlagen. Der viel gepriesene Verteidiger von Avalon, in den Reichen häufig Friedensflügel genannt, war sehr lebendig.
    Und sehr zornig.
    Ein lauter Jubelruf brach aus den Reihen seiner Verbündeten auf den Wiesen. Sofort wurde die Auseinandersetzung am Boden wieder aufgenommen. Obwohl die Anhänger des grünen Drachen weit in der Minderzahl waren und obwohl die Flamelons sie gnadenlos mit Steinen aus Katapulten und mit |28| brennenden, eingeölten Holzbündeln aus den Flammenwerfern beschossen, kämpften sie mit erneuter Kraft. Und erneuter Hoffnung. Basilgarrad hatte überlebt!
    Zentauren galoppierten kühn in die Mitte des Flamelonbataillons, sie kickten mit den Hufen, um einen Keil zwischen die Soldaten zu treiben. Bären tapsten direkt hinter ihnen, sie schlugen die Tatzen mit solcher Kraft in die Flamelons, dass die Brustplatten der Rüstungen zerbrachen. Und viele Flamelonknochen und -schädel erlitten das gleiche Schicksal. Zwerge, klein, aber stämmig, schwangen ihre Äxte, während Männer und Frauen mit Breitschwertern und Speeren zuschlugen. Zugleich schossen elf Bogenschützen eine gut gezielte Pfeilwolke nach der anderen ab und fällten so viele Angreifer, dass sich die Flamelonleichen zu blutigen Hügeln auf dem Boden türmten.
    Doch selbst solche Angriffswucht konnte die Flamelons nicht aufhalten. Mit schrecklicher, präzise eingesetzter Effizienz überwältigten sie die Verteidiger, sie erstachen oder erschlugen jeden, der sich ihnen in den Weg zu stellen wagte. Die tapferen Verbündeten, von Anfang an nicht zahlreich, wurden immer weniger. Viele schauten, schon in den Klauen des Todes, zum Himmel und hofften, dass Basilgarrad gegen die Feuerdrachen bestehen würde – und rechtzeitig wieder herunterkäme, um wenigstens einige von ihnen zu retten.
    Sowie er mit wütendem Brüllen aus dem Inferno |29| brach, stürzte sich Basilgarrad auf Lo Valdearg. Der Anführer der Feuerdrachen kämpfte nach dem Schlag auf die Brust immer noch um sein Gleichgewicht, er fürchtete um sein Leben. Zu seinem Glück sorgte er sich so nicht um seine Soldaten; sie waren lediglich sein Schutzschild. Er kreischte um Hilfe – so laut, dass mehrere Schuppen von seiner Kehle sprangen.
    Über dreißig Feuerdrachen nahmen seinen Schrei ernst. Sie warfen sich direkt auf diesen riesigen Drachen, sie sammelten sich über ihm wie ein Schwarm Bienen mit Lederflügeln. Trotz ihrer weitaus größeren Zahl und ihrer Wut auf diesen Verräter ihrer Art, der es gewagt hatte, ihren Anführer zu schlagen, sahen sie sich etwas ganz Unerwartetem gegenüber – einem Widersacher von unvorstellbarer Kraft, dessen Zorn ihren eigenen

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