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Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 1 - Teufelswerk: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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„schließlich bin
ich
der Herr von Merode. Nicht Ihr.“
    „Wie auch immer, bis morgen muss sie fort sein. Will sie dann nicht mehr hier sehen.“
    „Ich will den Gefangenen sehen“, sagte Mathäus. „Wo ist er?“
    „Bei seinem Bruder, wo sonst“, grunzte Paulus.
    „Ihr habt die beiden in ein- und dieselbe Zelle gesteckt?“
    „In unserem Teil der Burg gibt es nur diese eine Zelle, vergessen?“ Paulus betonte jedes Wort, als habe er einen Idioten vor sich.
    „Warum habt Ihr ihn nicht in die Kerkerzelle des Westflügels gesteckt?“
    Paulus verdrehte die Augen. „Weil sie belegt ist. Herr Konrad hat zwei seiner Mägde einsperren lassen.“
    „Was haben die Ärmsten denn verbrochen?“
    „Sie wurden bei einer heimlichen Weinprobe ertappt.“
    „Ein schlimmes Verbrechen, in der Tat.“
    „So ist mein Vetter nun mal“, meinte Rikalt säuerlich. „Er käme nie auf den Gedanken, die Dinge für uns alle zu vereinfachen.“
    „Ich habe beide Gefangenen anketten lassen“, erklärte Paulus, „damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Hoffentlich habt ihr diesmal nichts dagegen einzuwenden, Mathäus“, fügte er hämisch hinzu.
    „Bringt mich zu ihnen!“, verlangte Mathäus.

17
    Als hinter ihm die Kerkertür krachend zufiel, spürte der Dorfherr sofort die geballte Feindseligkeit, die ihm von den Gefangenen entgegenschlug. Man hatte sie an die Wand gekettet, sodass sie einander nicht die Hände reichen konnten. Mathäus musterte die auf dem Boden kauernden Gestalten. Der ausgemergelte Tobias Hompesch zog eine Grimasse und klirrte mit seiner Kette.
    „Sieh an, der ehrenwerte Dorfherr“, krächzte er. Seine Stimme war schwach, aber feindselig wie ehedem. Wortlos wandte Mathäus sein Gesicht dem anderen Gefangenen zu.
    „Ihr seid Walter Hompesch?“
    „Nein, ich bin der heilige Franziskus.“
    Er schien jünger zu sein als sein Bruder Tobias, aber die Ähnlichkeit war unverkennbar. Auch er sprach den harten böhmischen Akzent. Vor allem aber war es sein zur Schau gestellter Hochmut, der Mathäus keinen Augenblick lang daran zweifeln ließ, hier den Bruder des Tobias Hompesch vor sich zu haben.
    „Ihr seid ein Witzbold, Walter“, sagte Mathäus, „aber ich fürchte, das Scherzen wird Euch schon bald vergehen.“
    „Und Ihr seid?“
    „Mathäus, Dorfherr von Merode. Ich untersuche die begangenen Morde.“
    Walter hob die Schultern. „Wie mein Bruder bin ich unschuldig. Ich habe niemanden umgebracht.“
    „Das wird sich zeigen.“
    Walter schüttelte den Kopf und begann hämisch zu lachen. „Es war ein Fehler, sich in diesem Kuhdorf zu verabreden, Bruder. Hier wimmelt es ja von Verrückten, die einem ahnungslosen Fremden mal eben einen Mord in die Schuheschieben wollen. Sagt mal, Dorfherr von Merode, werden hier häufig Frauen umgebracht?“
    „Nicht, bevor Ihr kamt. Wieso wolltet Ihr Euch eigentlich in Merode treffen? Das Dorf liegt abseits der Heerstraße.“
    Walter legte den Kopf schief. „Weil einer unserer Zunftbrüder – Gott verdamme ihn! – behauptete, in diesem Kuhdorf gäbe es das beste Bier weit und breit.“
    „Ein Zunftbruder?“ Mathäus verzog verächtlich seinen Mund. „Gründen Sklavenhändler neuerdings Zünfte?“
    „Klugschwätzer!“ Walter zerrte an seiner Kette. „Wisst Ihr überhaupt, was draußen in der Welt los ist?“, tobte er. „Doch nein, Ihr kennt ja nur dieses vertrottelte Nest hier.“
    „Nun, klärt mich auf, was ist denn los in der Welt?“, fragte Mathäus mit gefährlich ruhiger Stimme.
    „Pest, Hunger und Krieg!“, blaffte Walter ihn wütend an. „Habt Ihr jemals einen Überfall wilder ungarischer Gesetzloser erlebt? Natürlich habt Ihr das nicht, denn ihr lebt ja hier unter dem Schutz dieser prahlerischen Kleinadligen. Aber lasst Euch gesagt sein, im Osten geht es rauer zu als hierzulande, da wird geplündert, gebrandschatzt und gemordet.“ Er schlug eine Fliege auf seinem Bein zu Matsch. „Leider gibt es dort auch entsprechend viele Waisen. Was würde aus ihnen, wenn Leute wie wir sich ihrer nicht annähmen?“
    „Wie selbstlos“, schnurrte Mathäus, „nicht Geldgier, sondern christliche Nächstenliebe ist Euer Motiv. Die Piraten an Flanderns Küsten und die Bordellwirte dort führen bestimmt auch nur Gutes im Schilde.“ Seine Stimme wurde abrupt härter. „Die beiden ermordeten Mädchen waren übrigens keine Waisenkinder.“
    Walter hob resignierend die Hände. „Das mag ja so sein. Aber wir haben die Mädchen schließlich auch

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