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Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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bloße Behauptung nicht aus. Die Regelverstöße müssen beweisbar sein. Das war’s. Ihr dürft jetzt gehen.“ Mathäus’ entschlossenes Gesicht ließ keinen Zweifel daran, dass er keinen Widerspruch mehr duldete. Unvermittelt stand er auf. Die zweifellos erleichterten Gatten der Bäuerinnen taten es ihm gleich. Endlich erhoben auch die vor sich hinbrabbelnden Frauen ihre fülligen Hintern. Mathäus geleitete die beiden Paare zur Tür und ließ sie hinaus. Draußen flimmerte die Hitze.
„Auf Wiedersehen, meine Herrschaften. Es war mir eine Ehre, bei der Lösung Eurer Probleme behilflich zu sein.“
Die Paare trennten sich. Das eine stapfte dorfaufwärts davon, das andere dorfabwärts. Mathäus sah ihnen noch eine Weile hinterher und konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Seine Aufmerksamkeit richtete sich aber schon bald auf eine sich nähernde Staubwolke.
Dietrich stoppte sein Pferd im vollen Galopp und sprang behände aus dem Sattel. Sein Gesicht war bleich wie das eines Toten.
„Didi, um Himmels willen. Was ist los?“
„Ihr müsst kommen, Herr“, keuchte der Diener. „Ein Mord!“

    Kein Zweifel, der Knabe war erwürgt worden. Die Male an seinem Hals waren unübersehbar. Die Augen des jungen Toten blickten starr in eine andere Welt.
Mathäus kniete neben ihm und schüttelte entsetzt den Kopf. Schwerlich hätte er in diesem Augenblick stehen können, waren doch seine Beine weich wie Wachs geworden. Das merkwürdige Gefühl, alles schon einmal erlebt zu haben, stieg in ihm hoch.
Die toten Mädchen – erst ein Jahr war es her. Vielleicht lag ein Fluch über diesem Wald.
Dietrich stand neben dem Dorfherrn und kaute auf seinen Lippen herum. Ein wenig abseits von ihnen saßen zwei weitere Knaben auf einem Baumstumpf und heulten sich die Seele aus dem Leib. Einer von Paulus’ Knappen hatte sich wie ein Wächter hinter die beiden postiert.
„Wer ist der Junge?“, fragte Mathäus den Burgdiener mit matter Stimme.
„Ein Sohn des Bauern Ruprecht aus dem Oberdorf.“
Mathäus nickte knapp. Ruprecht gehörte zu den eher betuchteren Bauern der „Herrschaft“. Mit Glück und Verstand hatte er es zu bescheidenem Wohlstand gebracht.
„Spuren?“
„Keine, Herr. Der Boden ist zu trocken.“
„Was ist mit den beiden Knaben dort?“
„Wohl seine Spielgefährten.“
„Haben sie etwas gesehen?“
„Keine Ahnung, Herr. Sie weinen nur. Haben das halbe Dorf zusammengebrüllt und uns hierher geführt.“
Pferde näherten sich der unheilvollen Stätte. Mathäus erkannte den Burgvogt Paulus von Mausbach und zwei seiner Männer. Er löste sich aus seiner Erstarrung und erhob sich.
Paulus – weiß Gott nicht mehr der Jüngste – schwang sich mit nahezu jugendlicher Leichtigkeit aus dem Sattel. Seinen Begleitern befahl er mit einer flüchtigen Geste, auf ihren Gäulen sitzen zu bleiben. Mit soldatischen Schritten näherte er sich dem Dorfherrn.
„Was zum Teufel ist hier geschehen?“, bellte er.
Mathäus musterte seinen Intimfeind mit abschätzigen Blicken. „Ein toter Knabe. Er wurde erwürgt.“
„So?“ Der Mausbacher betrachtete den leblosen Körper des Ermordeten. „Erwürgt, tatsächlich. Wie scharfsinnig Ihr doch seid. Wer ist der Kleine?“
Mathäus sagte es ihm.
Der Burgvogt deutete mit dem Daumen auf die flennenden Knaben. „Und was ist mit denen?“
„Seine Spielgefährten. Leider ist ihr Schreck noch zu groß, als dass ich sie schon befragen könnte.“
„Blödsinn“, brummte Paulus und schritt auf die beiden zu. „He, ihr da!“
Flennend blickten sie zu ihm empor.
„Klappe halten!“, brüllte der Burgvogt. „Reißt euch gefälligst zusammen, Burschen.“
Abrupt verstummte das Geheul der Knaben, doch aus ihren schreckensstarren Augen kullerten weitere Tränen.
Paulus nickte zufrieden. „Na also.“
Mathäus war neben ihn getreten. „Schon gut, Herr Paulus“, knurrte er. „Ihr habt Euch auf wahrlich eindrucksvolle Weise Gehör verschafft. Dennoch halte ich es für besser, wenn ich den verängstigten Knaben die Fragen stelle, die uns allen auf den Nägeln brennen.“
„Bitte, fragt nur, Dorfherr. Es liegt mir fern, mich in Eure Aufgaben einzumischen.“ Er trat ein paar Schritte zurück und grinste schmal. Mathäus warf ihm einen vernichtenden Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit den beiden Knaben widmete.
„Seid ihr in der Lage, mir ein paar Fragen zu beantworten, Kinder?“
Sie nickten zögerlich.
„Wie heißt ihr?“
„Lothar“, schniefte der eine.
„Und

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