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Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition)

Titel: Merode-Trilogie 3 - Löwentod: Historischer Krimi aus der Herrschaft Merode (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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Bussard auf der Suche nach Beute.
„Mein Graf?“
„Mathäus?“
„Das ist doch nicht der Grund, warum Ihr mich rufen ließet.“
Wieder blieben sie stehen und sahen sich in die Augen.
„Zumindest nicht der einzige“, gab der Graf zu. „Und mit Befriedigung stelle ich fest, dass dein Scharfsinn seinem legendären Ruf gerecht wird.“
„Meinem legendären Ruf?“ Mathäus lachte laut auf, wie es sich in der Gegenwart eines Grafen eigentlich nicht geziemt hätte. „Ihr habt recht: Er ist Legende und nicht die Wahrheit.“
„Scharfsinn und Bescheidenheit. Ach, Mathäus. Du musst mir helfen!“
„Sicher. Meine Ohren sind offen für Euch.“
Wilhelm von Jülich nagte an seiner Unterlippe. „Wie du weißt“, begann er zögerlich, „besitzt Jülich in Aachen mancherlei Pfandrechte und Vogteien. Meine Interessen in der Stadt vertritt ein Mann, dem ich voll und ganz vertraue.“
„Hartmann von Birgel. Ich kenne ihn. Ein fähiger Beamter.“
„Nun, die Nachrichten, die er mir kürzlich überbrachte, sind besorgniserregend.“
„Ist es etwa der Ritter Gerhard Chorus, der Euch einmal mehr Probleme bereitet?“
Die Erwähnung seines großen Aachener Gegenspielers rang Wilhelm ein gequältes Lächeln ab. „Nein. Der Ritter ist es diesmal nicht. Vielmehr ist die Bedrohung namenlos.“ Der Graf zupfte nervös an den Falten seines Umhanges. „In der Stadt“, fuhr er nach einer Weile fort, „wütet ein Mörder, der nächtens seinen Opfern auflauert und ihnen säuberlich den Kopf vom Rumpf trennt. Zuerst war es ein Ratsherr, der dran glauben musste. Eine Woche später traf es einen Schmied. Beide hatten zuvor in Gasthäusern gezecht, und beide fand man auf dem Radermarkt. Es besteht wohl kein Zweifel, dass sie Opfer desselben Meuchlers wurden.“
Mathäus spürte ein Frösteln. „Wahrlich kein schönes Ende“, sagte er und schluckte. „Dennoch begreife ich nicht, warum diese Morde Euch so viel Unbehagen bereiten ...“
„Vielleicht begreifst du, wenn du erfährst, wo man die Köpfe der beiden Enthaupteten fand.“
„Ich will es versuchen, mein Graf.“
„Nun, sie lagen vor dem südlichen Hauptportal des Domes und grinsten ihre Finder hämisch an.“
„Hm! Vor dem südlichen Hauptportal.“ Mathäus stützte sein Kinn und richtete den Blick nachsinnend ins Tal. „Das Hauptportal des Domes besteht aus Bronze. Zwei Löwenköpfe prangen darauf.“ Er überlegte. „Auch Jülich trägt einen Löwen in seinem Wappen“, erklärte er schließlich. „Ist es möglicherweise so, dass gewisse Leute in Aachen dies als symbolischen Wink des Täters verstehen und das Haus Jülich für die Untaten verantwortlich machen?“
„Ich wusste, du würdest mich nicht enttäuschen, Mathäus. Jülich und Aachen waren sich in der Vergangenheit oft spinnefeind.“
„Höhepunkt dieser Feindschaft war die Gertrudisnacht anno 1278. Euer Großvater und seine Gefolgsleute wurden in schweren Straßenkämpfen erschlagen.“
„Und dieser Hass gärt bis heute. Hartmann überreichte mir ein Schreiben von den Bürgermeistern der Stadt, in dem sie mich mit heuchlerisch höflichen, aber unzweideutigen Worten aufforderten, Jülichs Unschuld in dieser Angelegenheit offenzulegen. Eine maßlose Frechheit, ohne Zweifel. Doch an Zwist mit dem Magistrat der Stadt kann mir weiß Gott nicht gelegen sein. Ich benötige meine Kräfte für andere, wichtigere Dinge.“
„Was ich verstehen kann, mein Graf. Doch nun gestattet mir die Frage, was die Aachener Morde eigentlich mit mir zu tun haben.“
„Du kannst es dir nicht denken, mein Freund?“
„Nun, äh ... Um ehrlich zu sein: nein.“
„Wo ist er jetzt geblieben, dein Scharfsinn? Ich will, dass du nach Aachen reist und den Mörder für mich findest!“
Mathäus blickte den Grafen fassungslos an. Meinte er das wirklich ernst?
„Ich ... soll nach Aachen, Herr?“
„Das sagte ich.“
„Aber ... ich bin kein Konstabler.“
„Du bist mein Beamter, Mathäus.“
„Es ist also ein Befehl?“
Der Graf stieß einen Seufzer aus. „Mathäus“, sagte er beschwörend, „du bist der richtige Mann für eine solch heikle Aufgabe. Ich will dir alle Vollmachten geben, die du brauchst.“
„Was bestärkt Euch in der Annahme, dass gerade ich in der Lage sein sollte, diesen wahnsinnigen Mörder zu finden?“
„Spiel nicht wieder den Bescheidenen. Jedermann weiß, auf welch geniale Art du die Mädchenmörder im vergangenen Sommer entlarven konntest. Und dann diese Angelegenheit in Kloster Schwarzenbroich

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