Merry Ex-Mas
überlegte er. „Schwierig, eine Frau zu finden, die ohne ihre Mutter daherkommt.“
Wieso war das eigentlich so? Männer verließen ihr Elternhaus, und ihre Mütter akzeptierten das. Warum war es so schwer für sie, ihre Töchter ziehen zu lassen? Oder warum fiel es den Töchtern so schwer, sich von ihren Müttern zu lösen? Hatte es etwas damit zu tun, dass es Frauen waren?
„Nimmst du eine, bekommst du die andere gratis dazu“, informierte er Tiny. „Keine Extrakosten.“ Er hatte gedacht, er hätte eine Frau geheiratet, doch er hatte einen Doppelpack bekommen. Na ja, mehr oder weniger. Das hätte er, wenn Lily Swan ihn akzeptiert hätte.
Dank dieses unseligen Liedes akzeptierte sie ihn jetzt natürlich noch weniger. Wer hätte gedacht, dass ein Lied so viel Schaden anrichten konnte?
„Das hättest du dir denken können“, schalt er sich. „Lieder sind mächtig.“
Hm. Ja, das waren sie. Ein Lied hatte ihm diesen Schlamassel eingebrockt. Konnte ein Lied ihm auch wieder daraus heraushelfen?
20. KAPITEL
„Axel, ich freue mich wirklich, dass Sie uns so spontan noch Gesellschaft leisten konnten“, sagte Mims, nachdem der Kellner ihre Bestellungen aufgenommen hatte.
„Die Freude ist ganz meinerseits.“ Er musterte Ella eindringlich. „Ich dachte, du hättest etwas mit Jake vor?“
Lily antwortete für sie. „Hat sie nicht. Sie und Jake haben sich endgültig getrennt.“‘
„Wirklich?“ Axel klang nicht überzeugt.
„Ich will nicht darüber reden“, sagte Ella.
Er nickte. „Nun, in diesem Winter schneit es wirklich außergewöhnlich viel, nicht wahr?“
Ella schaute aus dem Fenster zu den schneebedeckten Häusern, die von den nostalgischen Straßenlaternen erleuchtet wurden. Wenn es so schneite, machten Jake und sie es sich immer gern vor dem lodernden Kaminfeuer gemütlich.
Er hatte ein Feuer für sie entzündet.
Na und? Was er ihrer Mutter angetan hatte, war unverzeihlich.
Aber war es nicht in gewisser Weise nachvollziehbar? Sie erinnerte sich noch gut an seine wütenden Worte, als sie ihren allerletzten Streit gehabt hatten. Kurz bevor er ihr vorgeworfen hatte, keinerlei Vertrauen mehr zu ihm zu haben, bevor er gebrüllt hatte, dann solle sie doch die Scheidung einreichen. „Das ist alles die Schuld deiner Mom. Vom ersten Moment an, seit wir ein Paar waren, wollte sie, dass ich verschwinde.“
„Das stimmt nicht!“, hatte Ella protestiert, aber natürlich war es die Wahrheit. Sollten Mütter sich nicht eigentlich freuen, wenn ihre Töchter einen Mann gefunden hatten, den sie liebten?
„Ella?“
Die Stimme ihrer Mutter holte sie in die Gegenwart zurück.
„Es tut mir leid. Was hast du gesagt?“
Mims schüttelte den Kopf. „Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“
Bei Jake . „Spielt keine Rolle.“ Doch das tat es. „Weißt du, manchmal verstehe ich wirklich nicht, warum du Jake nie eine Chance gegeben hast.“
Ihre Mutter zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Das soll wohl ein Witz sein.“
„Nein, das ist mein voller Ernst.“
„Vielleicht sollte ich lieber gehen“, meinte Axel.
„Nein, bleiben Sie. Wir reden nicht mehr über dieses Thema“, erklärte Mims fest.
Ella schwieg. Na schön. Dann würde sie eben gar nichts mehr sagen. Der Kellner brachte die Vorspeisen, und sie konzentrierte sich auf den Salat auf ihrem Teller.
Axel versuchte, in die Bresche zu springen, indem er erzählte, dass er vorhätte, sich die kalifornischen Weingüter anzuschauen.
Wen interessierte das schon? Ella brach ihr Schweigegelübde. „Ich habe einen Fehler gemacht.“
„Es ist ein bisschen spät, deine Bestellung jetzt noch zu ändern, Schätzchen“, sagte Mims.
„Nein, ich meine im Bezug auf Jake.“
Axel stand auf. „Wisst ihr, ich lasse euch allein, damit ihr das in Ruhe besprechen könnt.“
„Oh, Axel“, begann Mims.
„Gute Idee“, stimmte Ella zu. „Mach dir keine Sorgen wegen dem Essen. Meine Mutter übernimmt die Rechnung.“
Axel nickte und ging. Beleidigt stieß Mims die Luft aus. „Also wirklich, Ella. Das war ziemlich unhöflich und selbstherrlich.“
„Nicht unhöflicher und selbstherrlicher als du, als du ihn einfach eingeladen hast“, erwiderte Ella in einem Ton, den sie ihrer Mutter gegenüber nur sehr selten anschlug.
„Nun, du warst ja nicht mehr mit diesem …“
„Jake. Sein Name ist Jake. Und was hat Axel, was Jake nicht hat?“
„Geld, zum einen. Und er ist kultiviert.“
„Oh, Mims, er ist ein Dummkopf. Und er ist ein
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