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Messertänzerin

Messertänzerin

Titel: Messertänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Rauchhaus
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beeinflussen«, sprudelte sie hervor. »Ein Magier hat sie für ihn gelenkt, er hat dafür gesorgt, dass Warkans Macht nicht angezweifelt wird. Wir haben die Lichter freigelassen. Niemand steht mehr unter ihrem Bann. Aber die Lichter wollten den Menschen nie Böses. Sie helfen uns, wenn wir sie achten.«
    Plötzlich stand Warkan neben ihr. Das Schwert steckte in der Scheide, und er kam langsam, mit freundlichem Lächeln an die Kante des Daches.
    »Sie ist eine Tassari! Was erwartet ihr von ihr?«, sagte er mit lauter, kraftvoller Stimme. »Sie haben schon immer den Lichtern gedient, sie wollen euch von ihnen abhängig machen. Ich wusste, wie gefährlich die Tassari sind, deshalb habe ich beschlossen, sie außerhalb der Stadtmauern wohnen zu lassen. Aber jetzt haben sie sich auch noch mitden Rebellen verbündet, um ihre Lügen von den Dächern pfeifen zu können.«
    Sein Lachen klang, als schüttelte er den Kopf über die Streiche von ein paar Kindern, die ein bisschen gefährlich geworden waren.
    »Aber nur weil sie nett tanzen kann, müssen wir ihr ja nicht jedes Wort glauben, nicht wahr?« Er blickte Beifall heischend in die Menge.
    »Ihr erzählt Eure Lügen mit einem Lächeln, während Eure Wachen mit den Schwertern drohen«, warf Divya ihm entgegen. An den Mienen der Menschen unter ihnen sah sie, dass sie verunsichert waren. Beschuldigungen waren keine Beweise, und noch immer spürte Divya die Angst auf dem Platz.
    »Schluss jetzt!«, sagte Warkan plötzlich mit hartem Tonfall und griff nach Divyas Arm. »Wir gehen!«
    Geschickt entwand sie sich seinem Griff und lief mit ausgreifenden Schritten zur Dachkante, um auf das Nachbardach zu springen.
    »Die Nacht der Lichter … hat es nie gegeben!«, rief sie laut und beinahe verzweifelt. »Warkan hat das Feuer gelegt, um die Macht an sich zu reißen.«
    Unten auf dem Platz redete alles durcheinander. Und auf der anderen Seite, auf einem Dach, standen Yorak und Jidaho, die alles in ihrer Macht Stehende unternahmen, um jeden auf diesem Platz zu überzeugen. Divya war dankbar dafür. Sie war keine Rednerin, aber die beiden Männer machten Worte zu Bildern. Ihnen hörten alle zu.
    Dann fiel ihr Blick auf Tajan, der mit den Sujim und einigen weiteren Wachen als Schutz neben ihnen stand. Offenbar war es ihm gelungen, einige von ihnen zu überzeugen.Divya wollte ihm zulächeln, erleichtert und voller Hoffnung, aber Tajan gab ihr unverständliche, wilde Zeichen. In seinem Gesicht konnte sie trotz der Entfernung lesen, dass er in Panik war. Instinktiv drehte sie sich um und sah sich Warkan direkt gegenüber. Er hatte den Sprung über die Dächer gewagt und war viel zu nah an sie herangekommen. Sein Schwert lag in seiner Hand und er kam schnell und entschlossen auf sie zu.
    »Haben die Lichter doch noch geredet?«, stieß er hervor. »Alles habe ich dagegen unternommen, damit die Tassari schweigen! Nur dich habe ich übersehen. Wann haben sie dir die Wahrheit erzählt?«
    »Gar nicht«, erwiderte Divya, während sie langsam zurückwich. »Nicht mit mir haben sie gesprochen, sondern mit Yorak. Du hättest den Tassari kein Haar krümmen müssen.«
    Warkans Augen funkelten ihr ungläubig ins Gesicht, dann machte er eine ungeduldige Bewegung mit dem Säbel – die aussah, als wollte er sie köpfen.
    »Yorak! Wenn ich ihn in jener Nacht gefunden hätte, wäre er nicht mehr am Leben.«
    Hätte er ihr die geringste Möglichkeit gegeben, wäre Divya wieder losgerannt. Zum nächsten Dach, zum nächsten Sprung. Aber es führte kein Weg an Warkan vorbei. Sie griff an ihren Rücken und zog ein Messer. Dennoch wusste sie, dass im Nahkampf das Schwert eine unvergleichbar bessere Reichweite hatte.
    »Du würdest auch mich töten … selbst wenn ich von dir abstamme, nicht wahr?«, stieß Divya hervor, die das passende Wort noch immer nicht in den Mund nehmen konnte.
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, schnaubte Warkan,obwohl ein leiser Zweifel sich in seinen Blick schlich. »Tassaribrut … Nun, das wäre noch ein Grund, diesem Unsinn endlich ein Ende zu bereiten … Messertänzerin!«, fauchte er abfällig.
    »Erinnerst du dich wenigstens an Farya? Sie sah mir ähnlich.«
    Warkan kam näher.
    »Ich frage nicht nach Namen, wenn ich mein Vergnügen suche!«
    Er holte mit dem Schwert aus.
    Divya duckte sich mit einem seitlichen Sprung, drehte sich gleich darauf und schlug mit dem Stiefel nach Warkans Kopf, aber auch er wich rechtzeitig aus und hieb mit dem Schwert noch einmal nach ihr. Sie

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