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Messewalzer

Messewalzer

Titel: Messewalzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Stammkötter
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überhaupt?«
    Die Kommissare beantworteten die Frage nicht. »Halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung, Herr Eigenrauch. Auf Wiedersehen.«

    Die Polizisten fuhren ins Büro und sahen die Unterlagen durch, die sich auf ihren Schreibtischen angesammelt hatten. Wiggins versuchte, im Internet etwas über die Verlage Zeitraub und Zuckerblume herauszufinden. Als er auf die Uhr sah, stellte er erschrocken fest, dass es 19 Uhr war. »Oh Schreck, schon so spät. Ich muss los. Ich will noch mit Nicole ins Kino.«
    Kroll sah von der Akte auf. »Na dann! Viel Spaß und schöne Grüße!«
    Wiggins hatte die Bürotür fast erreicht, als diese aufflog und ein Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Untersuchung hereinstürmte. Er reckte triumphierend einen länglichen Gegenstand in die Höhe. »Wisst ihr, was das ist?«
    Kroll und Wiggins sahen sich verständnislos an. Kroll ergriff schlussendlich erneut das Wort. »Sehr schwere Frage! Das ist ein Kugelschreiber.«
    Peter grinste. »Hier, nimm den mal in die Hand.«
    Koll ergriff den Kuli. Ihm fiel auf, dass er ein wenig breiter und schwerer war als die herkömmlichen Schreiber mit Werbeaufdruck, die er kannte. Aber das war nichts Ungewöhnliches. Es hätte auch ein teures Modell sein können. Die waren alle schwerer und dicker als die Plastikware.
    Er gab den Kugelschreiber ratlos Wiggins, der ihn aufmerksam untersuchte.
    »Versuch mal, damit zu schreiben!«, forderte der Kollege von der KU Wiggins nahezu triumphierend auf.
    Wiggins probierte auf die Kappe zu drücken. Sie war unbeweglich. Instinktiv drehte er an der unteren Hälfte des Stiftes und die Mine kam zum Vorschein. Wiggins kritzelte einige Wellen auf einen Block und sah den Kollegen von der Spurensicherung fragend an.
    Der tat immer noch geheimnisvoll. »Fällt euch wirklich nichts auf?«
    Kroll wurde ungeduldig. »Komm schon, Peter! Wiggins will noch ins Kino und ich habe ebenfalls nicht vor, heute im Büro zu übernachten!«
    Peter erkannte, dass er allmählich die Katze aus dem Sack lassen musste. »Zieh doch mal die Kappe runter!«
    Das ließ sich leicht bewerkstelligen. Zum Vorschein kam das metallene Ende eines USB-Sticks.
    »Ich weiß nicht, wer bei Lachmann eingebrochen hat«, erklärte Peter, »aber mit Sicherheit hatte der nicht viel Ahnung von Computern!«
    Zwischen Kroll und Wiggins wanderten verblüffte Blicke hin und her. Dann wandte Kroll sich an seinen Kollegen. »Und … habt ihr euch die Dateien schon in der Spurensicherung angeguckt?«
    Peter nahm den Stick und steckte ihn in den Computer unter Wiggins’ Schreibtisch. Der Laufwerksbuchstabe F:wurde dem Stift vom Rechner zugeteilt. Peter klickte sich mit der Maustaste zum Ziel. »Da ist eigentlich nicht so viel drauf. Ihr müsst euch sowieso noch in Ruhe ansehen, was für euch wichtig ist.« Er klickte weiter. »Hier, das wollte ich euch zeigen! Diese Datei ist überschrieben mit ›Stichpunkte/ Roman/neu‹. Lachmann hat sie vor ziemlich genau einem Jahr angelegt.«
    Er deutete auf den Bildschirm, und Kroll und Wiggins beugten sich vor. Die Datei enthielt die folgenden Wörter:

    Eimnot
    L.E.
    AGMS
    Goran

    Kroll las die Begriffe laut und langsam vor.Wiggins starrte auf den Bildschirm wie das Kaninchen auf die Schlange. »Das gibt’s doch nicht. Der wollte einen Roman über Peter Eimnot schreiben!«
    »Peter Eimnot?«, fragte der Kollege von der Spurensicherung.
    »Liest du denn überhaupt keine Zeitung?«, rüffelte ihn Kroll. »Eimnot hat doch über Wochen und Monate die Schlagzeilen sämtlicher Zeitungen beherrscht! Das ist der Typ, der vor knapp zwei Jahren aus dem Knast entlassen wurde, weil sich nach 16 Jahren Haft herausgestellt hat, dass er unschuldig war.«
    »Ist ja gut«, raunzte der Kollege freudlos und verließ das Büro. »Ich wollte eh schon lange Feierabend machen!«
    »Und was bedeuten die anderen Begriffe?«, fragte Wiggins konzentriert.
    »Keine Ahnung. L.E. ist doch so eine Bezeichnung für Leipzig. Das schreiben die Medien doch immer in Anlehnung an L.A.«
    Wiggins dachte nach. »Kann sein. Kann auch was anderes sein. Und was bedeutet AGMS?«
    »Du kannst Fragen fragen. Woher soll ich das wissen?«
    Wiggins ließ sich nicht irritieren. »Und wer soll dieser Goran sein?«
    »Ich hoffe, das kann uns Liane Mühlenberg erzählen.«
    Wiggins sah zum wiederholten Male auf die Uhr. »Ich muss jetzt los. Die Werbung haben wir schon verpasst! Bis morgen.«
    Kroll wandte seinen Blick nicht vom Bildschirm. Immer wieder las er die vier

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