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Messias-Maschine: Roman (German Edition)

Messias-Maschine: Roman (German Edition)

Titel: Messias-Maschine: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Beckett
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Menschenmengen in der mazedonischen Hauptstadt und dann ein Archivfoto von der Maschine selbst:
    NÄCHSTER HALT TIRANA
    Ich lächelte. Tirana war nicht weit von hier, und ich beschloss, hinzufahren und mir die Predigt anzuhören. Schließlich hätte es den Maschinen-Messias ohne mich nicht gegeben, und all die erwartungsvollen Hunderttausenden wären in diesem Moment nicht zur Hauptstadt von Albanien gereist. Ich mochte allein auf der Welt sein, aber ich hatte zweifellos etwas in ihr bewirkt.
    Ein Sicherheitsroboter kam vorbei.
    »Was hältst du von dem Roboter-Messias?«, fragte ich ihn.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir?«
    »Lass das arme Ding in Ruhe«, sagte Ruth kichernd.
    Wir betraten einen Laden und kauften eine Schaufel. Dann mieteten wir uns ein Auto. Ruth bezahlte. Ich fuhr. Ruth, in Gestalt der Rothaarigen, nahm auf dem Beifahrersitz Platz: ein gemieteter Körper, der in ein von ihm gemietetes Fahrzeug stieg.
    Wir fuhren ans südwestliche Ende der Stadt, an dem sich die Körper-Instandhaltungsanlage befand.
    Auf dem Weg vom Auto zum Haupteingang hielt Ruth plötzlich inne.
    »Was machst du da?«, fragte sie.
    »Was meinst du damit, was ich da mache?«
    Dann wurde mir klar, dass sie gar nicht mit mir redete. Sie starrte geradeaus zu einer Gestalt, die ich nicht sehen konnte.
    »Nein«, sagte sie, »versuch bitte nicht, mich davon abzubringen. Ich habe meinen Entschluss gefasst.«
    Anscheinend erwiderte die Gestalt etwas.
    »Nein, ich bin dazu absolut berechtigt und er auch. Das habe ich überprüft. Nicht er ist dafür verantwortlich, sondern ich. Und ich darf das.«
    Einmal mehr schien der Jemand zu antworten.
    »Nein, Sol«, gab Ruth zurück, »das will ich nicht mehr. Du hast mich nicht ›lieb‹. Du bist nicht mal ein echter Mensch. Ich habe keine Lust mehr auf diese Spielchen.«
    Sie drehte sich zu mir um.
    »Komm, George. Das ist nur die SenSpace Corporation, die ihre Nase in meine Angelegenheiten steckt.«
    Wir gingen weiter.
    »Du hast dich verändert, Ruth«, meinte ich.
    Sie nickte. »Das ist passiert, als die Stadt ohne Ende™ abgestürzt ist«, erklärte sie. »Da ist mir bewusst geworden, dass es nirgendwo einen wirklich sicheren Ort gibt. Und deshalb hat es auch keinen Zweck, nach einem zu suchen.«
    Wir stiegen die Treppe zu der Anlage hinauf und wurden von einer atemberaubend schönen Rezeptionistin begrüßt.
    »Guten Morgen! Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Natürlich handelte es sich bei ihr um einen Syntec. Sie war zu schön, um ein Mensch zu sein, und auf dem Rezeptionstresen befanden sich weder ein Telefon noch ein Monitor oder eine Tastatur.
    »Ich heiße Ruth Simling. Ich bin hier, um mein Eigentum abzuholen.«
    Ein Moment verging, während die Rezeptionistin in den Terminkalender in ihrem Kopf schaute.
    »Ja, Miss Simling, Dr. Hammer erwartet Sie bereits. Er wird gleich hier unten sein.«
    »Ich will mich nicht mit einem Arzt treffen. Ich will nur mein Eigentum abholen und wieder gehen.«
    »Ja, natürlich. Das ist dem Herrn Doktor schon klar.«
    Ruth wollte noch etwas sagen, entschied sich jedoch anders und zuckte mit den Achseln.
    »Wir sind ja mal zwei Syntecs, Sie und ich«, sagte sie nach einer Weile zu der Rezeptionistin.
    Diese lächelte strahlend. »Ich bitte um Verzeihung, Miss Simling, wäre da noch etwas?«
    Wahrscheinlich war sie vor kurzem gelöscht worden. Ihre Reaktionen waren etwas hölzern.

    Kurz darauf traf Dr. Hammer ein. Er war ein junger Mann, etwa in meinem Alter.
    »Miss Simling? Freut mich, Sie kennenzulernen. Wenn Sie bitte eintreten möchten. Soll Ihr Mann uns begleiten?«
    Damit meinte er mich. Schließlich sah ich älter aus als die wunderschöne Rothaarige. Wir folgten ihm in ein kleines Sprechzimmer.
    »Ich hatte gehofft, Sie zu erwischen, bevor Sie den SenSpace verlassen.« Dr. Hammer wirkte besorgt und angespannt. »Wissen Sie, ich würde den Schritt, den Sie da unternehmen wollen, gerne in Ruhe mit Ihnen besprechen. Ich meine … sind Sie sich der Konsequenzen bewusst? Es steht außer Frage, dass ein Überleben über eine sehr kurze Zeitspanne hinaus …«
    »Dessen bin ich mir absolut bewusst.«
    »Ich habe mir selbstverständlich Ihre Krankenakte angesehen. Natürlich verleiht es einem keine Unsterblichkeit, wenn man sich in der Körperaufbewahrung befindet, aber Ihr Körper ist wirklich sehr stabil. Wir sind zuversichtlich, dass alles instabile Gewebe und Organmaterial identifiziert und versorgt worden ist. Die von uns wo nötig eingesetzten

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