Messias-Maschine: Roman (German Edition)
Bühne.
Die Menge drehte durch. Innerhalb weniger Minuten wimmelte es auf der Tribüne von Menschen. Man stieß Alec und Steve beiseite, und das Plastikgehäuse der Maschine wurde in Stücke gerissen – nicht aus Wut, sondern aus Kummer.
Dann brach die Tribüne zusammen. Mehrere Menschen wurden zerquetscht. Ich glaube, an diesem Tag starben vier Menschen im Getümmel. Aber ich war weit hinten, machte mich ohne große Schwierigkeiten davon und kehrte in die Stadt zurück.
Was die Einzelteile der Maschine angeht: Sie wurden als heilige Reliquien verehrt, und die zahlreichen rivalisierenden Kulte, die im Namen des Maschinen-Messias entstanden, zankten sich um sie.
Auch Fälschungen gerieten in Umlauf. Es standen genug kaputte Roboter zur Verfügung.
Es heißt, dass man, wenn man alle noch vorhandenen Finger der Maschine zusammennimmt, auf über dreißig kommt.
Kapitel 76
I ch hatte Marija geschrieben, dass ich am Mittag des 1. Oktober auf der Aussichtsgalerie oben im Leuchtturm sein würde. Ich hatte wirklich keine Ahnung, ob sie kommen würde. Doch sie kam, um fünf nach zwölf. Sie wirkte verärgert, nervös und streitlustig.
»Langsam habe ich wirklich die Nase voll von dir, George Simling«, sagte sie, ohne sich auch nur Zeit für eine Begrüßung zu nehmen. »Ich will bloß hoffen, dass du mir erzählst, was zum Teufel du die ganze Zeit getrieben hast, warum du so verdammt heimlichtuerisch bist und warum du dauernd davonläufst.«
Ich lächelte. Unter uns glänzten die Türme von Illyria City hell in der Herbstsonne. Da draußen erstreckten sich die fernen Berge in alle Richtungen – nördlich und südlich und östlich – und verloren sich schließlich im Wolkendunst.
Über dieses Buch
Eine »heilige Revolution« hat die Welt verändert: Wissenschaftler werden wie Ketzer verfolgt, Technik ist verpönt. Wer an den Fortschritt glaubt, flüchtet nach Illyria, die Metropole am Mittelmeer, in der hochtechnisierte Maschinen das Leben der Menschen einfacher machen und ein ausgefeiltes Cybernet Zerstreuung verspricht. Doch auch die schöne neue Welt wird für George Simling, der sich in den Wirren einer neuen Untergrundbewegung verstrickt und verbotene Gefühle für eine schöne Androidin entwickelt, und seine Mutter, eine einst brillante Wissenschaftlerin, zum Alptraum …
»Einer der besten Romane der letzten Jahre. Chris Beckett ist auf einer Augenhöhe mit George Orwell.« Asimov’s Science Fiction
Impressum
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2004 unter dem Titel »The Holy Machine« bei Wildside Press. Die britische Erstausgabe erschien 2010 bei Corvus, an imprint of Grove Atlantic Ltd.
eBook-Ausgabe 2012
Knaur eBook
© 2004 Chris Beckett
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2012 Knaur Taschenbuch
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Michael Meyer
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: cover art: www.veladesign.com
ISBN 978-3-426-41401-9
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