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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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sechs Wochen wurden die Mittel ausgetauscht. Kinder, die bisher ein Placebo erhalten hatten, bekamen nun ein Homöopathikum und umgekehrt. Insgesamt wurden 17 verschiedene Mittel verabreicht, darunter beispielsweise Kalzium carbonicum, Lycopodium und Sulfur. Das Ergebnis der Studie: Die typischen ADHS-Symptome wie Hyperaktivität, Impulsivität und Ängstlichkeit nahmen während der Therapie mit Homöopathika um bis zu 63 Prozent ab. Auch das Lernverhalten verbesserte sich.

ADHS und Ernährung
    Zahlreiche Studien der vergangenen Jahre und auch Erfahrungen von Eltern betroffener Kinder weisen darauf hin, dass der Ernährung eine Schlüsselrolle bei ADHS zukommt. Bereits 1973 berichtete der kalifornische Arzt Ben Feingold über seine Entdeckung, dass Nahrungsmittelzusätze wie künstliches Aroma, Farb- und Konservierungsstoffe für Lernstörungen und Verhaltensauffälligkeiten verantwortlich zu
machen sind. Besonders die sogenannten Salizylate seien zu meiden. Die Apothekerin Herta Hafer stellte in den 1980er Jahren die Theorie auf, wonach phosphatreiche Nahrungsmittel zu einer Störung der Hirnfunktion führen. Sie empfahl daher eine Ernährung, die frei von natürlichen oder zugesetzten Phosphaten sein sollte. Eine kontrollierte Studie an der Mainzer Universitäts-Kinderklinik zeigte indes, dass mit einer phosphatreduzierten Diät keine nennenswerten Erfolge bei ADHS zu erzielen waren. Dem allerdings stehen Berichte von Ärzten und Eltern entgegen, wonach besonders künstliche Phosphatzusätze das Verhalten hyperaktiver Kinder negativ beeinflussen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen außerdem, dass Zucker ADHS-Symptome verschlimmern kann.
     
    Zucker als Auslöser
    Dass Zucker ADHS-Symptome verschlimmern kann, ist eine Beobachtung, die durch eine skandinavische Untersuchung gestützt wird. So befragten Forscher der Universität Oslo rund 5 000 Kinder zwischen 15 und 16 Jahren nach ihrem Softdrinkkonsum. Die meisten tranken zwischen einer und sechs Dosen bzw. Flaschen Softdrinks pro Woche. Je mehr sie tranken, desto auffälliger wurde der Zusammenhang zu Hyperaktivität und anderen mentalen Verhaltensstörungen. Besonders die Jugendlichen, die vier oder mehr Gläser pro Tag tranken, zeigten deutliche Symptome von Hyperaktivität. Die Forscher führten dies auf die großen Mengen an Zucker zurück, die in diesen Getränken enthalten sind.
    ADHS
    Bei ADHS auf eine natürliche, frische, abwechslungsreiche Kost achten.
     
    Kritische Stoffe: Nahrungsmittelzusätze (künstliche Aromen, Farb- und Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker wie Glutamat, Salizylate, Phosphate etc.) sowie Gluten
    empfehlenswert
weniger empfehlenswert
nicht empfehlenswert
Dinkel (Gluten!)
Roggen (Gluten!)
Weizen, Auszugsmehle
Süßrahmbutter, Sahne
Käse
Milch, Eier
Hühnerfleisch (mager)

Schweinefleisch
Seefisch mit Omega-3-Fettsäuren
Nudeln aus Hartweizengrieß ohne Ei
raffinierter (weißer) Zucker, Schokolade, Trauben
Wasser

Colagetränke
Kräutertee

schwarzer Tee
    Info: Sollte eine Unverträglichkeit zu Gluten (siehe Seite 272) vorliegen, so sind auch die Getreidearten zu meiden, die wenig Gluten enthalten.

ADHS bei Erwachsenen
    ADHS galt lange Zeit ausschließlich als eine Erkrankung, die nur Kinder und Jugendliche betrifft. Heute weiß man, dass in jedem dritten Fall die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ins Erwachsenenalter überwechselt. Außerdem haben Studien ergeben, dass ADHS vererbt wird. Meist sind mehrere Generationen einer Familie betroffen. Doch ist die Erkennung der Erkrankung bei Erwachsenen wesentlich schwieriger als bei Kindern. Und das aus verschiedenen Gründen. In den Leitlinien und Empfehlungen zu ADHS der Bundesärztekammer heißt es dazu: »Erstens sind einzelne Symptome im Erwachsenenalter in der Bevölkerung weit verbreitet, ohne Krankheitswert zu haben. Zweitens kommt ADHS selten allein vor. Vielmehr geht sie oft mit anderen psychischen Störungen einher und wird häufig erst diagnostiziert, wenn diese erkannt werden...«.
Die Diagnose stellen
    Zur Diagnosestellung beruft man sich auf die sogenannten Utah-Kriterien, wobei für eine eindeutige Diagnose die Punkte 1 und 2 sowie zwei der Punkte 3 bis 7 erfüllt sein müssen:
    ▶ Aufmerksamkeitsstörung: starkes Unvermögen, Gesprächen aufmerksam zuzuhören, erhöhte Ablenkbarkeit, Schwierigkeit, schriftliche Dinge zu erledigen, Vergesslichkeit, häufiges Verlieren von Alltagsgegenständen wie Autoschlüssel, Geldbeutel oder Brille.
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