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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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zuständig sind, dass optimale Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Verdauungsorten herrschen. So zum Beispiel das Bikarbonat, das dafür sorgt, dass in bestimmten Abschnitten basisches Milieu herrscht. Oder die Salzsäure, von der wir wissen, dass sie im Magen ein sehr stark saures Milieu schafft. Auskunft darüber, ob eine Lösung sauer oder basisch ist, gibt die Messgröße pH-Wert (siehe auch Seite 254), wobei eine neutrale Lösung einen pH-Wert von 7 hat. Je niedriger der pH-Wert einer Lösung ist, desto saurer ist sie, je höher der pH-Wert ist (bis 14) desto basischer ist sie. Der Reiz für die Produktion dieser physikalischen/chemischen Substanzen ist vor allem ein kephaler Reiz, also ein Reiz, der über Nervenbahnen geleitet wird. Wenn wir Essen riechen, sehen oder schmecken beginnt also bereits jetzt die Produktion der Säfte im Mund und im Magen und später auch in der Bauchspeicheldrüse!

    Bild 40
    Die Darmzotten, wie hier Zotten aus dem Zwölffingerdarm, sind stark durchblutetes Gewebe.

    Bikarbonat
    Das Bikarbonat (chemisch HCO 3 -) wird vorwiegend in den Speicheldrüsen im Mund produziert und sorgt dort für ein basisches Milieu. Das ist außerordentlich wichtig, denn in der Mundhöhle können wir keine so starken Säuren gebrauchen - wir würden uns ansonsten den Mund regelrecht verätzen. Weiterhin wird Bikarbonat in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Dieses Bikarbonat wird dann in den Zwölffingerdarm abgegeben, damit der saure Mageninhalt im Dünndarm neutralisiert, dort sogar basisch wird, weil alle Enzyme, die die Bauchspeicheldrüse produziert, nur im basischen Milieu arbeiten können. Bikarbonat sorgt damit für die Pufferung saurer Umgebungen.
     
    Salzsäure
    Salzsäure wird vor allem in der Magenschleimhaut produziert, und zwar in den Belegzellen. Diese Salzsäure ist ganz wichtig. Sie senkt den pH-Wert, tötet damit alle Mikroorganismen, die wir mit der Nahrung aufnehmen, ab und sorgt dafür, dass Pepsinogen in Pepsin umgewandelt wird - es ist die erste Stufe der Eiweißverdauung. In Salzsäure fängt Eiweiß an zu gerinnen. Das heißt, die sekundären und tertiären Strukturen in den chemischen Molekülen des Eiweißes, die Faltungen, werden durch die Salzsäure aufgehoben. Dies nennt man Denaturierung.
Enzyme
    Weitere Substanzen, die in diesem Verdauungssekret gebildet werden, sind die vielen verschiedenen Enzyme. Enzyme, das wissen wir ja, haben die Aufgabe, als Bio-Katalysatoren zu wirken. Sie sind in der Lage, bestimmte chemische Reaktionen im Körper in Gang zu bringen, die normalerweise im Labor nur unter großem Energieaufwand, also unter großer Hitze oder großem Druck, zustande kommen würden. Diese Enzyme sind in der Lage, Stoffe bei Körpertemperatur und bei normalem Körperdruck miteinander reagieren zu lassen. Enzyme selbst verändern sich normalerweise nicht, sie sind nur dafür da, damit andere Stoffe miteinander reagieren können.
     
    Kohlenhydratespaltende Enzyme
    Das stärkespaltende Enzym Alpha-Amylase wird von drei Speicheldrüsen im Mund gebildet, deren Schleim sich in ihrer Konsistenz unterscheidet:
in der Ohrspeicheldrüse (Parotis), der Unterkieferspeicheldrüse (Glandula sublingualis) und der Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis). Die Unterkieferspeicheldrüse liegt in der Gegend der Mandeln und die Unterzungenspeicheldrüse unter der Zunge. Diese Amylase-Produktion wird ebenfalls in der kephalen Verdauungsphase angeregt. Das Zielorgan ist die Mundhöhle, denn dort spaltet diese Amylase die Kohlenhydrate schon so weit auf bis zu den sogenannten Disacchariden, zu den Zweifachzuckern. In der Bauchspeicheldrüse wird ebenfalls sehr viel Alpha-Amylase produziert, angeregt durch die kephale Phase und auch durch die Nahrungsaufnahme. Das Zielorgan dieser Amylase ist der Zwölffingerdarm, um dort die Kohlenhydrate, die im Mund noch nicht aufgespaltet worden sind - weil man einfach zu wenig gekaut hat - weiter zu Disacchariden abzubauen.
     
    Eiweißspaltende Enzyme
    Bei den eiweißspaltenden Enzymen greift der Körper sozusagen tief in die Trickkiste. Wieso das? Weil jede Körperzelle an sich aus Eiweiß besteht, also auch alle Organe, in denen die Enzyme gebildet werden. Um also nicht selbst verdaut zu werden, produziert sowohl der Magen als auch die Bauchspeicheldrüse zunächst nur unwirksame Vorstufen, die dann später, zum richtigen Zeitpunkt bzw. am richtigen Ort, durch andere Substanzen aktiviert werden. Etwa im Magen: Durch einen Reiz in der kephalen

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