Metabolic Balance - fuer Diabetiker
Stoffwechsels.
Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Sinkt der Blutzucker unter den allgemein festgesetzten Grenzwert von 90 mg/dl, dann spricht man von Unterzucker. Wenn er unter 40 bis 50 mg/dl fällt, treten typische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Nervosität, Müdigkeit mit häufigem Gähnen, Blässe, Heißhunger, Herzklopfen, ein Kribbeln an verschiedenen Körperstellen sowie leichte Konzentrationsschwäche auf. Bei einer Unterzuckerung werden wichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Glukose versorgt, das kann auch ein Zittern am ganzen Körper, Schweißausbrüche oder Unruhe auslösen. Die Gründe für eine Unterzuckerung können
vielfältig sein. Hat man etwa zu wenig gegessen oder sich sportlich zu stark betätigt, kann dies bereits zu einer Unterzuckerung führen. Aber auch eine versehentliche Überdosierung von Insulin oder orale Antidiabetika können den Zuckerspiegel in den Keller jagen.
Erste Hilfe bei Unterzuckerung
Eine Unterzuckerung kündigt sich meist durch Heißhunger (oft auf Süßes) an. Dann sollte man ein bis zwei Plättchen Traubenzucker oder acht Stück Würfelzucker essen. Auch 200 Milliliter eines zuckerhaltigen Getränkes eignen sich als Erste Hilfe bei einer Unterzuckerung. Jede körperliche Aktivität sollte dann sofort eingestellt werden. Stattdessen sollte man ein belegtes Brot essen, um eine erneute Unterzuckerung zu vermeiden. Sehr schwere Hypoglykämien wie Bewusstlosigkeit sind in der Regel selten, da der Körper durch die Gabe von Zucker die Stoffwechselentgleisung meist selbst wieder in den Griff bekommt.
Überzuckerung (Hyperglykämie)
Angehörige und Freunde sollten Bescheid wissen, dass Sie Diabetiker sind, um im Falle einer Unterzuckerung richtig handeln zu können. Im Extremfall muss nämlich Glukagon gespritzt werden, um die Glukosereserven aus der Leber freizusetzen. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt.
Eine Stoffwechselentgleisung in die andere Richtung stellt das größere Problem dar. Liegt der Blutzucker nüchtern über 110 mg/dl beziehungsweise über 180 mg/dl nach einer Mahlzeit, spricht man von Hyperglykämie. In diesem Zustand steht nicht genügend Insulin zur Verfügung. Einem solchen Anstieg des Blutzuckers liegen meist Ernährungsfehler wie zu reichliches und üppiges Essen zugrunde. Nicht selten wurde es auch versäumt, auf die Tabletteneinnahme zu achten. Aber auch Stresssituationen, Krankheit oder eine Infektion können zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen. Mögliche erste Symptome sind oft erhöhte Urinproduktion mit Zuckerausscheidung, starker Durst, Müdigkeit, Schlappheit, aber auch extreme Bauchschmerzen können auftreten. Azetongeruch beim Ausatmen, Benommenheit, schwere Atmung, Übelkeit und Erbrechen sind hingegen bereits Hinweise auf ein nahendes diabetisches Koma. Typ-1-Diabetiker können bereits ab einem Blutzuckerwert von über 300 mg/dl ins »ketoazidotische Koma« fallen. Hier wird, weil keine Glukose in die Zellen gelangt, Fett zu Ketonkörpern abgebaut, die den Körper stark übersäuern. Die Betroffenen verströmen Azetongeruch und hyperventilieren, um Kohlendioxid abzuatmen. Hier herrscht »absoluter Insulinmangel«. Typ-2-Diabetiker haben im »hyperosmolaren Koma« Blutzuckerwerte von über 800 mg/dl, da sie an einem »relativen Insulinmangel« leiden. Das führt dazu, dass noch mehr Zucker und damit auch Wasser über die Nieren ausgeschieden wird und vermehrt Flüssigkeit aus den Zellen, auch aus dem Gehirn, ins Gefäßsystem gelangt. In diesem Fall führt der intrazelluläre Flüssigkeitsverlust zum Koma.
Erste Hilfe bei Überzuckerung
Um eine Überzuckerung frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, regelmäßig die Urin- und Blutzuckerwerte zu protokollieren. So können Sie rechtzeitig Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
Bei einer Überzuckerung muss man sofort soviel Wasser wie möglich trinken. Der hohe Blutzuckerspiegel hat den Körperzellen sehr viel Wasser entzogen. Falls Sie es zuvor versäumt haben, nehmen Sie nun sofort Ihre Medikamente ein. Sinkt der Blutzuckerspiegel danach nicht ab, so ist sofort ein Arzt zu konsultieren. Wichtig: Patienten mit diabetischem Koma müssen schnellstmöglich ins Krankenhaus eingeliefert werden, denn die Folgen können tödlich sein.
Wissenswertes über Medikamente
Zuckersenkende Medikamente sind verschreibungspflichtig und werden vom Arzt verordnet. Wegen der individuellen Facetten einer Diabeteserkrankung wird der Arzt vielleicht auch die Kombination verschiedener oraler Antidiabetika
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