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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Air Force Base um das Fünfzehnfache.
    »Sie schauen sehr skeptisch drein«, sagte der Präsident mit einem Seitenblick auf Rachel.
    Der Klang seiner Stimme riss Rachel aus ihren Betrachtungen.
    Sie schaute ihn an, ohne recht zu wissen, wie sie antworten sollte.
    »Also…« Sie zögerte. »Darf ich davon ausgehen, Sir, dass es sich hier nicht um außerirdisches Fluggerät oder kleine grüne Männchen handelt?«
    Der Präsident wirkte amüsiert. »Ich bin sicher, Sie werden diese Entdeckung wesentlich spannender finden als jeden Science-Fiction-Roman.«
    Mit Erleichterung hörte Rachel, dass die NASA nicht so weit gegangen war, dem Präsidenten aus Verzweiflung eine Ente über Besucher aus dem All zu präsentieren. Gleichwohl hatte die Bemerkung des Präsidenten das Geheimnis eher vertieft als gelüftet. »Nun, was immer die NASA gefunden hat, der Zeitpunkt hätte passender nicht sein können«, sagte Rachel.
    Herney blieb auf der Gangway stehen. »Passend? Inwiefern?«
    Inwiefern? Rachel blieb ebenfalls stehen und blickte den Präsidenten an. »Mr President, die NASA führt derzeit zum Nachweis ihrer Existenzberechtigung einen Kampf auf Leben und Tod, und Sie selbst stehen ebenfalls unter Beschuss, weil Sie weiterhin Mittel bereitstellen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre ein größerer Durchbruch der NASA für die Weltraumbehörde selbst und ebenso für Ihre Wahlkampagne ein Geschenk des Himmels.
    Ihre Kritiker werden den Zeitpunkt bestimmt höchst verdächtig finden.«
    »Dann betrachten Sie mich also… entweder als Lügner, oder als Narr?«
    Rachel spürte, wie ihr die Kehle eng wurde. »Sir, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Ich wollte nur…«
    »Macht nichts.« Herney lächelte, als er die Stufen weiter hinunterstieg. »Als der Direktor der NASA mir von der Entdeckung berichtete, hielt ich das Ganze für absurd. Ich habe dem Mann vorgeworfen, das durchsichtigste politische Verwirrspiel aller Zeiten inszenieren zu wollen.«
    Am Fuß der Treppenrampe blieb Herney stehen. Er schaute Rachel an. »Ich möchte die NASA schützen. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Sie gebeten habe, die Entdeckung verborgen zu halten. Dieser Fund hat eine Größenordnung, die alles übertrifft, was die NASA je zu melden hatte. Die Mondlandung ist dagegen ein Klacks. Weil alle, mich selbst eingeschlossen, dabei so viel zu gewinnen oder zu verlieren haben, hielt ich es für angebracht, dass jemand die Angaben der NASA nachprüft, bevor wir uns ins Kreuzfeuer der Weltöffentlichkeit begeben.«
    Rachel war alarmiert. »Dabei können Sie doch nicht an mich gedacht haben, Sir.«
    Der Präsident lachte. »Nein, Ihr Fachgebiet ist ein anderes.
    Außerdem habe ich die Bestätigung durch regierungsunabhängige Kanäle bereits erhalten.«
    Rachels Erleichterung machte neuer Ratlosigkeit Platz. »Regierungsunabhängige Kanäle, Sir? Soll das heißen, Sie haben sich an den ganz normalen Wissenschaftsbetrieb gewandt? In einer so streng geheimen Angelegenheit?«
    Der Präsident nickte zutiefst überzeugt. »Ich habe eine externe Kommission einberufen. Sie besteht aus vier renommierten Wissenschaftlern aus der zivilen Forschung, die nicht der NASA angehören und einen guten Ruf genießen. Sie arbeiten mit ihren eigenen Gerätschaften und ziehen völlig unbeeinflusst ihre Schlüsse. Während der letzten achtundvierzig Stunden haben mir diese Wissenschaftler bestätigt, dass die Entdeckung der NASA über jeden Zweifel erhaben ist.«
    Rachel war beeindruckt. Präsident Herney hatte sich mit der für ihn typischen Bravour aus der Affäre gezogen. Er hatte mit den vier unabhängigen Wissenschaftlern aus der zivilen Forschung ein Team von Berufsskeptikern engagiert, die von einer Bestätigung der NASA-Entdeckung keinerlei Vorteil haben konnten und sich auf diese Weise unangreifbar gemacht gegen den Vorwurf, mit einem verzweifelten Manöver der NASA werde der Versuch gemacht, das horrende Budget zu rechtfertigen, dem freundlich gesonnenen Präsidenten zur Wiederwahl zu verhelfen und die Angriffe Senator Sextons abzuwehren.
    »Heute Abend um zwanzig Uhr werde ich im Weißen Haus vor die Presse treten und vor der ganzen Welt eine Erklärung über unsere Entdeckung abgeben«, sagte Herney.
    Rachel war enttäuscht. Der Präsident hatte sie bislang über die Art der Entdeckung noch völlig im Dunkeln gelassen. »Um was genau handelt es sich bei dieser Entdeckung?«
    Der Präsident lächelte. »Sie werden feststellen, dass Geduld auch heutzutage

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