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Metro 2034

Metro 2034

Titel: Metro 2034 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dmitry Glukhovsky
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seine Hand.
    Er zuckte zurück, als hätte sie ihn gebissen. »Ich muss es tun. Die Leute, die hier das Sagen haben, sind allesamt Feiglinge. Wenn ich noch länger zögere, richte ich die ganze Metro zugrunde.«
    »Aber was, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe? Ein Gegenmittel? Wenn du . das nicht mehr tun müsstest?« »Wie oft soll ich es noch sagen: Es gibt kein Mittel gegen dieses Fieber!Würde ich sonst... würde ich...« »Was würdest du wählen?« Sascha hielt ihn noch immer fest. »Ich habe keine Wahl!« Der Brigadier schob ihre Hand fort. »Gehen wir!«, fuhr er Homer an. »Warum willst du mich nicht mitnehmen?«, rief Sascha. Leise, fast flüsternd, damit es außer ihr niemand hörte, sagte er: »Ich habe Angst.«
    Er drehte sich um und ging. Im Vorbeigehen murmelte er Homer zu, er habe zehn Minuten bis zum Aufbruch. »Liegt jemand im Fieber?«, ertönte es plötzlich von hinten.
    »Was?« Sascha wirbelte herum und stieß mit Leonid zusammen. Der Musiker lächelte unschuldig. »Wenn ich mich nicht täusche, sprach eben jemand von einem Fieber.« »Du hast dich verhört.« Sie hatte keine Lust, mit ihm zu diskutieren. »Und ich dachte schon, an den Gerüchten sei etwas Wahres dran«, sagte Leonid nachdenklich, gleichsam zu sich selbst. Sascha runzelte die Stirn. »Was für Gerüchte?« »Von der Quarantäne an der Serpuchowskaja. Von dieser angeblich unheilbaren Krankheit. Einer Epidemie .« Leonid sah sie aufmerksam an, beobachtete jede Bewegung ihrer Lippen, ihrer Augenbrauen.
    Sie errötete. »Wie lange hast du uns belauscht?« Er breitete die Arme aus. »Ich tue es nie absichtlich. Ich habe einfach ein musikalisches Gehör.« »Das ist mein Freund«, erklärte sie ihm und deutete mit dem Kopf in Hunters Richtung. »Großartig«, erwiderte Leonid unbestimmt. »Warum hast du >angeblich unheilbar< gesagt?«
    »Sascha!« Homer hatte sich erhoben und starrte Leonid misstrauisch an. »Kann ich dich mal sprechen? Wir müssen entscheiden, was wir jetzt.« »Gestatten Sie noch eine Sekunde?« Der junge Mann ließ den Alten mit einem höflichen Lächeln stehen, ging schnell ein paar Schritte zur Seite und winkte das Mädchen zu sich.
    Sascha folgte ihm unsicher. Sie spürte, dass ihr Ringen mit dem Kahlen noch immer nicht verloren war -wenn sie jetzt durchhielt, würde Hunter es nicht mehr wagen, sie noch einmal fortzujagen. Dann würde sie ihm endlich helfen können, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie das anstellen sollte.
    Leonid senkte den Kopf und flüsterte ihr zu: »Es könnte doch sein, dass ich von der Epidemie schon viel früher gehört habe als du, oder? Vielleicht ist diese Krankheit ja gar nicht zum ersten Mal ausgebrochen. Und vielleicht gibt es ja doch irgendwelche magischen Tabletten dagegen.« Er blickte ihr in die Augen.
    »Aber er sagt, dass es kein Gegenmittel gibt«, stammelte Sascha. »Dass er alle.« ». vernichten muss? Er - das ist dein großartiger Freund? Das wundert mich nicht. Er hat sicher Medizin studiert.« »Willst du damit sagen.« »Ich will damit sagen« -der Musiker legte eine Hand auf Saschas Schulter, beugte sich zu ihr und hauchte ihr leicht ins Ohr - »dass die Krankheit heilbar ist.
    Es gibt ein Gegenmittel.«
15 - ZU ZWEIT?
    Der Alte räusperte sich verärgert und machte einen Schritt auf das Mädchen zu. »Sascha!Ich muss mit dir sprechen!« Leonid zwinkerte Sascha zu, trat von ihr zurück, übergab sie mit gespielter Demut an Homer und entfernte sich. Doch Sascha konnte nun an nichts anderes mehr denken.
    Während der Alte sie zu überzeugen versuchte, sie könne Hunter noch brechen, ihr irgendetwas vorschlug und beschwörend auf sie einredete, sah das Mädchen über seine Schulter hinweg den Musiker an. Der erwiderte ihren Blick nicht, doch ein flüchtiges Lächeln, das über seine Lippen huschte, sagte Sascha, dass er alles wahrnahm. Sie nickte und bedeutete Homer, dass sie zu allem bereit wäre, wenn er sie nur noch eine Minute mit Leonid allein ließ. Sie musste herausfinden, was er wusste; sie musste selbst daran glauben, dass es ein Heilmittel gab.
    »Ich komme gleich wieder«, unterbrach sie den Alten mitten im Wort, glitt an ihm vorbei und lief zu Leonid hinüber. »Dich interessiert also die Fortsetzung?«, rief der ihr entgegen. »Du musst es mir sagen!« Sie hatte keine Lust mehr zu spielen. »Wie?«
    »Das ist der kompliziertere Teil der Frage. Ich weiß, dass die Krankheit heilbar ist. Ich kenne Menschen, die sie besiegt haben. Und ich kann dich

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