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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer halben Stunde kam die Stationsleitung mit dem Kommandeur der WÜA/CA-Gruppe hinzu, und die ersten Fleischstücke wurden auf die Kohlen gelegt. Der Kommandeur und die Stationsvorsteher lachten und scherzten, offenbar waren sie mit dem
    Ergebnis ihrer Verhandlungen zufrieden. Jemand brachte eine große Flasche mit irgendeinem jenseitigen Gebräu, es folgten Trinksprüche, und schließlich waren alle in bester Stimmung. Artjom nagte an einem Fleischspieß, leckte sich das heiße Fett von den Händen und blickte in die glühenden Kohlen, von denen nicht nur Wärme ausging, sondern auch ein Gefühl der Geborgenheit und Ruhe.
    »Warst du das, der sie aus der Falle gezogen hat?«, wandte sich plötzlich ein Unbekannter an ihn, der neben ihm saß und ihn seit ein paar Minuten aufmerksam beobachtet hatte.
    Artjom schreckte hoch. »Wer hat Ihnen das erzählt?« Er musterte den Unbekannten. Dieser war kurz geschoren und unrasiert, unter einer groben, aber stabil aussehenden Lederjacke sah man ein warmes Marinehemd. Artjom konnte nichts Verdächtiges an ihm entdecken - äußerlich ähnelte sein Gegenüber einem fahrenden Händler, von denen es an der Rischskaja jede Menge gab.
    »Wer? Na, euer Brigadier da drüben.« Mit einem Kopfnicken deutete der Mann auf den Kommandeur, der sich in einiger Entfernung angeregt mit seinen Kollegen unterhielt.
    »Ja, stimmt«, gab Artjom unwillig zu. Obwohl er noch vor Kurzem geplant hatte, an der Rischskaja nützliche Kontakte zu knüpfen, fühlte er sich jetzt, da sich ihm eine Gelegenheit bot, plötzlich unwohl.
    »Ich heiße Bourbon. Und du?«
    »Bourbon? Was ist denn das für ein Name?«
    »Das weißt du nicht? So eine Art von Alkohol. Feuerwasser, verstehst du? Soll bei den Leuten für gute Laune gesorgt haben. Na, und dein Name?«
    »Artjom.«
    »Hör mal, Artjom, wann fährst du wieder zurück?«
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Artjom misstrauisch. »Momentan kann das keiner so genau sagen. Wenn Sie gehört haben, was mit uns da passiert ist, müssten Sie das eigentlich selbst kapieren.«
    »Du kannst mich ruhig duzen, ich bin nicht so viel älter ... Jedenfalls, warum ich frage: Ich will dir ein Geschäft vorschlagen. Nicht euch allen, sondern nur dir, ganz persönlich sozusagen. Ich brauche nämlich deine Hilfe, verstehst du? Zumindest vorübergehend.«
    Artjom begriff überhaupt nichts. Der Typ redete wirres Zeug, und etwas in seiner Aussprache ließ Artjom innerlich verkrampfen. Er wollte dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden.
    »Entspann dich«, beeilte sich Bourbon Artjoms Zweifel zu zerstreuen, als hätte er sie gespürt. »Kein Risiko, alles sauber - na gut, fast alles ... Es geht um Folgendes: Vorgestern sind unsere Leute zur Sucharewskaja aufgebrochen, du weißt ja, immer die Linie entlang. Sie sind aber nicht angekommen. Nur einer ist zurückgekehrt. Er erinnert sich an nichts mehr. Er ist beim Prospekt Mira rausgekommen, Rotz und Wasser hat er geheult, wie der, von dem euer Brigadier erzählt hat. Die anderen sind nicht mehr aufgetaucht. Vielleicht sind sie ja später doch bei der Sucharewskaja angekommen, vielleicht aber auch nicht, denn schon seit drei Tagen ist niemand mehr von dort beim Prospekt Mira aufgetaucht. Und vom Prospekt aus will jetzt natürlich keiner mehr dorthin. Ist ihnen einfach zu gefährlich. Mit einem Wort, ich glaube, das war der gleiche Mist wie bei euch. Wie ich euren Brigadier gehört habe, habe ich das gleich ... kapiert, sozusagen. Naja, ist ja dieselbe Linie. Und über die Rohre ...« Bourbon blickte über die Schulter, offenbar um zu prüfen, ob jemand lauschte, dann fuhr er leise fort: »Aber du reagierst nicht auf dieses Zeug. Verstehst du?«
    »So halbwegs«, erwiderte Artjom unsicher.
    »Jedenfalls muss ich da hin. Und zwar unbedingt. Unbedingt! Aber es ist gut möglich, dass ich auf dem Weg durchdrehe, so wie unsere Männer und wie eure Brigade - außer dir.«
    »Du ...« Artjom sprach zögerlich, probierte gleichsam den Geschmack dieses Wortes und spürte, wie unangenehm es war, jemanden wie diesen da zu duzen. »Du willst, dass ich dich durch den Tunnel zur Sucharewskaja führe?«
    »So ungefähr.« Bourbon nickte erleichtert. »Ich weiß nicht, ob du davon gehört hast, aber der Tunnel hinter der Sucharewskaja ist noch übler als der hier, ein richtiges Drecksloch, und da muss ich dann auch noch durch, irgendwie. Doch jetzt, nach diesem Mist mit den Jungs ... Aber keine Panik, wenn du mich da durchführst, werde ich mich

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