Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
Par­k­land­schaf­ten zu bau­en. Das Ge­bäu­de, in dem wir uns ge­ra­de auf­hal­ten, ist ja al­lein fast so groß wie ei­ne gan­ze Stadt.“
    „Es ist ei­ne Stadt“, er­klär­te Ka­ter. „Dans­son be­steht nur aus mit­ein­an­der ver­bun­de­nen Städ­ten, von de­nen aber je­de ei­ne ei­ge­ne Funk­ti­on hat. Da wir im­stan­de sind, al­le Fa­bri­ken und Pro­duk­ti­ons­stät­ten so zu ge­stal­ten, wie Sie es be­reits ge­se­hen ha­ben, ist der al­te Be­griff von der Stadt na­tür­lich über­holt. Als Fol­ge des­sen wird die Ver­tei­lung von Wohn­be­zir­ken auf Dans­son aus­schließ­lich von so­zia­len Funk­tio­nen be­stimmt.“
    Der Block mit dem Café, in dem sie sich auf­hiel­ten, war wie ein rie­si­ger Keil ge­formt, des­sen ver­jüng­tes En­de bis zu den Wol­ken reich­te. Sie konn­ten auf einen In­nen­hof hin­abbli­cken. Sa­ton deu­te­te hin­ab und frag­te: „Was für ei­ne be­son­de­re Funk­ti­on er­füllt die­ses Ge­bäu­de?“
    „Nun, wir nen­nen es ein Klas­si­for­ni­um. Es ist ei­ne Art … tja … ei­ne Art Mit­tel­ding zwi­schen Mu­se­um und Zoo. Die Be­woh­ner stam­men aus al­len Tei­len der Ga­la­xis. Wenn Sie Zeit ha­ben, kann ich Ih­nen einen klei­nen Teil da­von zei­gen.“
    Aus den Au­gen­win­keln konn­te Sa­ton se­hen, wie ihm Cor­bis si­gna­li­sier­te, daß sie sich so schnell wie mög­lich von die­sem War­men tren­nen soll­ten, so­bald sie von ihm er­fah­ren hat­ten, wo sich Klein-Is­ti­no be­fand. Er er­kann­te, daß das un­höf­lich war. Doch dann konn­te er auch noch et­was an­de­res fest­stel­len. Plötz­lich sah er sich von ei­ner un­ge­heu­ren in­tel­lek­tu­el­len Neu­gier er­faßt. Er woll­te einen Blick in die­ses Mu­se­um wer­fen, was auch ge­sche­hen moch­te. Er kann­te die­se al­les ver­drän­gen­de Neu­gier nur zu gut, schließ­lich war sie da­für ver­ant­wort­lich, daß er sich al­len Tests un­ter­zo­gen hat­te, die ihn, wenn er sie be­stand, von sei­nem dun­kel­grü­nen Hei­mat­pla­ne­ten fort und nach Dans­son brin­gen konn­ten. Es war mehr als Neu­gier, es war ein Hun­ger nach Wis­sen. Des­we­gen hat­te er auch Furcht vor dem Tod, nicht et­wa aus Angst, son­dern weil der Tod al­lem Wis­sen ein En­de setz­te. War man erst ein­mal tot, konn­te man kei­ne Fak­ten mehr zu­sam­men­tra­gen, die schließ­lich und end­lich ein­mal zum Ver­ständ­nis des gan­zen selt­sa­men Sche­mas al­ler Din­ge füh­ren wür­den.
    „Wir ha­ben Zeit“, sag­te Sa­ton.
    Als er kurz weg­ging, um die Ge­trän­ke zu be­zah­len, sag­te Cor­bis: „Wir müs­sen so schnell wie mög­lich ver­schwin­den. Warum soll­ten wir bei die­sem Mann blei­ben?“
    Sa­ton sag­te be­ru­hi­gend: „Wir sind bei Ka­ter eben­so si­cher wie bei je­dem an­de­ren. Und wenn man nach uns sucht, wä­re ein Mu­se­um dann kein gu­ter Ort zum Ver­ste­cken? Wir wer­den spä­ter noch ge­nug Zeit ha­ben, nach Klein-Is­ti­no zu su­chen.“
    Sie wand­te sich ver­zwei­felt ab. Da­bei sah sie ei­ne Zei­tung, die ein Mann am Ne­ben­tisch ver­ges­sen hat­te. Sie griff hin­über und nahm sie in der Hoff­nung, sie könn­te ihr viel­leicht einen Hin­weis auf den Stadt­teil ent­neh­men, in dem sie sich be­fan­den, oder wo­hin sie sich even­tu­ell wer­den konn­ten.
    Sie konn­te die Schlag­zei­le le­sen, die von ei­ner Nah­rungs­mit­tel­schwem­me in der süd­li­chen He­mi­sphä­re be­rich­te­te, doch mit dem ge­wöhn­lich Ge­druck­ten … in der fer­nen Ver­gan­gen­heit, als ih­re Vor­fah­ren sich zu Nacht­le­be­we­sen ent­wi­ckelt hat­ten, hat­ten sich vie­le der Seh­stäb­chen wei­ter­ent­wi­ckelt und wa­ren zu aus­ge­zeich­ne­ten In­stru­men­ten für die Nacht­sicht ge­wor­den. Dies hat­te zur Fol­ge, daß es ihr un­mög­lich war, auch nur einen Buch­sta­ben des Klein­ge­druck­ten zu ent­zif­fern. Sie warf die Zei­tung wü­tend wie­der weg.
    Als Ka­ter zum Tisch zu­rück­kehr­te, mach­ten sie sich mit ihm zu­sam­men auf ins un­er­meß­li­che In­ne­re des Klas­si­for­ni­ums.
    Mit si­che­rem Ge­spür für al­les, was je­man­den von au­ßer­halb des Sys­tems fas­zi­nie­ren konn­te, führ­te Ka­ter sie zum In­fi­ca­ri­um, wo sie ei­ne

Weitere Kostenlose Bücher