Metropolis brennt
sie. Nachdem sie sich der Impfung unterzogen hatten, wandte sie sich daher selbst an den Warmen.
„Wir hatten nicht mit solcher Freundlichkeit gerechnet, wie Sie sie uns an unserem ersten Tag auf Dansson angedeihen ließen“, sagte sie. „Mein Gefährte ist weniger ängstlich als ich, was das Eingewöhnen auf Dansson anbelangt. Ich habe das Gefühl, als verabscheute man uns als eine dem Menschen unterlegene Art.“
„Dieses Gefühl wird bald verschwinden“, sagte Kater unbekümmert.
Sie gingen schweigend nach draußen.
„Bring Slen-Kater nicht in Verlegenheit“, sagte Saton. „Er soll uns den Weg nach Klein-Istino zeigen, dann wollen wir ihm nicht noch mehr von seiner wertvollen Zeit stehlen.“
„Oh, ich kann ihn nicht in Verlegenheit bringen. Wenn er mich für eine Angehörige einer Unterrasse hält, wird er sich ohnedies nicht darum kümmern, was ich sage. Würden Sie gerne die Geschichte von uns Kalten auf Istinogurzibeshilaha erfahren? Vielleicht sind wir für Sie ebenso interessant wie Ihre Krankheiten.“
Kater lächelte, als er das hörte. „Leider haben wir gerade einen Bahnhof erreicht, an dem Sie eine Bodenbahn nach Klein-Istino nehmen können. Schade, bestimmt wäre Ihre Geschichte sehr interessant gewesen.“
Als er sich zum Gehen wandte, sagte Sator: „Slen-Kater, Sie müssen uns verzeihen – nach der langen Reise haben unsere Manieren etwas gelitten. Und doch müssen wir Sie noch um einen Gefallen bitten.“
„Bitte, Saton, bitte einen anderen“, bat Corbis flüsternd, doch als Kater sich ihnen wieder zuwandte, deutete Sator auf die Anzeigentafel. „Unsere Augen können sich nicht an das Kleingedruckte gewöhnen, daher können wir auch unser Ziel nicht lesen. Würden Sie bitte so freundlich sein und uns zum richtigen Zug bringen?“
„Gewiß.“
„Und dann noch etwas … könnten Sie uns vielleicht das Fahrgeld leihen? Wenn Sie uns Ihre Kreditnummer geben, werden wir es zurückzahlen, wenn wir uns eingelebt haben.“
„Sehr gerne“, sagte Kater.
„Sie verstehen vielleicht, wie unglücklich es uns macht, um so entwürdigende Gefälligkeiten bitten zu müssen.“
„Keine Sorge – niemand bleibt auf Dansson lange unglücklich.“
Die Prozedur, Fahrkarten aus den Münzautomaten zu holen und dann die richtige Haltestelle zu suchen, erschien den Fremden sehr umständlich. Der Bahnhof war riesig und schien Haltestellen unzähliger Strecken zu beherbergen. Darüber hinaus war es unbehaglich warm. Ihre Körpertemperatur stieg rasch, sie konnten den beschleunigten Puls in ihren Kehlen spüren.
„Dieser Wagen wird Sie nach Klein-Istino bringen“, sagte Kater, während ein gelbes Polyhedron in die Haltestelle einfuhr. „Dies ist eine eingleisige Strecke, Sie werden also nur zehn Haltestellen zählen müssen, dann sind Sie da.“
Sie blieben zögernd an der Tür stehen, und Saton ergriff seine Hand. „Sie waren so freundlich zu uns, daß wir Ihnen gar nicht genug danken können. Doch nun bliebe noch eines – wohin gehen wir, wenn wir an der anderen Haltestelle angelangt sind?“
„Glaubst du nicht, wir könnten jemanden fragen, wenn wir angekommen sind?“ warf Corbis ein.
Kater stieg lächelnd zu ihnen in den Wagen.
„Es ist kein allzu großer Umweg für mich“, sagte er.
Während der Wagen beschleunigte, sagte Corbis: „Ich habe wirklich keine Ahnung, weshalb Sie sich solche Mühe mit uns machen. Halten Sie uns für interessante Abnormitäten?“
„Was das anbelangt, so sind wir alle interessante Abnormitäten. Ich möchte Ihnen nur helfen, dorthin zu kommen, wo Sie gerne hin möchten. Ist das so seltsam?“
„Und dabei müssen Sie uns doch die ganze Zeit für
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