Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
sag­te Cor­bis.
    Ka­ter zuck­te die Ach­seln. Er war ein un­ter­setz­ter Mann mit ei­nem wil­den Bü­schel gel­ben Haa­res, durch das er nun mit ei­ner Hand fuhr.
    „Die Tat­sa­che, daß ich ein War­mer bin und Sie Kal­te, spielt kei­ne Rol­le für mich“, sag­te er. „Falls Sie das den­ken.“
    Cor­bis ver­dreh­te den Nacken zu ei­ner Ges­te des Zorns. „Vie­len Dank“, sag­te Sa­ton. „Sie müs­sen wis­sen – nach­dem wir von Bord ge­gan­gen wa­ren, ver­lor mei­ne Ge­fähr­tin hier un­glück­li­cher­wei­se ih­re Hand­ta­sche. In ihr war al­les Geld ent­hal­ten, das wir be­sa­ßen.“
    Plötz­lich war Ka­ter ganz Sym­pa­thie.
    „Sie sind aber weit vom Raum­ha­fen zu Fuß ge­gan­gen. Ge­wiß wür­den Sie doch erst et­was trin­ken, be­vor wir zu­rück­ge­hen. Viel­leicht ma­chen Sie mir das Ver­gnü­gen.“
    „Wir sind Ih­nen sehr ver­bun­den“, sag­te Sa­ton und nahm Cor­bis bei der Hand, da sie im­mer noch ver­stimmt drein­blick­te.
    „Kei­ne Ur­sa­che. Sie kön­nen sich selbst­ver­ständ­lich selbst einen Drink aus den Mi­kro­fa­bein­hei­ten ho­len, wenn Sie über ein dans­so­ni­sches Kre­dit­buch ver­fü­gen. Hier, ich zei­ge es Ih­nen.“
    Er hol­te ein Kre­dit­buch aus der Ta­sche, das de­nen sehr äh­nel­te, die Cor­bis und Sa­ton selbst er­hal­ten hat­ten. Er öff­ne­te das Fach an der Säu­le und schob das Buch hin­ein. Sie sa­hen ein be­leuch­te­tes Ver­zeich­nis an der Ni­sche. Ka­ter stell­te die Ge­trän­ke­sek­ti­on ein, las die Be­stell­num­mer ei­nes Syn­tho­ge­tränks ab und be­stell­te.
    „Das schickt einen all­ge­mei­nen Ruf an ei­ne der Fa­bein­hei­ten aus“, er­klär­te Ka­ter und deu­te­te nach oben. „Hier kommt schon ei­ne. Die Ein­hei­ten ver­fu­gen über An­ti­gra­vein­rich­tun­gen, die sie in der Schwe­be hal­ten. Sie sind die Fa­bri­ken von Dans­son. Je­de ist mit kom­ple­xen Ma­schi­nen voll­ge­packt, die nicht grö­ßer als Ih­re Kör­per­zel­len sind. Wie Sie viel­leicht wis­sen, ist die Ge­schwin­dig­keit klei­ner me­cha­ni­scher Ge­rä­te ge­ra­de­zu un­glaub­lich hoch. Die­ses hier wür­de mir einen pri­va­ten Flug­wa­gen zu­sam­men­bau­en, wenn ich es wünsch­te, und ihn bin­nen fünf Mi­nu­ten hier vor un­se­ren Au­gen er­schei­nen las­sen.“
    Das Pia­no ließ sich auf der Spit­ze der Säu­le nie­der. Ka­ter wähl­te er­neut.
    „Wie be­zahlt man für das, was man er­hält?“ frag­te Cor­bis.
    „Es gibt ver­schie­de­ne Zahl­schlüs­sel. Der fäl­li­ge Be­trag wird ein­fach von mei­nem Kon­to ab­ge­bucht. Noch be­vor ich wäh­le, wird die Kon­to­num­mer von der Vor­der­sei­te mei­nes Kre­dit­bu­ches ab­ge­le­sen und wei­ter­ge­ge­ben. Ah, ein Syn­thop!“
    Die Schöpf­kel­le senk­te sich von dem Pia­no her­ab. Sie ent­hielt ein Glas, das ei­ne bern­stein­far­be­ne Flüs­sig­keit ent­hielt. Ka­ter nahm es her­aus, schüt­te­te den In­halt auf den Bo­den und warf das Glas in einen Ab­fall­ver­nich­ter am un­te­ren En­de der Säu­le.
    „Und jetzt ge­hen wir et­was An­stän­di­ges trin­ken“, sag­te er.
     
    Sie sa­ßen an ei­nem Tisch­chen und tran­ken. Sa­ton hat­te sich für ei­ne war­me Flüs­sig­keit ent­schie­den, die die letz­ten Nach­wir­kun­gen vom Käl­te­schlaf be­sei­ti­gen hel­fen soll­te, doch er wur­de ein un­be­hag­li­ches Ge­fühl nicht los. Viel­leicht hät­ten sie sich nie­mals mit die­sem Ge­schöpf mit dem gel­ben Haar ein­las­sen sol­len. Der Mann sag­te fröh­lich: „Oh, ich bin si­cher, es wird Ih­nen auf Dans­son ge­fal­len!“
    „Wo­her wol­len Sie wis­sen, ob es uns auf Dans­son ge­fal­len wird?“ frag­te Cor­bis. „Viel­leicht geht es uns elend hier. Ich wer­de mei­ne Hei­mat ver­mis­sen.“
    Ka­ter lä­chel­te. „Es wird Ih­nen hier ge­fal­len“, be­harr­te er. „Es ist gar nichts an­de­res mög­lich.“
    Sa­ton be­müh­te sich, die Ge­mü­ter ab­zu­küh­len. „Mei­ne Ge­fähr­tin möch­te da­mit sa­gen, daß uns al­les hier noch ein we­nig selt­sam er­scheint. Auch der Auf­bau der Stadt ist an­ders als al­les, was wir von zu Hau­se ken­nen. Bei­spiels­wei­se ist uns der Brauch neu, so rie­si­ge Wohn­blocks in­mit­ten aus­ge­dehn­ter

Weitere Kostenlose Bücher