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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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un­ge­wöhn­li­che und selt­sa­me Welt be­tra­ten. Als sie ehr­fürch­tig ste­hen­blie­ben, um den rie­si­gen Haupt­kor­ri­dor des In­fi­ca­ri­ums zu be­trach­ten, grins­te Ka­ter sie an. „Auf Dans­son, wie auf den an­de­ren be­deu­ten­den Pla­ne­ten die­ses Sek­tors, sind In­fek­ti­ons­krank­hei­ten völ­lig aus­ge­stor­ben“, er­klär­te er. „Wir sind na­he dar­an zu ver­ges­sen, daß In­fek­ti­ons­krank­hei­ten im größ­ten Teil der Mensch­heits­ge­schich­te zum täg­li­chen Le­ben ge­hör­ten. Heut­zu­ta­ge, da es kei­ne In­fek­tio­nen mehr gibt, sind vie­le Bak­te­ri­en und Krank­heits­er­re­ger vom Aus­ster­ben be­droht. Da­her wur­de vor ei­ni­gen Jah­ren die SGIK – die Schutz­ge­sell­schaft für In­fek­ti­ons­krank­hei­ten – ins Le­ben ge­ru­fen, die vie­le in­ter­essan­te Er­re­ger vor dem end­gül­ti­gen Aus­ster­ben ret­ten konn­te. Das In­fi­ca­ri­um in sei­ner jet­zi­gen Form ist al­so noch nicht sehr alt.“
    Sa­ton und Cor­bis gin­gen fas­zi­niert von Schau­kas­ten zu Schau­kas­ten und sa­hen durch op­ti­sche In­stru­men­te, die es ih­nen er­mög­lich­ten, die ver­schie­de­nen aus­ge­stell­ten Tie­re zu se­hen. In der Vi­rus­hal­le stu­dier­ten sie ver­schie­de­ne Vi­ren, die einst Pflan­zen be­fal­len hat­ten, dann die we­ni­ger weit ver­brei­te­ten Er­re­ger von Fi­schen, Fröschen und Am­phi­bi­en und schließ­lich all je­ne Ar­ten, die einst fast al­len Ar­ten von tie­ri­schem Le­ben ge­fähr­lich ge­wor­den wa­ren.
    „Be­ach­ten Sie, wie wun­der­schön und in­di­vi­du­ell sie al­le sind und wie herr­lich an­ge­paßt, um in ih­rer je­wei­li­gen Um­welt zu über­le­ben“, sag­te Ka­ter. „Sie ver­mit­teln ei­nem ein Ge­fühl da­für, was für ein klei­ner Teil des ge­sam­ten Le­bens der Mensch doch ist. Es ist ein Ar­muts­zeug­nis für un­se­re Zeit, daß die­se herr­li­chen Ge­schöp­fe so knapp am Aus­ster­ben vor­bei­ge­kom­men sind.“
    Im an­gren­zen­den Saal fan­den sie die Vi­ren aus­ge­stellt, die einst Men­schen be­fal­len hat­ten, nun aber ei­gens auf spe­zi­el­len Nähr­bö­den ge­züch­tet wer­den muß­ten. Zu­erst ka­men all­ge­mei­ne In­fek­ti­ons­krank­hei­ten wie Gelb­fie­ber, Den­gue­fie­ber, Wind­po­cken, Ma­sern und ähn­li­che Krank­hei­ten. Ih­nen folg­ten die Vi­ren, die nur Tei­le des Kör­pers be­fie­len, et­wa die In­flu­enzi­as und Pa­rain­flu­enzi­as, Ade­no­vi­ren, En­tero­vi­ren, die drei Po­lio­mye­li­tis­vi­ren­ar­ten und schließ­lich der Lym­pho­gra­nu­lo­ma in­guina­le -Vi­rus der Ge­schlechts­krank­hei­ten.
    Dann folg­ten die In­fek­tio­nen, die das Ner­ven­sys­tem be­fie­len, dann die na­hen Ver­wand­ten der Vi­ren, die Rickett­si­en, und von dort ging es schluß­end­lich zum Bak­te­ri­en­haus und zum Pro­to­zä­en­haus. Zu die­sem Zeit­punkt wa­ren die Seh­ner­ven von Cor­bis und Sa­ton be­reits über­las­tet, und sie muß­ten um ei­ne Pau­se bit­ten.
    Sie lie­ßen Ka­ter bei ei­nem der Aus­gän­ge war­ten und be­ga­ben sich in einen Wasch­raum, um die Ge­sich­ter zu wa­schen und ih­re Pu­pil­len ab­zu­küh­len. Das gab Cor­bis Ge­le­gen­heit zu der Be­mer­kung, daß sie sich so­fort nach Klein-Is­ti­no auf­ma­chen soll­ten.
    Sa­ton faß­te den Ent­schluß, Slen-Ka­ter nach die­sem Ort zu fra­gen. Nach­dem er das ge­tan hat­te, sag­te ih­nen der Ve­lour, daß es bis da­hin nicht weit sei und daß er sie ger­ne hin­brin­gen wür­de.
    „Doch be­vor wir hier weg­ge­hen, wer­den Sie sich ei­ner Imp­fung un­ter­zie­hen müs­sen.“
    „Wo­zu?“
    „Ei­ne Vor­sichts­maß­nah­me der Lei­ter des In­fi­ca­ri­ums – für den Fall, daß ei­ne der Krank­hei­ten ent­kom­men soll­te“, er­klär­te Ka­ter. „Es wird nicht lan­ge dau­ern.“
    Sa­ton war im­mer noch wie be­nom­men von den un­faß­ba­ren Wun­dern des Le­bens, die er ge­ra­de hat­te be­stau­nen dür­fen. Da­her schnitt er der pro­tes­tie­ren­den Cor­bis ein­fach das Wort ab. Er war nur nach Dans­son ge­kom­men, um sol­che Din­ge wie das In­fi­ca­ri­um se­hen zu kön­nen, und sei­ne Ge­duld mit ih­ren Ängs­ten sank.
    Das spür­te

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