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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ein­fach zu un­güns­tig. Al­so muß­ten sie von dem nie­de­rener­ge­ti­schen Es­sen le­ben, das ih­nen zur Ver­fu­gung stand.
    Das war viel­leicht ei­ne Diät­ver­än­de­rung! Und wis­sen Sie, was ge­sch­ah? Sie star­ben nicht aus! Sie paß­ten sich an. Viel­leicht wä­re es bes­ser ge­we­sen, sie wä­ren aus­ge­stor­ben – dann wä­ren wir jetzt nicht hier. Denn An­pas­sung be­deu­te­te, daß sie lang­sam kalt­blü­tig wur­den. Wenn das Le­ben auf ei­nem Pla­ne­ten be­ginnt, dann be­ginnt es im­mer kalt­blü­tig, denn un­ter den dort herr­schen­den Um­stän­den ist die Kalt­blü­tig­keit ein Über­le­bens­fak­tor – wuß­ten Sie das, Slen-Ka­ter? Auf die­se Wei­se wird das Le­ben lang­sam ge­lebt – und so kann man bei vit­amin­ar­mer Kost über­le­ben. Viel spä­ter be­gin­nen dann che­mi­sche Re­ak­tio­nen im Blut­kreis­lauf, die das Blut er­wär­men, was durch die Auf­nah­me an­de­rer Nah­rung mit ei­nem hö­he­ren Vit­amin­ge­halt er­reicht wird – Nah­rung, die im Zeit­al­ter der blü­hen­den, sa­men­tra­gen­den Pflan­zen wächst.
    Die Evo­lu­ti­on spiel­te un­se­ren Vor­fah­ren einen Streich. Sie stieß sie den Weg zu­rück, den sie be­reits hin­ter sich hat­ten. Sie wur­den zu – was wir sind – Rep­ti­li­en.“
    „Das ist Un­sinn“, sag­te Sa­ton. „Wir sind im­mer noch Men­schen, wenn auch kalt­blü­ti­ge.“
    Cor­bis lach­te. „Oh, ja, es gibt wel­che, die sind noch schlim­mer dran als wir. Un­se­re un­glück­li­chen Ah­nen ver­wil­der­ten, als ihr Blut käl­ter wur­de. Tau­sen­de von Jah­ren wa­ren sie Nacht­le­be­we­sen. Aber ei­ne klei­ne Grup­pe ver­ließ sie, et­wa fünf­zig kräf­ti­ge Men­schen, und be­gann ein se­mi-aqua­ti­sches Le­ben im Ge­biet des Assh-has­sis Del­tas. De­ren Nach­kom­men soll­ten Sie heu­te se­hen, Slen-Ka­ter! Sie brin­gen nicht ein­mal mehr le­ben­de Jun­ge zur Welt! Ich mag Ih­nen noch so fremd­ar­tig er­schei­nen, aber we­nigs­tens le­ge ich kei­ne Ei­er!“
    Sie brach in hys­te­ri­sches Ge­läch­ter aus, und Sa­ton leg­te einen Arm um sie.
    Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken des Schwei­gens sag­te Ka­ter: „Ich neh­me an, Sie ken­nen die Ge­schich­te von Dans­son. Wir – die Mensch­heit – ver­nich­te­ten die sie­ben­und­sieb­zig Na­tio­nen der zwei­bei­ni­gen Dans­so­ni­er, ehe wir den Pla­ne­ten über­nah­men. Ich wür­de sa­gen, un­se­re Ge­schich­te ist schänd­li­cher als Ih­re, wenn wir uns auf einen Wett­streit in Sa­chen Schänd­lich­keit ein­las­sen wol­len.“
    Cor­bis wand­te sich um und sah ihn vol­ler In­ter­es­se an.
    „Ich hof­fe, es geht Ih­nen jetzt bes­ser“, sag­te er. „Wir sind näm­lich gleich da.“
    Der Bo­den wa­gen hat­te meh­re­re Ma­le ge­hal­ten, wäh­rend sie ge­spro­chen hat­te. Nun hielt er er­neut, wor­auf­hin sie aus­stie­gen. Als sie wie­der aus dem Bahn­hof her­aus­ka­men, be­fan­den sie sich in ei­nem Stadt­teil, der sich kaum von dem un­ter­schied, den sie ge­ra­de ver­las­sen hat­ten, wenn man da­von ab­sah, daß die großen Ge­bäu­de hier viel kon­ser­va­ti­ver in der Form und de­zen­ter in der Far­be wa­ren. Das Mi­kro­fab­sys­tem schweb­te über ih­ren Köp­fen, die pia­no­för­mi­gen Ein­hei­ten schim­mer­ten im Däm­mer­licht.
    Ka­ter blieb ste­hen und deu­te­te auf ein schar­lach­ro­tes Ge­bäu­de zu ih­rer Lin­ken.
    „Das ist Klein-Is­ti­no. Un­ter Men­schen von Ih­rem Hei­mat­pla­ne­ten wer­den Sie sich zu Hau­se füh­len – aber ver­ges­sen Sie nicht, daß wir im Grun­de ge­nom­men al­le der­sel­ben Ras­se an­ge­hö­ren.“
    „Ich möch­te mich für mein un­höf­li­ches Be­neh­men von vor­hin ent­schul­di­gen“, sag­te Cor­bis. „Ich wer­de kei­ner­lei Ver­zei­hungs­wün­sche äu­ßern, aber ich war vor­hin sehr un­glück­lich. Nun füh­le ich mich schon we­sent­lich be­ru­hig­ter.“
    „Selt­sam, aber mir geht es auch so“, gab Sa­ton zu. „Das scheint an Ih­rer Ge­sell­schaft zu lie­gen.“
    Slen-Ka­ter lach­te. „Nein, dar­an liegt es nicht. Viel­leicht wer­de ich Sie noch bis zur Tür be­glei­ten. Sie emp­fin­den es als schwer, mich wie­der los­zu­wer­den, nicht wahr? Es gibt einen Grund

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