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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Kanä­le. Wir ha­ben Nor­man zu ei­nem Kom­pro­miß ver­hol­fen. Er weiß im­mer noch nicht, wo­nach er sucht, aber er wur­de zu dem Glau­ben hyp­no­ti­siert, daß er es au­ßer­halb der Stadt fin­den kann. Legt man vor einen Ver­hun­gern­den Es­sen au­ßer­halb sei­ner Reich­wei­te, so führt das zu ei­ner Neu­ro­se. Gibt man aber dem Mann das Ma­te­ri­al, mit dem er ei­ne Brücke bau­en kann, so wird sei­ne Ener­gie in nütz­li­che Bah­nen ge­lenkt. Nor­man wird sein Le­ben der For­schung ver­schrei­ben, und wo­mög­lich wird er ei­ni­ge be­deu­ten­de Ent­de­ckun­gen ma­chen. Er ist wie­der nor­mal. Er steht un­ter vor­beu­gen­der Hyp­no­se. Und er wird im­mer den­ken, daß es einen Weg nach drau­ßen gibt.“
    „Durch die Bar­rie­re? Es gibt kei­nen.“
    „Selbst­ver­ständ­lich nicht. Aber Nor­man konn­te die hyp­no­ti­sche The­se ak­zep­tie­ren, daß es ihn eben doch gibt, wenn er ihn nur fin­den kann. Wir ha­ben ihm das Ma­te­ri­al ge­ge­ben, mit dem er sei­ne Brücke bau­en kann. Er wird schei­tern, aber er wird sich nie­mals ent­mu­ti­gen las­sen. Er sucht nach der Wahr­heit. Und wir ha­ben ihm ge­sagt, daß er sie au­ßer­halb der Bar­rie­re fin­den kann. Und auch, daß es einen Weg nach drau­ßen gibt. Jetzt ist er glück­lich. Er bringt das Ret­tungs­boot nicht mehr zum Schwan­ken.“
    „Wahr­heit …“, sag­te Fle­ming, und dann: „Nehr­al, ich ha­be mich ge­fragt …“
    „Was?“
    „Gibt es über­haupt ei­ne Bar­rie­re?“
    „Aber die Stadt hat über­lebt!“ sag­te Nehr­al. „Von au­ßen konn­te nichts je­mals die Bar­rie­re durch­drin­gen.“
    „An­ge­nom­men, es gibt über­haupt kei­ne Bar­rie­re“, sag­te Fle­ming. „Von au­ßen könn­te die Stadt wie … wie ein Hoch­ofen aus­se­hen. Sie ist un­be­wohn­bar. Wir kön­nen die wah­re Stadt nicht se­hen, eben­so­we­nig wie die Bür­ger, weil sie hyp­no­ti­siert sind. Wür­den Sie sich frei­wil­lig in einen Ofen be­ge­ben? Nehr­al, viel­leicht ist die Stadt ih­re ei­ge­ne Bar­rie­re.“
    „Kön­nen wir die Bar­rie­re wahr­neh­men? Ja. Die Bür­ger se­hen sie …“
    „Se­hen sie sie wirk­lich? Oder wir? Oder ist sie auch nur ein Teil der Hyp­no­se, ein Teil, von dem wir nichts wis­sen? Nehr­al – ich weiß es nicht. Viel­leicht gibt es ei­ne Bar­rie­re, und viel­leicht ver­schwin­det sie, wenn ih­re Halb­werts­zeit ab­ge­lau­fen ist. Aber neh­men wir doch ein­mal an, wir den­ken nur, daß es ei­ne Bar­rie­re gibt.“
    „Aber …“, sag­te Nehr­al, ver­stumm­te dann aber. „Das wür­de ja be­deu­ten, daß Nor­man wirk­lich einen Weg hin­aus fin­den könn­te!“
    „Ich fra­ge mich, ob die Er­bau­er das nicht so ge­plant hat­ten“, sag­te Fle­ming.

 
Ronald M. Hahn
Heil dir Uto­pia – aber auf un­se­re Art
     
    Sag, Van Damm, weißt du noch wie’s war, da­mals, als die Le­der­män­ner die­se ver­räu­cher­te Ka­schem­me stürm­ten, in der wir bei ei­nem Glas Bier sa­ßen, schwitz­ten und uns frag­ten, wie lan­ge es wohl noch dau­ern wür­de, bis sie uns auf die Schli­che kämen und uns einen Kopf kür­zer mach­ten?
    Sie wa­ren da, ehe wir auch nur den ers­ten Hal­b­en ge­leert hat­ten, und sie sa­hen mit den schwe­ren Hel­men auf dem Kopf ver­dammt ge­fähr­lich aus. Sie gin­gen kein Ri­si­ko ein, son­dern ver­ne­bel­ten den gan­zen La­den auf einen Schlag, kaum daß uns die Scher­ben der Front­schei­be um die Oh­ren ge­flo­gen wa­ren. Sie spritz­ten uns ir­gend­ei­nen che­mi­schen Dreck ins Ge­sicht, und die an­de­ren Leu­te, die nicht wie wir das Glück hat­ten, ganz hin­ten zu sit­zen, krieg­ten gla­si­ge Au­gen, schnapp­ten nach dem Sau­er­stoff, der längst nicht mehr da war, fie­len um und hus­te­ten sich das Le­ben aus dem Leib.
    Wir hat­ten mehr Glück, Van Damm, denn wir hat­ten da ge­ra­de die Glä­ser an den Lip­pen und pros­te­ten uns zu, weil wir ahn­ten, daß wir kei­ne Chan­ce mehr hat­ten. Wir ver­dank­ten es ei­nem Mund voll Flüs­sig­keit, daß wir dem Gas­an­griff ein biß­chen län­ger wi­der­stan­den.
    Mensch, Van Damm, als wir die ro­sa Wol­ke auf uns zu­ra­sen und die Leu­te kre­pie­ren sa­hen, dach­ten wir wohl bei­de, jetzt wür­den wir ab­schmie­ren. Aber dann sa­hen wir uns um,

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