Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
›Kryptozoologie‹. Er wusste zwar nicht, was das war, doch es klang ebenfalls sehr wissenschaftlich. Dann fiel sein Blick auf ein Buch, das er hier als Allerletztes vermutet hätte. Er runzelte die Stirn und wollte es gerade zur Hand nehmen, als er ein Geräusch hörte: Jemand kam die Treppe herunter. Schritte näherten sich der Tür – und blieben direkt davor stehen!
Des Rätsels Lösung?
    Peter blickte sich fieberhaft um. Die Kabine war winzig. Es gab kaum eine Möglichkeit, sich zu verstecken. Außer… Er warf sich auf den Boden und rollte unter eines der beiden Doppelbetten. Dort stieß er schmerzhaft mit dem Knie gegen ein Hindernis: Der Professor hatte einen Koffer unter das Bett geschoben. Peter rollte sich zusammen, um daneben noch Platz zu finden. Dabei schob er den Koffer versehentlich ein Stück unter dem Bett hervor. Er wollte ihn wieder zurückziehen, doch es war zu spät: In diesem Moment wurde die Tür geöffnet.
    Der Zweite Detektiv sah nur ein Paar Schuhe. Der geringen Größe der Füße nach zu urteilen, musste es der Professor sein. Er ging zum Tisch. Papier raschelte. Plötzlich spürte Peter ein Kribbeln in der Nase. Das war vermutlich die Erkältung, auf die er seit seinem Sturz in das eiskalte Wasser gewartet hatte. Er drückte seinen Zeigefinger unter die Nase, um den Niesreiz zu unterdrücken. Das Kribbeln wurde immer stärker.
    Der Professor wandte sich zum Gehen, dann verharrte er. Und kam auf das Bett zu! Mit einem Tritt beförderte er den Koffer wieder dahin, wo er war – und rammte den Koffergriff in Peters Knie. Der Schmerz zuckte durch seinen Körper und verscheuchte den Niesreiz für einen Moment, doch der Zweite Detektiv konnte nur knapp einen Schmerzensschrei unterdrücken.
    Clark ging zur Tür, öffnete sie und verließ den Raum. Erst als seine Schritte verklungen waren, wagte Peter, ein leises Keuchen auszustoßen. Er wartete noch einige Sekunden, bevor er sich vorsichtig unter dem Bett hervorschob und aufstand. Sein Knie tat höllisch weh. Leicht humpelnd ging Peter zum Tisch hinüber. Eine der Seekarten fehlte.
    Der Zweite Detektiv beschloss, seine Untersuchungen so schnell wie möglich zu beenden. Er nahm eines der unbenutzten Kissen zur Hand, riss den Bezug herunter und legte das Kissen zurück unter die Decke, sodass das Fehlen des Bezuges auf den ersten Blick nicht auffiel. In den Stoffsack packte er nun alles, was ihm interessant vorkam: ein paar der Notizblätter, eine Karte, einige Bücher – unter anderem jenes, das ihm vorhin so ins Auge gefallen war. Dann schnürte er das Bündel zusammen und verließ die Kabine.
    An Deck befand sich niemand, der Professor war vermutlich zurück auf die Brücke gegangen. Peter huschte zu der Stelle, an der er nach oben geklettert war, und sah über die Reling. Diesmal war es Justus, der nach oben blickte und erleichtert aufatmete, als er Peter entdeckte. Dieser wies auf das Bündel und bedeutete dem Ersten Detektiv, es zu fangen. Als Justus die Hände aus dem Bullauge streckte, ließ Peter das Bündel fallen. Justus fing es sicher auf und der Zweite Detektiv machte sich an den Abstieg, der trotz seines verletzten Knies wesentlich einfacher war. Schließlich kannte er nun den besten Weg.
    Zwei Minuten später zogen Justus und Bob ihn zurück in die Kabine, wo Peter sich erschöpft auf das Bett fallen ließ. »So was mache ich nicht noch mal! Clark hätte mich fast erwischt!« Er berichtete ausführlich von seinen Erlebnissen.
    »Du hast die Aufzeichnungen einfach mitgenommen?«, rief Bob. »Das wird er doch sofort merken!«
    »Natürlich wird er das merken«, erwiderte Peter gereizt. »Aber bis dahin kennen wir die Wahrheit vielleicht schon. Außerdem hätte ich den ganzen Kram kaum vor Ort durchlesen können. Dann wäre ich morgen noch nicht fertig.«
    »Na schön. Es war auf jeden Fall gute Arbeit, Peter«, lobte Justus und klopfte dem Zweiten Detektiv gönnerhaft auf die Schulter.
    »Das kannst du dir sparen. Versprich mir lieber, dass du das nächste Mal dran bist, wenn es gefährlich wird. Ich habe ab heute Urlaub, egal was kommt.«
    »In Ordnung, versprochen«, sagte Justus lässig und allen war sofort klar, dass er es nicht ernst meinte. »Sehen wir mal, was du uns Schönes mitgebracht hast.« Er entknotete den Kissenbezug und griff hinein. Nach und nach breiteten sie den gesamten Inhalt auf dem Bett aus.
    »Diese Klaue kann man kaum lesen«, stellte Bob fest, als er sich die Aufzeichnungen des Professors unter die Nase

Weitere Kostenlose Bücher