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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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gedacht, dass gleich drei Leute hinter der Sache stecken. Am allerwenigsten hätte ich Enrique verdächtigt.«
    »Hinter welcher Sache?«, hakte Justus nach.
    »Hinter welcher Sache? Spinnst du jetzt? Hinter allem! Der Fummelei an dem U-Boot, der Zerstörung des Funkgerätes, der gesamten Meuterei!«
    »Bist du sicher, dass das alles wirklich zusammengehört?«, fuhr der Erste Detektiv unbeirrt fort.
    »Na sicher! Das ist doch wohl sonnenklar!«, ereiferte sich Peter. Er hasste es, wenn Justus längst feststehende Tatsachen stundenlang zerredete.
    »Na ja«, begann Bob vorsichtig, »eigentlich ist das nicht sonnenklar. Was hat das U-Boot mit der Meuterei zu tun?«
    »Eben«, stimmte Justus seiner Frage zu.
    Peter sah unsicher von einem zum anderen. »Clark oder Enrique haben irgendwas daran gemacht und mich danach in den Ozean geschmissen«, erklärte er. »Dabei wurden sie von Mr Evans gedeckt, der so tat, als wüsste er von nichts.«
    »Vielleicht wusste er ja wirklich von nichts«, warf Justus ein. »Für mich gibt es bei der Meuterei auf der ›Wavedancer‹ und der Sabotage – oder was immer es war – an der ›Deep Quest‹ keinen zwangsläufigen kausalen Nexus.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben nichts miteinander zu tun«, übersetzte Bob. »Du hast recht, Just. Es gibt tatsächlich keinen Zusammenhang. Jedenfalls keinen, den wir kennen.«
    »Ich vermute, dass hier ein doppeltes Spiel getrieben wird. Irgendjemand hat irgendetwas an der ›Deep Quest‹ gemacht, aber ich glaube nicht, dass das etwas mit der Meuterei von heute Morgen zu tun hat. Wir sollten deshalb die Ereignisse der vorletzten Nacht nach wie vor für uns behalten, bis wir wissen, was hier eigentlich gespielt wird. Erst mal müssen wir dahinterkommen, was Professor Clark im Schilde führt.« Justus berichtete seinen Kollegen, was Enrique zu ihm gesagt hatte. »›Es wird dir gefallen‹, hat er gesagt. Es scheint also nichts zu sein, was uns wirklich in Gefahr bringt oder irgendwie illegal ist.«
    »Ich finde es schon ziemlich illegal, ein Schiff zu klauen und die Besatzung einzusperren«, entgegnete Peter. »Andererseits schien auch der Professor ziemlich friedfertig zu sein. Trotz der Pistole. Leider wird es uns kaum gelingen, mehr herauszufinden. Freiwillig sagt es uns keiner und von hier aus können wir nichts unternehmen.«
    »Vielleicht doch«, murmelte Justus und sah aus dem Fenster, während er seine Unterlippe knetete.
    »Ach ja? Wie denn, großer Erster Detektiv? Wir sind hier eingesperrt, schon vergessen?«
    »Vielleicht kriegen wir die Tür irgendwie auf«, schlug Bob vor.
    »Sehr witzig! Die Tür ist aus Stahl und es gibt nicht einmal ein Schloss, das ich knacken könnte. Nur einen Riegel, und an den komme ich kaum heran.«
    »Ich dachte eher an das Fenster«, sagte Justus.
    Bob und Peter blickten auf das winzige Bullauge. »Das Fenster? Da kommt doch niemand durch!«
    »Doch«, widersprach Justus und sah Peter an. »Du.«
    »Ich?« Peter schüttelte energisch den Kopf. »Kommt nicht infrage! Selbst wenn ich durch dieses klitzekleine Fensterchen passen sollte, habe ich wenig Lust, noch mal baden zu gehen. Einmal reicht mir.«
    »Du bist der Einzige, der dieser Aufgabe gewachsen ist«, beharrte Justus. »Bob würde vielleicht auch durchpassen, aber er kann nicht so gut klettern wie du.«
    »Genau«, stimmte Bob schnell zu.
    »Ich kann auch nicht gut klettern! Ich bin sogar ganz miserabel im Klettern!«
    »Komm schon, Peter«, sagte Justus schmeichelnd. »Wir wissen alle, dass das nicht stimmt. Du bist einfach der Beste in sportlichen Dingen.«
    »Versuch gar nicht erst mir Honig ums Maul zu schmieren, Just. Das klappt diesmal nicht. Ich werde nicht aus diesem verdammten Bullauge klettern. Ende der Diskussion!«
     
    »Hoffentlich rutsche ich mit den Turnschuhen nicht an der nassen Außenwand ab«, ächzte Peter, als er sich zwei Stunden später durch das Fenster quetschte.
    »Wir haben dich ja gesichert«, beruhigte Bob ihn. Sie hatten Peter eine Leine aus zusammengeknoteten Bettlaken um den Bauch gebunden. Damit war es Bob und Justus schließlich gelungen, den Zweiten Detektiv zu überzeugen: Sollte er abstürzen, würden sie ihn einfach wieder nach oben ziehen.
    Peter hing einen Moment hilflos in der Öffnung, dann gelang es ihm, sich umzudrehen und ganz aus dem Fenster zu schlüpfen. Schließlich hockte er mitten in der Luft, die Füße gegen die Unterkante des Bullauges gestemmt, die Hände in die Oberkante verkrallt. »In

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