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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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hielt. »Aber es scheinen Richtungsangaben zu sein. Ich tippe auf eine genaue Wegbeschreibung zu unserem mysteriösen Zielort. Hier hat er wohl berechnet, wie lange wir unterwegs sein werden und ab wo er den Kurs ändern muss.«
    »Kannst du rauskriegen, wohin er uns bringt?«
    Bob blickte auf die Karte und studierte wieder die Aufzeichnungen. »Ich habe ja nicht viel Ahnung von Schiffsnavigation«, gestand er nach einigen Minuten. »Aber ich kann mit Karten umgehen. Wenn ich mich nicht täusche, dann steuert die ›Wavedancer‹ gerade auf diesen Punkt zu.« Er tippte auf die Seekarte. Dort lag eine kleine Insel mitten im Pazifik. »Das ist Lebrato. Justus?« Er sah den Ersten Detektiv fragend an.
    »Ich soll euch nun wahrscheinlich ein Kurzreferat über die Lebrato-Insel halten«, vermutete er. »In Ordnung. Diese kleine Insel nördlich von Galapagos wurde im achtzehnten Jahrhundert von dem Spanier Lebrato entdeckt. Heute gehört sie zu Costa Rica. Als die Spanier die Insel besiedelten, fanden sie Spuren eines alten Maya-Stammes, der vor ungefähr tausend Jahren dort gelebt haben muss.« Justus schwieg, doch Peter und Bob sahen ihn weiterhin erwartungsvoll an. »Tut mir leid, aber das war es. Mehr weiß ich nicht.«
    »Schwach, Justus. Von dir hätte ich mehr erwartet«, feixte Peter.
    Der Erste Detektiv boxte ihn in die Schulter. »Du hast doch bestimmt noch nie etwas von Lebrato gehört, oder?«
    »Stimmt«, gab Peter unumwunden zu. »Nun geht es also nach Lebrato. Was will Professor Clark da?« Er überlegte, dann schnippte er plötzlich mit den Fingern. »Ich hab’s! Er sucht bestimmt einen alten Indianerschatz!«
    Justus runzelte die Stirn. »Und warum kapert er dann gleich ein ganzes Schiff? Es dürfte kein großes Problem sein, auf anderem Wege nach Lebrato zu kommen.«
    »Na schön«, sagte Peter zerknirscht. »Dann eben kein Indianerschatz. Aber da fällt mir etwas ein! Ich habe noch etwas Hochinteressantes in meinem Kissenbezug.« Er griff hinein und zog das Buch heraus, das ihm in der Kabine des Professors aufgefallen war.
    »Dinosaurier und andere Tiere der Vorzeit«, las Bob und lachte. »Was soll daran hochinteressant sein?«
    »Findest du es nicht ungewöhnlich, dass ein Meeresbiologe sich mit Dinosauriern beschäftigt?«, fragte Peter beleidigt.
    »Wenn es sein Hobby ist. Warum sollte ein Meeresbiologe nicht solche Bücher mit sich herumschleppen?«
    »Hast du noch was in deiner Wundertüte?«, fragte Justus.
    »Leider nicht.«
    »Was lag denn noch so in seiner Kabine herum?«
    Peter zuckte die Schultern. »Bücher halt. Jede Menge Papier.«
    »Was für Bücher?«
    »Was weiß ich«, antwortete Peter etwas genervt. »Bücher über Plattentektonik und Kryptozoologie und Meeresalgen und irgendwelche Fische und –«
    »Moment mal«, unterbrach Justus ihn. »Kryptozoologie? Bist du sicher?«
    »Ja. Wieso? Was ist denn das?«
    »Das ist…«, begann Justus und schwieg nachdenklich.
    »Was?«, fragte Peter ungehalten.
    »Nun sag schon, Just!«
    »Gib mir noch mal das Saurier-Buch!«, rief der Erste Detektiv aufgeregt und ergriff es schließlich selbst. Er blätterte darin herum. Einige Seiten waren markiert. Justus studierte sie aufmerksam.
    »Würdest du uns bitte an deinem Geistesblitz teilhaben lassen?«, forderte Bob ungeduldig.
    Justus ließ sich nicht beirren, sondern las weiter. Schließlich lachte er kurz auf. »Ich habe eine Theorie.«
    »Das haben wir uns fast gedacht. Welche?«, wollte Peter wissen.
    »Es klingt absolut verrückt, Kollegen, und vielleicht liege ich damit komplett daneben.« Wieder schwieg er.
    »Justus«, brummte der Zweite Detektiv. »Du bist zwar ein wenig füllig, aber ich denke, dass es uns mit vereinten Kräften gelingen wird, dich durch das kleine Fenster zu schieben, wenn du uns jetzt nicht sofort sagst, was du denkst.«
    »Kryptozoologie«, begann er schließlich, »ist eine noch nicht anerkannte Wissenschaft. Sie beschäftigt sich mit bisher unbekannten Tierarten beziehungsweise mit Tieren, die man für ausgestorben hält, die es vielleicht aber nicht sind. Kryptozoologen sind genau die Leute, die in Schottland seit Jahren nach Nessie suchen oder verzweifelt irgendwelche Yeti-Spuren im Himalaya verfolgen, weil sie davon überzeugt sind, dass es diese Wesen tatsächlich gibt.« Er hielt das Saurier-Buch in die Höhe. »Na, klingelt da bei euch was?«
    »Du meinst doch nicht etwa…«, begann Bob. »Nein. Das ist zu absurd. Professor Clark soll auf der Suche nach

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