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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Computeranzeigen und das Wasser. Die Delfine ließen sich noch einige Male blicken. Sonst geschah nichts. Kein verräterisches Piepsen des Sonars, kein Kopf, der plötzlich aus dem Meer auftauchte, nichts. Die Stunden verstrichen und mit ihnen schwand die Hoffnung, noch etwas zu entdecken. Sie standen am Bug des Schiffes, das die Insel inzwischen einmal umrundet hatte, und blickten auf den dunstigen Horizont, den die untergehende Sonne rot färbte. Bob sprach aus, was auch Peter und Justus insgeheim dachten: »Ich sage es ja nur ungern, aber ich befürchte, das war ein Schuss in den Ofen.«
    »Meinst du wirklich?«, suchte Peter nach einem verbleibenden Hoffnungsschimmer.
    Bob seufzte. »Je länger ich hier stehe und auf das Wasser starre, desto dämlicher komme ich mir vor. Und desto mehr zweifle ich an den Theorien des Professors. Was er uns gestern Abend erzählte, klang ungeheuer faszinierend. Aber inzwischen denke ich, das lag nicht daran, was er, sondern wie er es erzählt hat. Seid mal ehrlich: Wir wollten es doch alle glauben, oder? Aber nach stundenlangem Starren auf den Sonarschirm erscheint mir das sehr unwahrscheinlich. Saurier im Pazifik!«
    »Vertane Zeit, das habe ich doch gleich gesagt!«, tönte Dr.   Helprin, der sich ihnen unbemerkt von hinten genähert hatte. »Schön, dass ihr meiner Meinung seid. Leider etwas zu spät.«
    »Ich finde, der Professor hat eine Chance verdient«, widersprach Peter.
    »Er soll so viele Chancen haben, wie er will«, erwiderte Dr. Helprin ungehalten. »Aber gefälligst nicht auf anderer Leute Kosten. Und schon gar nicht auf meine!«
    Justus seufzte tief. »Wenn wir morgen unverrichteter Dinge wieder abfahren, wird das ein harter Schlag für ihn. Ich hoffe nur, er bleibt dann ruhig und versucht nicht erneut, das Schiff in seine Gewalt zu bringen.«
    »Wenn er das versucht, garantiere ich für nichts mehr«, sagte Helprin grimmig.
    Beim Abendessen herrschte eine gedrückte Stimmung. Professor Clark war auf der Brücke geblieben, um die Instrumente zu überwachen. Niemand sagte ein Wort. Insgeheim hatten alle außer Dr. Helprin darauf gehofft, wirklich etwas zu entdecken. Helprin machte anfangs noch einige bissige Bemerkungen, doch als er sah, dass niemand darauf einging, schwieg er. Als es ganz dunkel war, gingen die drei ??? in Begleitung der anderen zurück auf die Brücke, wo sich auch in ihrer Abwesenheit nichts ereignet hatte. Das sollte sich in den nächsten Stunden nicht ändern.
    Carol war die Erste, die sich verabschiedete. »Ich bin hundemüde«, gähnte sie. »Weckt mich, wenn etwas passiert.« Nach und nach verschwanden auch Enrique, Dr. Helprin und Mr   Evans, bis nur noch die drei ???, Professor Clark und der Kapitän übrig blieben.
    »Wollt ihr nicht schlafen gehen?«, fragte dieser.
    »Auf keinen Fall!«, rief Peter, doch er klang nicht sehr überzeugt. »Ich bleibe so lange hier, bis sich etwas tut.« Drei Stunden später war er auf seinem Stuhl eingeschlafen und auch Bob und Justus sanken langsam ins Reich der Träume.
    Justus sprach im Traum gerade mit einem Delfin über die Relativitätstheorie, als sich eine weitere Stimme in ihr Gespräch mischte: »Just! Wach auf! Justus!« Es gelang ihm noch, sich von dem Delfin zu verabschieden, bevor er die Augen aufschlug und benommen blinzelte. »Was ist los?«
    »Da ist etwas!«, flüsterte Peter aufgeregt und wies auf das Sonar.
    Schlagartig war der Erste Detektiv hellwach und blickte auf den Bildschirm. Ein blinkender Punkt näherte sich dem Zentrum. »Sicher, dass es nicht bloß wieder ein Delfin ist?«
    »Ganz sicher«, antwortete der Professor. »Gerade kam etwas aus dem Abgrund zu uns hoch. Es bewegt sich langsam auf uns zu. Und es ist größer als ein Delfin. Sehr viel größer!«
Nächtliche Verfolgung
    Die drei ??? und Kapitän Jason standen gemeinsam auf der Brücke. Sie lauschten angespannt dem Piepsen des Sonars, das immer schneller wurde.
    »Wie tief ist es?«, fragte Peter.
    »Ganz dicht unter der Oberfläche. Nur ein paar Meter.«
    »Draußen ist es stockdunkel. Wir sollten die Scheinwerfer aufs Wasser richten, damit wir es sehen können«, schlug der Zweite Detektiv vor.
    »Nein!«, warnte der Professor. »Dann verscheuchen wir es vielleicht. Wartet! Jetzt kommt es!«
    Das Piepsen wurde hektisch, dann glitt der Punkt knapp am Zentrum des Bildschirms vorbei und setzte seinen Weg fort. Sie hielten den Atem an. Sekunden geschah nichts. Dann begann die ›Wavedancer‹ leicht zu schaukeln. Das

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