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Meuterei auf hoher See

Titel: Meuterei auf hoher See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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er sich plötzlich wieder auf die ›Deep Quest‹ zu.
    »Licht aus!«, rief Professor Clark. »Wir haben ihn wahrscheinlich durch das Licht angelockt.«
    Justus schaltete die Außenscheinwerfer aus, dann das Licht im Inneren des Tauchbootes. Nun leuchteten nur noch die Bildschirme und Anzeigen. Draußen war nichts als Dunkelheit.
    »Tausendsiebenhundert!«
    Die ›Deep Quest‹ ächzte leise. Plötzlich knallte es laut und ein Ruck ging durch den Rumpf.
    Das ist das Ende!, schoss es Justus durch den Kopf und er schloss die Augen. Doch dann wurde ihm klar, dass das Boot gegen die Steilwand geprallt sein musste. Trotzdem hielt er die Augen geschlossen.
    »Tausendachthundert Meter!«
    Das Ächzen wurde lauter. Metall knarrte wie ein Baum im Sturmwind. Justus rechnete jeden Moment damit, dass die Glaskuppel zusammengedrückt und innerhalb einer Sekunde das Meer in die kleine Tauchkapsel schießen und sie zerquetschen würde. In diesem Moment gab es einen ohrenbetäubenden Knall, der Justus zusammenzucken ließ. Er hielt den Atem an. Aber der Druckkörper war noch intakt. Irgendetwas anderes war gerade zerdrückt worden.
    »Tausendneunhundert.« Carols Stimme war zu einem Flüstern geworden, das im Stöhnen der Stahlhülle kaum noch zu hören war.
    Inzwischen knackte es in jedem Winkel.
    Justus schoss durch den Kopf, dass dies wahrscheinlich die letzten Momente seines Lebens waren. Woran sollte er denken? An Tante Mathilda und Onkel Titus? An seine Freunde? Seltsamerweise kam ihm nur eines in den Sinn: Er hatte immer noch Hunger.
    Ein zweiter Knall zerriss die Luft und plötzlich krallte sich etwas in Justus’ rechte Hand. Es war Carols Hand. Sie drückte so fest zu, dass er befürchtete, sie würde seine Finger brechen.
    Mit einem lauten Krachen schlug die ›Deep Quest‹ auf. Die Außenhülle protestierte lautstark – doch sie hielt. Der Absturz war diesmal genau senkrecht gewesen, daher rutschte das U-Boot nicht weiter. Drei Sekunden nach dem Knall war es bereits wieder still. Nur hier und da knackte es. Und der Tiefenmesser war bei tausendneunhundertsiebenundsiebzig Metern stehen geblieben. Carols Hand löste sich langsam aus Justus’.
    »Wir sind fast fünfhundert Meter tiefer, als wir sein dürften«, flüsterte sie, als befürchtete sie, die Schallwellen ihrer Stimme könnten das U-Boot doch noch zerstören.
    Der Erste Detektiv atmete tief ein. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er mindestens eine Minute lang den Atem angehalten hatte. Er zitterte. Das Zittern verstärkte sich. Ihm war schrecklich heiß. »Braves U-Boot«, sagte er und tätschelte leicht die Instrumente. »Das hast du sehr gut gemacht.«
    »Wir –«, begann Professor Clark heiser. Er räusperte sich. »Wir sollten uns bei der ›Wavedancer‹ melden.«
    Carol nickte zustimmend. »Die warten wahrscheinlich schon auf die große Luftblase, die an die Oberfläche kommt.«
    Justus tastete im dämmrigen Licht nach dem Funkgerät und schaltete es ein. »Wir sind noch da.«
    Ohrenbetäubendes Jubelgeheul drang aus dem Lautsprecher.
    »Kein Grund zur Euphorie«, fuhr Justus benommen fort. »Wir sind bei tausendneunhundertsiebenundsiebzig Metern. Die Pumpe funktioniert nicht. Und wir wurden angegriffen. Irgendetwas ist hier unten. Holt uns rauf. Ganz egal, wie. Aber beeilt euch!«
     
    Peter und Bob wanderten an Deck auf und ab. »Dass das U-Boot das ausgehalten hat! Unglaublich!«, stöhnte Peter immer wieder.
    »Leider heißt das noch gar nichts«, bemerkte Bob. »Uns bleiben nur noch acht Stunden, dann haben die da unten keine Luft mehr. Wir müssen sie irgendwie raufholen. Uns muss etwas einfallen! Aber selbst Justus fällt nichts mehr ein.«
    »Wenn wir doch nur irgendwie Kontakt zu jemandem aufnehmen könnten! Verdammter Professor! Warum musste er Mr Evans unbedingt befehlen, das Funkgerät zu zerstören!«
    »Vielleicht können wir es ja doch reparieren«, überlegte Bob. »Das muss doch gehen, so kompliziert kann ein Funkgerät gar nicht sein!«
    »Mr Evans hat es doch schon versucht«, erinnerte Peter ihn. »Es ist total hinüber.«
    »Fällt dir was Besseres ein?«, fuhr Bob auf. »Ich werde noch mal mit Mr Evans reden. Vielleicht hat er was übersehen. Möglicherweise können wir die Elektronik des Funkgerätes mit der unseres Unterwassertelefons verbinden. Ich bin sicher, Justus könnte das. Wo ist Evans denn?«
    »Er ist eben unter Deck gegangen.«
    Bob kletterte die steile Treppe zu den Kabinen hinunter. Gerade wollte er an Evans’ Tür

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