Mia and me, Band 09: Die Blütenfest-Prinzessin (German Edition)
vorbei, lächelte jeder freundlich zu und fand ein paar anerkennende Worte. Vor Yuko blieb er stehen. Mo zwinkerte ihr wohlwollend zu.
„Ich wäre heute beinahe von einer riesengroßen Pflanze gefressen worden“, sagte er so laut, dass es jeder im Saal hören konnte. „Aber ich hatte großes Glück. Ich wurde von einer Elfe gerettet. Damit zeigte sie großes Können und Uneigennützigkeit. Denn sie achtete weder auf ihre hübsche Frisur noch auf ihr prächtiges Kleid. Für mich bedeutet das wahre Schönheit und besondere Charakterstärke.“ Er setzte Yuko die Krone auf. „Deshalb bist du meine Blütenprinzessin! Herzlichen Glückwunsch!“
Im Thronsaal brach erneut tosender Applaus los. Die Elfen waren tief bewegt von dieser Geschichte. Sogar laute Jubelschreie waren zu hören – und ein helles Einhornwiehern. Das kam natürlich von Onchao.
Yuko strahlte über das ganze Gesicht, ihre Wangen waren gerötet. Dies war ohne Frage einer der schönste Momente ihres Lebens!
Von allen Seiten erklang nun fröhliche Musik. Zusammen mit ein paar Elfen spielte Phuddle zum Tanz auf. Dicht an dicht drängten sich die Paare.
Mo verbeugte sich vor Mia, die neben ihm stand. „Würdest du mir die Ehre geben?“
„Solltest du nicht besser Yuko fragen?“
„Nein, sicher nicht.“ Lachend deutete er zu der Freundin hinüber. Sie saß auf einem geschmückten Stuhl, während die Teilnehmerinnen des Wettbewerbs an ihr vorbeiflanierten. „Yuko hat jetzt anderes zu tun. Die erste Aufgabe der Blütenfest-Prinzessin ist es nämlich, alle Regenbogenblüten von den Elfen wieder einzusammeln.“
„Das klingt nicht gerade nach Vergnügen. Gehen wir doch und helfen ihr“, schlug Mia vor. „Einer für alle, alle für einen.“
„Gute Idee.“ Mo grinste.
Schnell hatten sie einige Regenbogenblüten zusammen, schwirrten damit zu Yuko hinüber und ließen ihre bunte Ausbeute von oben auf ihre Freundin hinabrieseln.
Gar nicht prinzessinnenhaft ließ sich Yuko sofort auf diesen Spaß ein. Sie sprang auf und flog lachend hinter den beiden her.
Verdutzt verfolgten die übrigen Elfen das ungewöhnliche Treiben. So etwas hatte es bisher noch bei keinem Blütenfest gegeben. Aber lustig war es schon, das mussten sie zugeben. Kurzerhand steckten sie die Regenbogenblüten, die noch nicht eingesammelt waren, Onchao in seine goldene Mähne.
Das Einhornfohlen schnaubte stolz und reckte den Kopf.
„Toll siehst du aus!“ Mia kam zu ihm und streichelte ihm sanft die weiche Nase. Da bemerkte sie, dass der große blaue Stein auf ihrem goldenen Armreif zu leuchten begonnen hatte. „Ach, viel zu früh, wie immer.“ Mia seufzte. „Sieht so aus, als müsste ich los.“
Yuko und Mo landeten mit einer schwungvollen Drehung neben ihrer Freundin.
„Beim nächsten Mal kannst du auch am Wettbewerb teilnehmen“, versuchte Mo sie zu trösten. „Bestimmt!“
Mit einem Seitenblick auf Yuko winkte Mia ab. „Ach, ich könnte niemals mit einer echten Blütenfest-Prinzessin mithalten.“
„Nein, könntest du wohl nicht.“ Yuko stieß Mia freundschaftlich in die Seite. „Aber du wirst es versuchen! Klar?“
Mia zog sie an sich und umarmte sie. „Das war wirklich schön! Bis bald.“ Sie winkte Mo noch einmal zu. Dann drückte sie auf ihren Armreif.
Sofort begann ihre Verwandlung. Ein glitzernder Lichtkegel umschloss sie und zog sie mit sich fort – hinaus aus der Welt der Elfen und Einhörner, hinein in eine andere Wirklichkeit.
Kurz darauf saß Mia wieder auf ihrem Bett im Internat. Von ihrer Reise nach Centopia zeugte nur noch ein wenig Goldstaub, der um sie herumflog. Dann war auch der verschwunden.
Mia schlug das magische Buch zu und schob es zurück in ihren Rucksack. Dann stand sie auf und verließ das Zimmer, um in den Garten des Internats zu gehen.
Mia hatte sich gerade ein schönes Plätzchen in der Sonne ausgesucht, als Paula auf sie zusteuerte.
Ihre Freundin hatte es in der Bibliothek nicht lange ausgehalten, nachdem ihr eine Idee gekommen war. In der Hand hielt sie nun eine große Tüte. „Mia, da bist du ja!“, rief Paula erfreut. „Fühlst du dich wieder ein wenig besser?“ Sie setzte sich neben sie auf ein kleines Mäuerchen.
„Ja, kein Problem.“ Mia rückte ein wenig zur Seite. „Ich wollte nur etwas für mich sein.“
„Dann stör ich wohl?“
„Nein! Bleib ruhig.“ Neugierig versuchte Mia in die Tüte zu linsen, konnte jedoch nichts erkennen.
„Gut. Stell dir vor: Ich habe ein neues Outfit für dich!“
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