Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mia und der griechische Milliardär

Mia und der griechische Milliardär

Titel: Mia und der griechische Milliardär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE REID
Vom Netzwerk:
Show-Kuss auf dem Parkplatz am Ufer der Themse, den Nikos als Abschreckung für ihr angebliches Date inszeniert hatte.
    „Was hast du denn gedacht?“, fragte Fiona sie. „Du kannst keine Beziehung mit dem Boss anfangen und gleichzeitig erwarten, dass jeder dich so behandelt wie vorher. Du bist eine Balfour, er ist Millionär. Sie haben dich trotzdem als Ihresgleichen angenommen und fühlen sich jetzt natürlich hintergangen.“
    Wie sollte Mia sich gegen einen derartigen Vorwurf verteidigen? Damit, dass der Kuss nur eine Art Bestrafung gewesen war, weil sie es gewagt hatte, Nikos mit einem Esel namens Tulio zu vergleichen? Oder eine Warnung, sich nicht näher mit dem netten jungen Mann aus der Buchhaltung anzufreunden?
    Beides würde ihr natürlich niemand glauben, also schwieg sie und fand sich am Ende der Woche in einem unsichtbaren Käfig wieder, in den sie sich mit ihren verletzten Emotionen selbst eingeschlossen hatte.
    Nikos war immer noch nicht nach London zurückgekehrt, und Mia hatte vor lauter Kummer aufgehört zu essen. Fiona warf ihr immer wieder besorgte Blicke zu. Selbst ihre Tante hörte den Unterschied in ihrer Stimme, wenn sie miteinander telefonierten.
    „Ist irgendetwas nicht in Ordnung mit dir, cara ?“
    „Ich vermisse dich …“ Das war nicht einmal eine Lüge. Mia sehnte sich wirklich nach ihrer Zia und nach ihrer Toskana … und dem einfachen, unkomplizierten Leben, das sie dort geführt hatte.
    „Aber sonst gefällt dir dein neues, aufregendes Leben?“, fragte Zia Giulia fast beschwörend.
    Sie will, dass ich Si sage, erkannte Mia bedrückt. Sie will sicher sein, dass sie keinen Fehler gemacht hat, als sie mir von Oscar erzählt hat.
    Also sagte sie Si und versuchte, etwas heiterer zu erscheinen, wenn sie telefonierten.
    Knapp zwei Wochen später traf Mia auf der Straße eine von Kat Balfours Freundinnen. Bethany war attraktiv und ebenso lebhaft und humorvoll wie Mias Halbschwester Kat. Sie plauderten eine Weile über die D’Lassio-Party, an der Bethany aus irgendwelchen privaten Gründen nicht hatte teilnehmen können. Als Mia von ihr zu einem kleinen Umtrunk mit Freunden am selben Abend eingeladen wurde, sagte sie spontan zu.
    Doch als sie gegen acht die Chelsea Weinbar betrat, war diese so überfüllt, dass sie am liebsten gleich wieder umgekehrt wäre. Aber Bethany hatte sie bereits erspäht und winkte Mia an ihren Tisch. Ihre Freunde waren laut und lustig, und eine Stunde später stellte Mia überrascht fest, dass sie sich tatsächlich gut amüsierte.
    Ein Großteil der Gruppe wollte noch gemeinsam essen und danach in einem Nachtclub tanzen gehen, doch allein der Gedanke an Essen schlug Mia derart auf den Magen, dass sie sich entschuldigte und ziemlich hastig nach Hause aufbrach.
    Als sie am Mittwoch darauf aus dem Bett stieg, wurde ihr schlagartig so übel, dass sie es gerade noch rechtzeitig ins Bad schaffte, bevor sie sich übergeben musste. Das wiederholte sich in den nächsten Tagen, und Mia entschied, dass es höchste Zeit war, wieder regelmäßige Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Doch am Montag ging es ihr so schlecht, dass die besorgte Fiona es nicht länger aushielt und sie auf ihren Zustand ansprach.
    „Ich habe mir wahrscheinlich eine Grippe eingefangen“, lautete Mias Erklärung, doch auf weitere Nachfragen gab sie schließlich zu, schon seit Tagen unter heftiger Übelkeit zu leiden.
    Fiona wollte sie nach Hause schicken, aber Mia weigerte sich. Allein in ihrem Apartment würde sie doch nur den ganzen Tag die Ohren spitzen, um Nikos’ Heimkehr nicht zu verpassen. Er rief jeden Tag im Büro an – aus Rom, Athen, New York und Pusan –, aber er sprach nie mit ihr, sondern immer nur mit Fiona.
    Am Mittwoch zeigte Nikos’ Sekretärin Mia einen Artikel aus dem Finanzteil einer Tageszeitung. Er beschäftigte sich mit Lassiter-Brunel. Offenbar hatte die angeschlagene Firma inzwischen einen neuen, anonymen Finanzier gefunden, der ihr aus der Klemme half.
    Gut, dachte Mia, dann wird Brunels Wut auf mich hoffentlich bald verrauchen.
    Donnerstag stand Mia zu schnell von ihrem Schreibtisch auf, wodurch ihr so schwindelig wurde, dass sie fast umgefallen wäre. Diesmal bestand Fiona darauf, sie zu einem Arzt zu schicken, weil ihr Unwohlsein für eine Magen-Darm-Grippe zu lange andauerte.
    Da Mia noch nie im Leben einen Arzt aufgesucht hatte, wusste sie nicht, wo sie in London nach einem suchen sollte. Also rief sie Sophie an, die sich nach der Art der Beschwerden erkundigte.

Weitere Kostenlose Bücher