Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Dieser Dämon bin ich! Meine Hände waren es die dich gepackt
haben! Das Böse ist ein Teil von mir!“
„Hör auf damit!“,
schrie ich aus voller Kraft. Mit meiner Selbstbeherrschung war es nun zu Ende.
Er wollte es einfach nicht einsehen, hörte mir überhaupt nicht zu. „Hör auf,
dich mit deinem Selbsthass zu strafen, Lucien!“ Meine Fäuste schlugen gegen die
Tür. „Nicht Das was wir sind, bestimmt unser Leben, sondern unser Handeln ist
Das was zählt!“ Meine Stimme war nun so laut, dass es sicherlich alle im Haus
hören konnten. Die Gegenstände im Raum begannen zu vibrieren, da ich nicht mehr
darauf achtete, meine Telekinese unter Kontrolle zu halten. „Ich kenne dich
noch nicht lange, aber du hast immer versucht mich zu schützen, nie hast du mir
etwas Böses getan. Du kämpfst schon so lange gegen deinen Dämon, der andere
bereits in den Abgrund befördert hätte, und trotzdem bringst du noch die Kraft
auf, auf andere zu achten. Hör endlich damit auf dich selbst so zu hassen!“
„Ich hätte dich
gestern fast getötet, wie soll ich mich da nicht selbst hassen?“
„Du warst verletzt,
ausgehungert, von Sinnen! Das war ein unglücklicher Unfall! Einer der sich
nicht wiederholen wird!“
„Ich könnte dich
immer noch verletzen, in einem schwachen Moment, in einem Moment in dem ich die
Kontrolle verliere! So wie Gestern!“
Mir wurde bewusst,
dass egal was ich auch sagte, er nie von seinem Standpunkt abweichen würde. Wir
drehten uns in Kreis und keine Worte könnten ihn davon überzeugen, dass er
keine Bedrohung für mich war.
Wenn Worte nun nicht
ausreichten, dann mussten eben Taten folgen.
„Beweise es!“,
entgegnete ich nun etwas ruhiger.
Er erstarrte. „Was?“
„Beweise mir, dass
du dieses Monster bist, von dem du immer sprichst! Zeig es mir!“
Mein Herz begann
schneller zu schlagen. Ich wusste, dass es gefährlich war, diesen Krieger jetzt
zu provozieren, aber mir blieb keine andere Möglichkeit. Ich würde nicht gehen,
bevor ich nicht einen letzten Versuch gestartet hätte, ihn vom Gegenteil zu
überzeugen.
„Bist du verrückt?“,
schnaubte er.
Ich sah wie sein
Ärger etwas nachließ. Doch das konnte ich nicht zulassen. Wenn ich ihn davon
überzeugen wollte, dass er nicht das Monster war, das er behauptete zu sein,
dann musste ich ihn in Rage bringen. Ich musste seine Selbstkontrolle ins
Wanken bringen und das gefürchtete Monster, das ihn dazu brachte aus Instinkt
zu handeln und somit das logische Denken beiseite schob, an die Oberfläche
holen.
„Du hast selbst
gesagt, dass du mich fernhalten willst damit du mich nicht verletzt! Ich sage
dir, dass du nicht einmal im Stande bist mich zu verletzen wenn du glaubst die
Kontrolle verloren zu haben!“
Ich ging einen
Schritt auf ihn zu wobei er einen Schritt zurückwich.
„Das liegt nur
daran, dass ich mich für gewöhnlich sehr gut unter Kontrolle habe!“, fauchte
er.
Ich machte einen
weiteren Schritt nach vor, ganz nach dem Motto: Wenn du ein verletztes Tier in
die Enge treibst, wird es dich angreifen.
„Ach ja? Wann
verlierst du dann die Kontrolle Lucien? Wann kommt das Monster in dir zum
Vorschein?“ Meine Stimme war herausfordernd, absolut provozierend.
Wieder machte ich
einen Schritt auf ihn zu. Seine Augen, völlig schwarz, bekamen einen seltsamen
Schimmer und ich vernahm die Andeutung dieser leuchtenden Pupille, die auch
gestern seine Augen beherrscht hatte.
„Du wirst nicht
erreichen was du da versuchst. Und ich werde nicht von meinem Standpunkt
abweichen!“
Das klang für mich
wie eine Kampfansage. „Du hast schon einmal behauptet ich treibe dich in den
Wahnsinn! Unterschätze mich nicht Lucien!“
Ich hob meine Hand
und schleuderte ihm einen telekinetischen Stoß vor die Brust. Er schwankte
leicht. Seine Augen wurden noch dunkler und seine Kiefermuskeln begannen nervös
zu zucken.
„Hör damit auf,
Mia!“, presste er hervor und es schien, als versuche er seine Fangzähne daran
zu hindern sich auszufahren.
Hinter mir klopfte
es an der Tür die kurz darauf aufschwang.
„Was ist hier los?“
Nicolais Stimme hallte durch den Raum.
„Verschwinde!“,
zischte ich und knallte ihm die Tür vor der Nase zu.
Meine Sicht war nun
geschärft, genauso wie meine übrigen Sinne. Lucien wich noch einen Schritt
zurück, wobei mir nicht entging, wie viel Selbstbeherrschung ihm das kostete.
Dieser Krieger war es nicht gewohnt, vor etwas zurückzuweichen.
„Wie weit muss ich
gehen, um das Monster vor mir zu
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