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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Tag des Mordes nicht in der Nähe der Bank gewesen zu sein, nie widersprochen hat?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich bin nicht über jedes Wort im Bild, das sie seitdem gesagt hat.«
    Jetzt wurde er richtig pampig, was mir nur recht sein konnte.
    »Okay, hat sie, soweit Sie das sagen können, Detective, ihrer ersten Aussage, nicht in der Nähe der Bank gewesen zu sein, jemals widersprochen?«
    »Nein.«
    »Danke, Detective.«
    Ich fragte den Richter, ob ich einen anderen Teil des Videos abspielen dürfte, und erhielt die Erlaubnis. Ich spulte das Video zu einer früheren Phase der Vernehmung zurück und hielt es an. Dann fragte ich den Richter, ob ich eines der Tatortfotos der Anklage auf einem der Bildschirme zeigen und das Video auf dem anderen laufen lassen dürfte. Der Richter gestattete es.
    Das Tatortfoto, das ich zeigte, war eine Weitwinkelaufnahme, auf der fast der gesamte Tatort zu sehen war. Auf dem Bild waren sowohl Bondurants Leiche als auch sein Auto, der offene Aktenkoffer und der Becher mit verschüttetem Kaffee zu erkennen.
    »Detective, dürfte ich Ihre Aufmerksamkeit auf das als Beweisstück drei des Volkes registrierte Tatortfoto lenken. Können Sie uns beschreiben, was Sie im Vordergrund sehen?«
    »Meinen Sie den Aktenkoffer oder die Leiche?«
    »Was noch, Detective?«
    »Da wäre der verschüttete Kaffee – und die Beweismarkierung auf der linken Seite. Dort wurde ein Gewebefragment gefunden, das später als von der Kopfhaut des Opfers stammend identifiziert werden konnte. Man kann sie auf dem Foto allerdings nicht wirklich sehen.«
    Ich bat den Richter, den Teil der Antwort, der das Gewebefragment betraf, zu streichen, weil danach nicht gefragt worden sei. Ich hatte Kurlen gebeten zu beschreiben, was er auf dem Foto sehen konnte, nicht, was er nicht sehen konnte. Der Richter gab mir nicht recht und ließ die ganze Antwort stehen. Ich schüttelte es ab und versuchte es noch einmal.
    »Detective, können Sie lesen, was auf dem Kaffeebecher steht?«
    »Ja, dort steht Joe’s Joe. Das ist ein Gourmet-Coffee-Shop, der vier Blocks von der Bank entfernt ist.«
    »Sehr gut, Detective. Ihre Augen sind besser als meine.«
    »Vielleicht, weil sie nach der Wahrheit suchen.«
    Ich sah den Richter an und breitete die Hände aus wie ein Trainer angesichts einer krassen Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Bevor ich verbal reagieren konnte, stauchte der Richter Kurlen bereits zusammen.
    »Detective! Was soll das?«
    »Entschuldigung, Euer Ehren«, sagte Kurlen zerknirscht, ohne den Blick von mir abzuwenden. »Irgendwie scheint Mr. Haller immer meine schlechtesten Seiten zum Vorschein zu bringen.«
    »Das ist keine Entschuldigung. Noch so eine Bemerkung, und wir beide bekommen ein ernstes Problem miteinander.«
    »Es wird nicht wieder vorkommen, Euer Ehren. Ehrenwort.«
    »Die Geschworenen werden die Bemerkung des Zeugen nicht berücksichtigen. Mr. Haller, fahren Sie fort, aber mit diesem kindischen Hickhack ist ab sofort Schluss.«
    »Danke, Euer Ehren. Ich werde mir Mühe geben. Detective, in den zweiundsiebzig Minuten, die Sie am Tatort waren, bevor Sie ihn verließen, um Ms. Trammel zu vernehmen, hatten Sie da bereits festgestellt, wem dieser Kaffeebecher gehörte?«
    »Na ja, wir haben später herausgefunden, dass …«
    »Nein, nein, nein, ich habe nicht gefragt, was Sie später herausgefunden haben, Detective. Ich habe Sie nach diesen ersten zweiundsiebzig Minuten gefragt, als Sie am Tatort waren. Wussten Sie zu diesem Zeitpunkt – also, bevor Sie zu Lisa Trammels Haus in Woodland Hills fuhren –, wem dieser Kaffee gehörte?«
    »Nein, das hatten wir noch nicht festgestellt.«
    »Okay, dann wussten Sie also nicht, wer den Kaffee am Tatort hatte fallen lassen, richtig?«
    »Einspruch«, sagte Freeman. »Gefragt und beantwortet.«
    Es war ein sinnloser Einspruch, aber sie musste etwas tun, um mich aus dem Rhythmus zu bringen.
    »Ich lasse es zu«, sagte der Richter, bevor ich reagieren konnte. »Sie dürfen die Frage beantworten, Detective. Wussten Sie, wer den Kaffeebecher am Tatort hatte fallen lassen?«
    »Nein. Zum damaligen Zeitpunkt nicht.«
    Ich wandte mich wieder dem Video zu und spielte die nächste vorher markierte Passage ab. Es war die Stelle am Anfang der Vernehmung, in der Trammel schilderte, was sie am Morgen des Mordes getan hatte.
    »Bei Ihnen zu Hause haben Sie uns noch erzählt, Sie hätten nirgendwo angehalten. Jetzt haben Sie sich auf einmal einen Kaffee geholt?«
    »Das

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