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Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge

Titel: Mickey Haller 04 - Der fünfte Zeuge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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keine weiteren Fragen an …«
    »Mr. Haller«, stauchte mich der Richter zusammen, »ich habe Sie wiederholte Male vor derartigen Showeinlagen gewarnt. Betrachten Sie das als Ihre letzte Warnung. Beim nächsten Mal wird das Konsequenzen haben.«
    »Ich werde es mir merken, Euer Ehren. Danke.«
    »Die Geschworenen werden dem letzten Wortwechsel zwischen dem Verteidiger und dem Zeugen keine Beachtung schenken. Er wird aus dem Protokoll gestrichen.«
    Ich wagte nicht, in Richtung Geschworenenbank zu blicken, als ich mich setzte. Aber das machte nichts, denn ich konnte spüren, was mir von dort entgegenschlug. Ihre Blicke waren auf mich gerichtet. Sie waren auf meiner Seite.
    Nicht alle, aber genügend.

38
    I n der Mittagspause bereitete ich Lisa Trammel auf das vor, was sie in der Nachmittagssitzung des Gerichts zu erwarten hatte. Herb Dahl war nicht dabei. Um mit meiner Mandantin allein sein zu können, hatte ich ihn mit einem vorgeschobenen Auftrag losgeschickt. Ich versuchte, ihr so gut wie möglich die Risiken zu erklären, die wir eingingen, wenn die Anklage ihre Darstellung des Falls zum Abschluss brachte und die Verteidigung an die Reihe kam, die Dinge aus ihrer Sicht darzustellen. Sie machte sich große Sorgen, aber sie vertraute mir, und mehr kann man von einem Mandanten nicht verlangen. Die Wahrheit? Nein. Aber Vertrauen? Ja.
    Sobald das Gericht wieder zusammengetreten war, rief Freeman Dr. Henrietta Stanley in den Zeugenstand. Sie stellte sich als leitende Biologin des Los Angeles Regional Crime Laboratory an der Cal State L.A. vor.
    Ich vermutete, dass sie der letzte Zeuge der Anklage war und ihre Aussage zwei wichtige Elemente beinhalten würde. Sie würde bestätigen, dass einem DNA-Test zufolge die an dem Hammer gefundenen Blutspuren zweifelsfrei mit Mitchell Bondurants DNA übereinstimmten und dass auch das Blut an Lisa Trammels Gartenschuhen mit dem des Opfers identisch war.
    Mit den wissenschaftlichen Befunden würde sich der Kreis von Freemans Beweisführung schließen, und das Blut wäre das verbindende Element. Ich hatte nur ein Ziel: der Anklage diesen Triumph zu vermasseln.
    »Dr. Stanley«, begann Freeman. »Sie haben sämtliche DNA-Analysen in Zusammenhang mit dem Tod Mitchell Bondurants entweder selbst durchgeführt oder geprüft, ist das richtig?«
    »Ja, ich habe eine Analyse, die von einem externen Anbieter vorgenommen wurde, geprüft und bestätigt. Die restlichen Analysen habe ich selbst durchgeführt. Allerdings muss ich hier hinzufügen, dass ich zwei Assistenten habe, die mir im Labor helfen und einen wesentlichen Anteil der anfallenden Arbeit unter meiner Aufsicht durchführen.«
    »Sie wurden im Verlauf des Ermittlungsverfahrens gebeten, eine kleine Menge Blut, die an einem Hammer gefunden worden war, für einen DNA-Vergleich mit dem Blut des Opfers zu analysieren, richtig?«
    »Ja, für diese Analyse griffen wir auf einen externen Anbieter zurück, weil hier die Zeit von größter Bedeutung war. Ich habe dieses Verfahren beaufsichtigt und die Resultate später bestätigt.«
    »Euer Ehren?«
    Ich war aufgestanden. Der Richter schien über die Unterbrechung verärgert.
    »Was ist, Mr. Haller?«
    »Um dem Gericht Zeit und den Geschworenen eine langatmige Erklärung von DNA-Analysen und -Vergleichen zu ersparen, stellt die Verteidigung diesen Sachverhalt unstreitig.«
    »Was genau stellen Sie unstreitig, Mr. Haller?«
    »Dass das Blut auf dem Hammer von Mitchell Bondurant stammt.«
    Der Richter zögerte nicht lange. Die Chance, den Prozess um eine Stunde oder mehr zu verkürzen, ergriff er gern – aber mit Vorsicht.
    »Na schön, Mr. Haller, aber Sie werden keine Gelegenheit mehr erhalten, dies bei Ihrer Falldarstellung anzufechten. Das ist Ihnen doch klar?«
    »Ja, Euer Ehren. Es wird keine Notwendigkeit bestehen, es anzufechten.«
    »Und Ihre Mandantin hat nichts gegen diese Maßnahme einzuwenden?«
    Ich drehte mich ein Stück zur Seite und machte eine Handbewegung in Lisa Trammels Richtung.
    »Sie weiß, worum es geht, und ist damit einverstanden. Wenn Sie sie direkt fragen möchten, ist sie auch bereit, es zu Protokoll zu geben.«
    »Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Was hält der Staat davon?«
    Freeman schien misstrauisch, so, als fürchtete sie eine Falle.
    »Euer Ehren«, antwortete sie, »ich möchte klargestellt haben, dass die Angeklagte anerkennt, dass das auf dem Hammer gefundene Blut tatsächlich Mitchell Bondurants Blut ist. Und ich möchte, dass sie

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