Microsoft Word - Atlan 017 - Im Lande der Bestien.rtf
sich um. Den zweiten Robotspion entdeckte er an dem Belüftungsgitter über der Tür. Er war als heuschreckenähnliches Insekt getarnt. Der dritte Mikroroboter sah aus wie eine geflügelte Spinne. Der grüne elektronische Beobachter kroch langsam an einer Schrankleiste entlang. Er war gegen den ebenfalls grünen Hintergrund kaum zu erkennen.
Der Kosmo-Kriminalist stellte sich seitlich zum Fenster und hob dann seinen linken Arm. Seine Finger packten das Insekt” bevor es sich erheben konnte. Es knackte deutlich” als der Robotmensch den Mikrospion zerquetschte. Ein Rauchfaden stieg zwischen seinen Fingern auf.
Ronald Tekener blickte auf die Hand des Freundes und begriff sofort. Der Ertruser kam ebenfalls an das Fenster. Er wollte etwas sagen, schwieg jedoch, als Kennon seine linke Hand öffnete. Die Reste des Mikrospions lagen darin. Die winzige Energiekammer hatte die Haut Kennons am Mittelfinger verbrannt.
Der Robotmensch ließ . den Spion auf den Boden fallen und zertrat ihn.
Sie standen unter Beobachtung. Das bedeutete, daß Kennons These richtig war. Sie wurden erneut getestet.
Tekeners erster Gedanke galt Kamla Romo. Der Siganese mußte sofort gewarnt werden. Er befand sich nicht im Raum, sondern versuchte” abermals in die SpringerZentrale einzudringen. Er hatte die Aufgabe, sich über alle technischen Einrichtungen des Zentralgebäudes möglichst genau zu informieren. Wenn Kratso den Siganesen entdeckte” würde es schwer sein” ihm und der Condos Vasac zu erklären” wie Kamia Romo bierhergekommen war. Die Condos Vasac würde fraglos die Vorgänge auf der Geheimwelt Sektest-40 sowie auf dem Planeten Kukuyla, bei denen der Siganese entscheidend in die Entwicklung der Ereignisse eingegriffen hatte, sofort überprüfen. Bei einer erneuten Analyse des Geschehens auf diesen Planeten würden die Spezialisten der CV Kamla Romo als Handlungsfaktor berücksichtigen. Danach würden sie mit Sicherheit aufklären, welche Rolle Ronald Tekener tatsächlich spielte.
Sie befanden sich in höchster Gefahr. Der Siganese konnte jeden Augenblick zurückkehren.
“Ich habe es satt, hier herumzusitzen”, sagte Monty Stuep. “Wir sollten noch einmal mit Kratso sprechen.”
Ronald Tekener nickte zustimmend. Sie durften sich nicht damit zufriedengeben, hier zu warten, bis die Condos Vasac endlich zu einem Entschluß gekommen war. Es konnte noch Wochen dauern, bis die Organisation davon überzeugt war, daß Monty Stuep wirklich zuverlässig war. Da es eine Geheimwelt Tekeners und ein Projekt “Halbraumspürer-Absorber” nicht gab, würden die Recherchen der Condos Vasac lediglich Zeit kosten, aber zu keinem Ziel führen.
Sinclair M. Kennon ging zur Tür. Er verschloß das Belüftungsgitter der Klimaanlage, indem er die Dämpfungslamelle ganz herabfahren ließ. Er hoffte, daß Kamla Romo begreifen würde, was diese Maßnahme bedeutete. Wenn er den Weg in den Innenraum versperrt vorfand, mußte er den Schluß daraus ziehen, daß man ihm etwas mitteilen wollte.
*
Im Schutze seines Deflektorfeldes flog Kamla Romo zum Zentralgebäude. Er kämpfte sich mühsam voran. Die Regentropfen trafen ihn mit voller Wucht. Er wagte es nicht, zusätzlich den Schutzschirm einzuschalten. Durch das pausenlos aufschlagende Wasser würde es zu hellen Energieentladungen kommen, die Aufmerksamkeit erregen mußten.
Der Siganese landete unmittelbar über dem Haupteingang und stellte sich unter ein Belüftungshorn, wo ihn der Regen nicht mehr so hart treffen konnte. Über sich sah er das Schutzgitter, das Pflanzen, Insekten und Schmutz von dem Luftschacht fernhalten sollte. Es war an einigen Stellen verrottet. Große Löcher klafften darin.
Romo schaltete den Deflektorschirm ab. Er strich sich das schwarze Haar, das naß an seinem Kopf klebte, in den Nacken zurück und blickte auf die Siedlung und die Werft hinab.
Die Springer hatten den Kampf gegen die Pflanzen gewonnen. Erschöpft und durchnäßt kehrten sie in ihre Unterkünfte zurück. Der Angriff der Tentakelpflanzen hatte schwere Schäden verursacht. Kamla Romo sah, daß einige Kuppelbauten völlig zerstört worden waren. Auch auf der Werft gab es deutliche Spuren des Überfalls.
Der Siganese lächelte. Das plötzliche Eindringen der Pflanzen hatte den Eindruck einer gezielten Aktion gemacht. Zunächst galt der Angriff nur dem Dock. Dort erschienen die meisten Pflanzen, dort war auch am meisten verwüstet worden. Erst als die Springer mit ihren Thermostrahlern zum Gegenangriff übergingen,
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