Microsoft Word - Atlan 017 - Im Lande der Bestien.rtf
landete direkt vor den Füßen des Springers. Er versuchte, die herauskriechende Pflanze zu zertreten, schaffte es jedoch nicht. Ein Teil der Ranken grub sich in den Boden, während der andere sich schnell erholte und zu wachsen begann. Erst als Kratso auf die Pflanze feuerte, konnte er sie besiegen.
Jetzt erst heulten die Alarmsirenen auf. Überall eilten die Springer aus den Häusern. Sie begannen sofort auf- die Pflanzen zu schießen. Die meisten Männer liefen zu den Werftanlagen, um sie zu schützen. Kratso blieb bei den Terranern.
“Das ist schon der zweite Angriff auf Umshyra”, stöhnte er. “Manchmal habe ich den Eindruck, daß die ganze Welt sich gegen uns verschworen hat. Wenn wir nicht sofort etwas gegen die Pflanzen tun, dann haben sie in einer Stunde die ganze Stadt überwuchert.”
Er ging jetzt zur Werft. Tekener, Kennöre und Monty Stuep folgten ihm. Sie wollten die Gelegenheit nutzen, die Anlagen etwas genauer zu inspizieren.
Die Pflanzen hatten einen Teil der Kuppeln bereits überwuchert. Unter dem Wachstumsdruck brach ein Gebäude zusammen, in dem Maschinen und Ersatzteile lagerten. Die Springer bemühten sich fieberhaft, die wertvollen Geräte zu retten.
“Wir werden hier einmalige Geschäfte machen, Mr. Tekener”, sagte der Patriarch überzeugt. “Wir haben die einzige Raumschiffswerft in diesem Sektor der Galaxis. Alle Havaristen müssen zu uns kommen, wenn sie die Eastside jemals wieder verlassen wollen. Wenn wir den Prallschirm errichtet haben, dann haben wir es geschafft. Dann kann uns die Vegetation dieser Welt nichts mehr -anhaben.”
Tekener, Kennon und der Ertruser zogen sich zurück, als Kratso aktiv in den Vernichtungskampf gegen die Pflanzen eingriff. Es begann zu regnen, und der Boden verwandelte sich schnell in einen weichen Morast. Die Luft dampfte.
Die drei Männer blieben im Schutze eines Lastenfahrzeuges stehen. Ein weit überstehender Kranarm bot ihnen ein trockenes Plätzchen.
“Er wird erst dann einen Hyperfunkspruch nach Lepso zulassen, wenn die Condos Vasac es will”, sagte Ronald Tekener, der Kosmo-Psychologe. “Bis dahin können wir nichts ausrichten.”
“Das ist richtig”, stimmte Sinclair Marout Kennon zu. “Die Condos Vasac will sich über deinen Geheimplaneten und über Monty Stueps Phantasieprodukt, den Halbraumspürer-Absorber, informieren. Dafür braucht sie Zeit.”
“Ihr Verhalten zeigt uns zumindest, daß sie an einem solchen Gerät großes Interesse hat”, sagte Tekener. “Ich glaube jedoch nicht, daß die Condos Vasac uns nur hier abgesetzt hat, um uns für einige Zeit aus dem Verkehr zu ziehen. Ich sehe noch ein anderes Motiv.”
Er blickte Monty Stuep an.
“Die Condos Vasac wird hier auf Umshyr noch einen weiteren Test mit Monty machen”, fuhr er fort. Er lächelte unmerklich.
Die Condos Vasac war im höchsten Maße beunruhigt. Der Ertruser Monty Stuep war unvorhergesehen in die Hände der Verbrecherorganisation gefallen, als diese eine Transmitterverbindung angezapft hatte. Da der Ingenieur Papiere bei sich getragen hatte, die ihn als Angehörigen der USO auswiesen, war er sofort festgesetzt worden.
Monty Stuep hatte sich in dieser äußerst bedrohlichen Lage nicht aufgegeben, sondern hatte sofort mit einem raffinierten, psychologisch genau durchdachten Täuschungsmanöver begonnen. Er hatte behauptet, nur zur Tarnung für die USO zu arbeiten, tatsächlich jedoch für den geheimnisvollsten Mann der Galaxis, für Ronald Tekener, tätig zu sein.
Der Ertruser hatte sich schärfsten Verhörmethoden unterwerfen müssen. Man hatte ihn bis an den Rand des physischen und psychischen Zusammenbruchs gebracht. Um sich zu retten, hatte er behauptet, im Auftrage Tekeners an einem “Halbraumspürer-Absorber” zu arbeiten. Stuep hatte vorgegeben, mit diesem Gerät sei es möglich, den terranischen Halbraumspürer unwirksam zu machen. Wenn der Absorber eingesetzt werde, sei es den Terranern nicht mehr möglich, Raumschiffe auch im Linearraum noch zu verfolgen. Der Absorber werde auf einem Geheimplaneten des Galaktischen Spielers entwickelt. Monty Stuep hatte abschließend erklärt, er selbst sei der wichtigste Spezialist für dieses Projekt.
Es war ihm gelungen, die Neugierde und das wissenschaftliche Interesse der Condos Vasac zu wecken. Er hatte einen Aufschub erreicht. Das Mißtrauen der Condos Vasac hatte er jedoch nicht zerstreuen können. Die CV hatte es nach wie vor für möglich gehalten, daß er nur zum Schein für Tekener, tatsächlich jedoch
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