Microsoft Word - Atlan 017 - Im Lande der Bestien.rtf
Tekener.
“Halten Sie diesen Koloß zurück, Mr. Tekener.”
“Erfüllen Sie ihm doch seine Wünsche, Kratso, vielleicht wird er dann etwas umgänglicher”, meinte der Mann mit den Lashat-Narben.
“Wozu benötigen Sie schwere Waffen? Sie sind hier nicht gefährdet”, lehnte der Springer ab. “Ich kann Ihnen auch nur raten, Umshyra nicht zu verlassen. Auf diesem Planeten gibt es nur Dschungel und Wasser zu sehen. Hier lohnt es sich nicht, einen Ausflug zu machen.”
“Nun gut”, nickte Monty Stuep. “Überlegen Sie es sich, Kratso. Ich glaube nicht, daß wir darauf verzichten werden, uns ein wenig umzusehen. Und es wäre gut, wenn Sie uns dann keine Schwierigkeiten machten.”
Kratso biß sich auf die Lippen. Er blickte den drei Männern nach, die über seine geschlagenen Männer hinwegstiegen und den Korridor entlangschritten. Der Springer legte seine Hand auf seinen Energiestrahler. Nur mühsam hielt er sich zurück.
Als Sinclair Marout Kennon das Zentralgebäude verließ, stieg Kamla Romo aus seiner Tasche bis zur Schulter hinauf.
“Ist alles in Ordnung?” fragte Kennon.
Der Siganese ging gar nicht auf die Frage ein” sondern sprach gleich die Vermutung aus: “Kratso wird Umshyra verlassen. Ich werde ihm folgen.”
“Gut”, stimmte der Robotmensch zu. “Seien Sie vorsichtig, wenn Sie zurückkommen. Kratso hat uns einige Mikrospione ins Haus gesetzt. Vor dem Eingang habe ich zwei weitere Kleinstroboten ausgemacht, die als Vögel getarnt sind.”
Der Siganese bedankte sich für den Hinweis. Er schaltete das Deflektorfeld ein und flog zum Zentralgebäude zurück. Kratso kam aus dem Eingang und eilte zusammen mit seinem Orhill zu einem Prallgleiter. Wenig später verließ er die Siedlung.
*
Trosko, der Mann mit den Ornit-Narben, stieß einen Fluch aus, als er den Auftrag erhielt, neue Salvakrabben von den Currucs zu holen. Er konnte kaum laufen. Er spürte die Schläge des Ertrusers immer noch. Seinem Begleiter ging es nicht viel besser, aber er begrüßte die Möglichkeit, ‘Umshyra für einige Zeit zu verlassen.
“Ich habe keine Lust; mich von den anderen noch länger verspotten zu lassen”, erklärte er. Er nahm die Spezialbehälter für die Krabben auf und ging Trosko voran zum Prallgleiter. Wenig später verließen sie Umshyra.
“Ausgerechnet für diesen Ertruser müssen wir die Krabben holen”, murrte Trosko. “Kratso sollte ihm einen Gleiter geben, damit er sich selbst versorgen kann.”
Der andere Springer lachte. Im Gegensatz zu Trosko liebte er die täglichen Versorgungsflüge zu den Currucs. Trosko verachtete die Wassermenschen, von denen sie mit Krabben, Muscheln und Fischen beliefert wurden. Sie waren primitiv, und sie lebten in Korallenburgen, die sie aus ihren eigenen Körperausscheidungen hergestellt hatten. Trosko hatte keine Augen für die ungewöhnliche Schönheit der bizarren Bauten. Er blickte noch nicht einmal hin, als sie die Küste erreichten und sich der Bucht näherten, in der die Currucs lebten. Annähernd- hundert Korallentürme ragten aus dem seichten Wasser: Die größte und älteste Burg erreichte eine Höhe von fast fünfzig Metern.
Die beiden Springer landeten am felsigen Ufer mit ihrem Prallgleiter und gaben Signal, um die Currucs auf sie aufmerksam zu machen. Trosko entdeckte Ruska, ihren Hauptlieferanten, auf einem der küstennahen Türme. Acht Erwachsene und etwa dreißig Kinder kletterten auf den Korallen herum. Die Kinder vergnügten sich damit, immer wieder aus großer Höhe ins Wasser zu springen. Die Waghalsigsten von ihnen stiegen immer höher, bis sie von den Erwachsenen in tiefer gelegene Regionen zurückgeschickt wurden.
Die beiden Springer verließen ihren Gleiter und gingen mit den Spezialbehältern bis ans Wasser, um auf die Currucs zu warten.
“Sie lassen sich mal wieder viel Zeit”, ärgerte sich Trosko.
“Mich stört das nicht”, sagte der andere. “Hier ist es viel angenehmer als in Umshyra.”
“Es ist gefährlich hier”, erklärte Trosko. “Ich habe schon häufig Cloyds in der Nähe beobachtet.”
Der andere Springer winkte gelangweilt ab. Er glaubte nicht, daß ihnen die Urwaldbestien gefährlich werden konnten.
“Endlich”, seufzte Trosko erleichtert. Mehrere Currucs kamen von den Wohntürmen. Sie trugen ein großes Netz mit sich, das so viele Fische und Krabben enthielt, daß sie es kaum tragen konnten.
Trosko blickte sich nach dem Gleiter um. Das Fahrzeug stand am Eingang der Schlucht, die von der Felsenküste weit in den
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