Microsoft Word - Atlan 017 - Im Lande der Bestien.rtf
blickte erstaunt auf, lächelte und sagte: “Ah, Herr UltradimfrequenzSchaltmeister, darf ich Sie zum Essen einladen?”
Er hob eine fette Krabbe aus der Schale und legte sie an den Rand seines Tellers vor Kamla Romo hin. Das Krustentier war etwas größer als der Siganese: Voller Abscheu wandte der Kosmo-Ingenieur sich ab, um sich bei Tekener über den Ertruser zu beschweren. Schritte näherten sich der Eingangstür, so daß Romo sich sofort zurückziehen mußte. Er drohte dem HypertransitIngenieur mit geballter Faust, bevor er zu einem Regal flog und sich dort hinter einer Bildspule versteckte.
Kratso betrat den Raum. Er lächelte leutselig.
“Meine Leute berichteten mir, daß Sie ungeduldig sind”, begann er.
“Sie wissen, weshalb wir hier sind”, sagte Ronald Tekener.
“Man hat mich informiert.”
“Ich benötige sofort eine Hyperfunkverbindung nach Lepso”, erklärte der USOSpezialist.
Der Springer-Patriarch wurde ernst. Er zog die Stirn in Falten und legte die rechte Hand um einen seiner beiden Zöpfe.
“Sofort kann ich Ihnen die Verbindung nicht geben. Wir sind noch nicht soweit, Mr. Tekener. Wir bauen Umshyra erst auf. Dabei erstellen wir die Einrichtungen in der Reihenfolge der Dringlichkeit. Einen Hyperfunksender benötigen wir erst, wenn die Werft ihre Arbeit aufnehmen kann. Es tut mir leid.”
Er grinste und fügte hinzu: “Auf zwei oder drei Tage wird es Ihnen wohl nicht ankommen.”
“Ich möchte Ihrer Funkstation einen Besuch abstatten”, sagte Tekener kühl. “Wir werden Ihnen die Arbeit abnehmen und den Sender für Sie zusammenbauen.”
Der Oberstleutnant erhob sich. Er durchschaute’ die Verzögerungstaktik des Springers sofort. Er war sich nur noch nicht über die Gründe dieses Verhaltens im klaren. Für ihn stand zunächst nur fest, daß Kratso nicht aus eigenem Ermessen handelte.
Auch Monty Stuep stand auf. Er schob die fast geleerten Schüsseln zur Seite und ging zu dem ‘Händler. Er überragte ihn um fast sechzig Zentimeter. Drohend blickte er auf ihn herab. Er setzte ihm den Fuß ganz leicht auf den Stiefel. Der Springer hob erbleichend die Arme. Der Ertruser wog etwa 16 Zentner. Er brauchte sein Gewicht nur ein wenig zu verlagern, um den Fuß des Patriarchen zu zerquetschen.
“Ich kann Ihnen nicht helfen, Mr. Tekener”, behauptete Kratso.
Monty Stuep drückte ganz leicht zu.
“Eine Hyperfunkverbindung mit Lepso ist völlig unmöglich. Unser Sender ist für die Überbrückung einer derartigen Distanz viel zu schwach. Darüber hinaus können wir ohnehin keinen Funkspruch mit höchster Intensität abstrahlen. Die Ortungsgefahr wäre zu groß. Mr..Tekener, wir befinden uns auf der Eastside der Galaxis. Hier ist das Herrschaftsgebiet der Blues.”
Monty Stuep legte dem Springer eine Hand auf die Schulter. Lächelnd verstärkte er den Druck seines Fußes. Kratso begann zu schwitzen. Er sprach noch schneller.
“Umshyr ist eine Geheimwelt der galaktischen Händler. Sie ist nur für uns vorgesehen.”
“Ist sie das?” spöttelte Tekener.
“Sie glauben mir nicht?”
“Wundert Sie das, Kratso? Umshyr liegt tief im Einflußbereich der Blues. Selbst bei bester Tarnung wäre eine Geheimwelt auf die Dauer ohne Kenntnis der Blues nicht zu halten.”
Kratso begann zu lachen. Er zerrte an seinem rechten Zopf.
“Es könnte schon mal vorkommen, daß auch Raumschiffe anderer Völker in die Werft genommen werden”, gab er zögernd zu. “Es könnte dann natürlich auch mal ein Raumschiff der Blues dabei sein.”
Monty Stuep zog seinen Fuß zurück. Kratso ging schnell zur Tür, wo er sich in Sicherheit wähnte.
“Auch das ist natürlich eine Frage der Bezahlung”, sagte er. “Mit einigen BluesVölkern kann man sich schon einigen.”
Der Ertruser ging langsam auf den Springer zu.
“Wir sind vom Thema abgekommen”, begann er. “Der Hyperfunksender ...”
“Das”, unterbrach ihn Kratso, “ist keine Frage der Bezahlung. Es tut mir leid.”
Als Monty Stuep noch einen Schritt näher trat, zog sich der Springer zurück.
“Damit wären wir zunächst kaltgestellt”, sagte der Kosmo-Kriminalist Kennon. Er setzte sich in einen der Sessel.
“Der Mann wird uns vorläufig keine Möglichkeit geben, einen Hyperfunkspruch abzusetzen”, stimmte Ronald Tekener zu.
“Er wird versuchen, uns so lange festzuhalten, bis die Condos Vasac genügend über den HalbraumspürerAbsorber herausgefunden hat”, fügte Monty Stuep hinzu. Er blickte auf den Siganesen, der jetzt sein Versteck verließ und
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