Microsoft Word - Atlan 019 - Tödliche Tiefen.rtf
erteilte ihm den Auftrag, die vier Antriebsmotoren zu überprüfen.
“Ich werde sie restlos auseinandernehmen”, kündigte der Ertruser an.
Bront von Okaylis führte den USOSpezialisten zu einem Schott. Er öffnete es mit einem elektronischen Schlüssel, der die Magnetverankerungen löste. Im Innern des Korbes hatten etwa dreißig Männer Platz. Aus Sicherheitsgründen gab es keine Fenster, durch die man hätte hinausblicken können. Nur im Boden befand sich eine runde Panzerplastscheibe, die einen Blick nach unten ermöglichte. Die vier Motoren konnten von einem Platz aus zentral, aber auch einzeln gesteuert werden.
“Wenn drei Motoren ausfallen sollten”, erläuterte der Akone, “dann können wir mit dem vierten immer noch weiterfahren.”
Tekener bat Kennon, die elektrischen Einrichtungen und die Sauerstoffversorgung zu überprüfen, Er selbst kehrte mit dem Leiter von ZONT-1 in die höheren Stockwerke zurück. Bront von Okaylis führte ihn in die Materialkammer; eine große ‘Halle, in der große Mengen von Ausrüstungsgegenständen lagerten.
“Hier haben wir auch die Druckanzüge’‘, sagte der Akone.
Er deutete auf mehrere Männer, die an den Anzügen arbeiteten, um sie zu überprüfen. Auch der Akone Ald Veltron war dabei.
“Unser größtes Problem ist es, für den Ertruser einen passenden Hochdruckpanzer zu beschaffen”, sagte Bront von Okaylis, “aber auch das werden wir schaffen. Unsere Spezialisten bemühen sich bereits darum.”
Ronald Tekeners Blicke glitten über die Decke der Materialkammer. Nach kurzer Suche stießen sie auf ein Belüftungsgitter. Er entdeckte eine winzige Hand, die sich durch einen Schlitz streckte und ihm zuwinkte. Er lächelte unmerklich. Er war beruhigt. Jetzt wußte er, daß der Siganese die Männer ständig überwachte. Es würde ihnen schwerfallen, den Transport zu sabotieren, falls sie das planten. Ein bestens ausgebildeter Spezialist blickte ihnen über die Schulter und überprüfte jeden Handgriff.
Einige Hochdruckpanzer waren bereits fertiggestellt. Sie standen aufrecht an einer Wand, wo sie an einigen Haken befestigt worden waren. Tekener ging zu den Spezialanzügen hinüber und überprüfte sie kurz. Es waren hervorragend gearbeitete Raumanzüge, die für den Einsatz auf Planeten mit großer Schwerkraft und sehr dichter Atmosphäre vorgesehen waren. Die steifen und unförmigen Gebilde machten den Eindruck, als könnten sie auch noch Anforderungen standhalten, die jene dieser Welt weit überstiegen.
“Wann sind diese Arbeiten abgeschlossen?” fragte Tekener.
“Wir benötigen mindestens noch zwei Stunden”, antwortete Bront von Okaylis. “Wir tun, was wir können.”
“Das hoffe ich.”
“Sie können sich darauf verlassen”, betonte der Akone ernst. “Wir wissen selbst am besten, was Zeitverlust unter den gegebenen Umständen bedeutet. Infolge der planetarischen Drehbewegung nähern wir uns der Librationsgrenze jetzt sehr schnell. In dieser Übergangszone von Nacht zu Nacht sind die Stürme einfach grauenhaft. Deshalb bleibe ich auch bei meiner Ansicht, daß der Transport unter diesen Umständen nicht zu verantworten ist. Ich meine, wir sollten ...”
Tekener unterbrach ihn mit einer Handbewegung. Er ließ keine Diskussion mehr zu.
“Bleiben Sie hier. Die Leute sollen sich beeilen”, ordnete er an. “Sie wissen selbst, was ein Zeitgewinn bedeutet.”
Bront von Okaylis wollte gegen diesen Befehl aufbegehren, als er jedoch Tekeners Lächeln sah, zog er es vor, nachzugeben. Er preßte die Lippen zusammen und blieb in der Halle, als Tekener ging. Der Oberstleutnant erreichte mit seiner Maßnahme, daß der Siganese wieder volle Bewegungsfreiheit bekam. Kamla Romo hatte den Auftrag, so viele Daten wie möglich zu sammeln. Bis jetzt hatte er noch kein Anzeichen dafür gefunden, daß die Akonen und Antis dieser Station’ wußten, wie ihre Befehlshaber aussahen. Niemand schien zu wissen, wer sie waren und woher sie kamen. Keiner von ihnen schien sie jemals gesehen zu haben. Doch das Team wollte nicht daran glauben, daß es überhaupt keine Unterlagen über die Fremden gab.
Der Siganese verließ seinen Beobachtungsposten, um in das Büro von Bront von Okaylis vorzustoßen. Er hoffte, dort mehr über die Unbekannten erfahren zu können. Vielleicht ließ sich aus irgendeiner Notiz erkennen, welches Endziel die Machthaber der Condos Vasac verfolgten.
*
Mehrere Akonen schleppten die großen Einzelteile für der- Spezialpanzer des Ertrusers herbei. Ald Veltron
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