Microsoft Word - Atlan 019 - Tödliche Tiefen.rtf
Ausrüstung im Gewirr der zahlreichen Maschinen und Geräte nicht auffallen würde. Der Siganese flog dicht über den Kästen, als diese von den Transportplatten in einen Raum getragen wurden.
Einige Akonen, die sich hier aufgehalten hatten, wichen scheu zurück, um die Boxen vorbeizulassen. Kamla Romo fiel auf, daß sie großen Respekt vor den Unbekannten in den Klimakammern zeigten.
Er umflog die Würfel, konnte jedoch keine Geräte entdecken, die den Fremden eine Sicht nach außen ermöglichten. Es gab einige Buchsen für Kabelanschlüsse, so daß Zusatzgeräte angeschlossen werden konnten. Jetzt schien jedoch keiner der unbekannten Insassen daran interessiert zu sein, mit den Akonen in Verbindung zu treten.
Die Transportplatten senkten sich auf den Boden herab. Der KIFA Romo ließ sich bis dicht unter die Decke hinauftragen.
Der Raum enthielt zahlreiche Kontroll- und Steuergeräte, zwischen denen mehrere Druckbehälter auf dem Boden fest verankert waren. Die Aufschriften zeigten deutlich, daß sie die für die Fremden lebenswichtigen Gase enthielten. Romo überprüfte die Vorrichtungen und kam enttäuscht zu dem Schluß, daß sich auch jetzt keine Möglichkeit ergeben würde, zu den Fremden vorzudringen.
Einer der Akonen erteilte erregt Befehle. Er wollte die Druckbehälter so schnell wie möglich an die Gaskessel anschließen. Die anderen Akonen bemühten sich, den Anordnungen zu folgen, doch sie gingen dabei überhastet vor. Sie fuhren eine der Platten bis an die Ventile heran und stellten dann die Verbindung mit der Box her. Im nächsten Augenblick schon zischte das Gas durch die Rohre.
“Schnell, den nächsten Behälter”, befahl der für die Aktion verantwortliche Wissenschaftler. Die Akonen wandten sich von der ersten Box ab und bemühten sich um die nächste.
Die Tür öffnete sich, und ein weiterer Akone kam herein. Er hinkte leicht, und zahlreiche Narben verunstalteten sein Gesicht.
“Vorsicht’, warnte er. “Der dritte Kessel ist nicht gegen Vibrationen geschützt.”
Die Akonen hatten den dritten Druckbehälter schon angeschlossen, als abermals heftige Erschütterungen den Boden durchliefen. Ald Veltron eilte zu den Kontrolltafeln, überprüfte die Meßanzeigen und drückte dann einige Knöpfe herunter. Dabei behielt er die Boxen ständig im Auge.
Aus einem Lautsprecher kamen plötzlich die grausigen Schreie und das röchelnde Stöhnen der Fremden. Obwohl der Siganese diese Notrufe schon gehört hatte, erschrak er. Die Schreie erregten ihn, er empfand jedoch kein Mitleid mit den Fremden. Veltron schaltete das Gerät wieder ab. Er war blaß geworden.
“Der Druck muß erhöht werden”, befahl er. “Verbindungen überprüfen!”
Er beugte sich selbst über die Ventile, um sich davon zu überzeugen, daß die Hilfskräfte sorgfältig gearbeitet hatten, als eine äußerst heftige Welle von Erschütterungen durch die Anlage ging. Der Raum neigte sich stark zur Seite, und der Boden schien sich aufzuwerfen. In der Verschalung einer Deckenleuchte entstanden haarfeine Risse, und in einem Kontrollgerät brachen einige Kabelverbindungen. Zahlreiche Warnlampen leuchteten auf.
Ald Veltron stieß einen Fluch aus. Da die Transportplatten unbewegt in der Luft schwebten, die Gasbehälter sich jedoch von ihnen wegneigten, wurden die Rohrverbindungen größten Belastungen ausgesetzt. Die Ventile der ersten Box, die überhastet angeschlossen worden war, wurden undicht. Veltron sprang zurück, als ihm Ammoniakgas entgegenschoß. Die anderen Akonen griffen nach seinen Armen, um ihn zu halten, während sich die Ventile automatisch wieder schlossen.
Ein stechender Geruch breitete sich im Raum aus. Kamla Romo, der nur seinen Deflektorschirm benutzte, ließ sich auf die Oberkante eines Kontrollbordes herabsinken. Er kämpfte gegen einen Hustenreiz an. Abermals neigte sich der Boden, und wieder entwich Ammoniakgas. Romo fühlte, daß seine Beine schwer wurden. Er taumelte einige Schritte zur Seite und klammerte sich dann an eine Dose. Dabei übersah er, daß sie bereits auf der Kante des Bordes stand. Sie kippte ab und fiel auf eine Deckplatte, die nur leicht befestigt war.
Während der Siganese um sein Gleichgewicht rang, rutschte die Kunststoffscheibe aus ihren Halterungen und drückte zwei halbverbrannte Kabel zusammen. Die Dose rollte gleichzeitig über den Deckel herab auf die Energieverbindungen.
Stichflammen schossen auf den Kosmoingenieur zu. Buchstäblich in letzter Sekunde schaltete er seinen Schutzschirm ein.
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