Microsoft Word - Atlan 019 - Tödliche Tiefen.rtf
Programmieren Sie Ihre Küche um, damit auch ich mich als Ihr Gast wohlfühlen kann.”
Ronald Tekener lachte leise.
“Nehmen Sie es ihm nicht übel”, bat er den Akonen. “Stuep ist nun einmal unglaublich verfressen. Er hat schon mehr als einen Küchenmeister zur Verzweiflung gebracht.”
Bront von Okaylis musterte den Ertruser. Er lächelte verständnisvoll.
“Sie werden schon nicht verhungern, Stuep”, sagte der Akone.
“Na hoffentlich”, seufzte der Ertruser. “Wenn es ums Essen geht, kann ich nämlich sehr unangenehm werden.”
“Keine Sorge. Wir werden Sie angemessen versorgen”, versprach Bront von Okaylis. “Wir pflegen unsere eigenen Interessen immer sehr genau im Auge zu behalten.”
“Davon bin ich überzeugt’, nickte Tekener, der die Doppeldeutigkeit dieser Worte sehr wohl erfaßte. “Um auf Ihre seltsame Bemerkung bezüglich der Roboter zurückzukommen—es steht Ihnen frei, uns und unsere Ausrüstung zu durchsuchen.”
“Vergessen Sie meine Bemerkung”, winkte der Akone ab. “Ich habe versucht, einen Scherz zu machen.”
Tekener deutete mit einer Geste an, daß ihn diese Frage des Akonen nun nicht mehr interessierte. Er wandte sich den Bildschirmen zu. Für ihn war der Zwischenfall erledigt, obwohl er wußte, daß die Frage des Chefs dieser CV-Station nicht von ungefähr gekommen sein konnte. Sie mußte mit dem Einsatz des Siganesen im Zusammenhang stehen.
Bis jetzt vermutet niemand, daß auch Kamla Romo zu dem Team gehörte. Die Akonen ahnten nicht, daß sie ihre schwersten Niederlagen der letzten Zeit gerade ihm zu verdanken hatten. Immer wieder hatte Romo wichtige Vorbereitungsarbeiten geleistet und ihnen wichtige Informationen zugänglich gemacht. Er hatte auch jetzt den Auftrag, diese Station sorgfältig zu erforschen. Jede Information, die sie durch ihn erhielten, konnte entscheidend wichtig sein.
Ronald Tekener tippte gegen einen Bildschirm.
“Wo sind wir?” fragte er.
Es war ihm bisher nicht gelungen, die Geräte einzuschalten. Bront von Okaylis schob jetzt einen Schlüssel in einen kaum sichtbaren Schlitz. Eine Kontrolleuchte flammte kurz auf. Jetzt konnte Tekener die Bildgeräte mit einem Knopfdruck einschalten. Erwartungsvoll blickten die drei USO-Agenten auf die Schirme. Der Ertruser schob sich ein ganzes Steak in den Mund, während der Boden unter ihren Füßen stark vibrierte, und der Raum schwankte. Langsam formte sich ein Bild der Außenwelt auf der Wiedergabefläche des Beobachtungsgerätes.
Monty Stuep schluckte das Steak hinunter. Sinclair Marout Kennon trat überrascht näher an die Bildwand heran, während Tekener äußerlich gelassener blieb.
Bront von Okaylis zeigte ihnen die Hölle!
Tekener war sich auf Grund seiner Erfahrungen sofort darüber klar, daß sie sich auf einem jupiterähnlichen Planeten mit einer Giftgasatmosphäre befanden. Sie blickten aus sehr großer Höhe auf ein Tal hinab. Gelblich braune Wolken jagten mit ungeheurer Geschwindigkeit an ihnen vorbei und verhüllten die Landschaft immer wieder vor ihren Blicken.
Ein unvorstellbarer Orkan tobte. Er rüttelte und zerrte an der Station. Jetzt war es den Männern des kleinen Teams sofort klar, woher die starken Schwankungen und Vibrationen kamen. Die phantastischen Kräfte der Natur rissen an den Verankerungen der Anlage.
Ronald Tekener setzte sich in einen der Sessel und schlug die Beine übereinander. Mit verengten Augen blickte er auf die Bildschirme. Er sah große Brocken einer festen Substanz, die von den Gasmassen durch das Tal gewirbelt wurden. Tief unter ihnen flogen sie vorbei.
“Das ist Phynokh, der Planet, auf dem Sie sich augenblicklich befinden”, erklärte Bront von Okaylis. “Draußen ist es tatsächlich nicht so hell, wie es auf dem Bildschirm erscheint. Wir befinden uns auf der Nachtseite. Das Gerät arbeitet mit einigen Aufhellern, um die Sicht zu verbessern.”
“Die Atmosphäre dürfte in erster Linie aus Wasserstoff bestehen”, sagte Sinclair Marout Kennon. “Dazu sind vermutlich große Beimengungen von Ammoniak und Methan vorhanden.”
“Völlig richtig”, bestätigte der Akone. “Der Planet hat den beachtlichen Durchmesser von 142 318 Kilometern, und er dreht sich in etwa 88 Stunden einmal um sich selbst.”
Monty Stuep schnippte mit den Fingern.
“Auf die Schwerkraft der Erde bezogen, dürfte dabei eine g-Ziffer von 2,5 herauskommen”, sagte er. “Davon ist hier nichts zu spüren.”
Der akonische Wissenschaftler lächelte.
“Natürlich nicht’, antwortete
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