Microsoft Word - Atlan 019 - Tödliche Tiefen.rtf
aufstieg und sich auf die Kontrollampe über dem Ausgang stellte. Langsam kam der Akone näher.
Der KIFA überprüfte die Schaltungen seines Deflektors und fand, daß alles in Ordnung war. Veltron konnte ihn nicht sehen, er konnte höchstens ahnen, wo er war. Romo stieg weiter auf und schwebte dann quer durch den Raum.
Veltron ging zu einem Instrumentenschrank und öffnete ihn. Der Siganese flog über seinen Kopf hinweg. Er konnte einige Meßinstrumente auf den Regalen erkennen. Jetzt wurde es gefährlich für ihn. Ald Veltron wollte den Raum offensichtlich energetisch vermessen. Er würde dabei jeder Abweichung vom Normalmuster der Steuergeräte auf die Spur kommen.
Kamla Romo mußte auf jeglichen Energieschutz verzichten, wenn er diesen Raum lebend verlassen wollte. Er dachte an Ronald Tekener, Kennon und Monty Stuep.
Wenn er entdeckt wurde, dann würden sie einen sehr schweren Stand haben.
*
Der Raum, der dem kleinen Team angewiesen worden war, enthielt alles, was sie an Komfort benötigten. Einige äußerst bequeme Sessel standen vor einer breiten Bildschirmwand. Hinter mehreren mit Holzmustern verzierten Schranktüren verbarg sich eine elektronische Küche. Sie konnten ihre Wünsche in ein Mikrophon sprechen.
In einem Nebenraum befand sich eine Schalldusche mit Massagegeräten und einer Sauerstoffkammer, in der sie sich erfrischen konnten.
Ronald Tekener stand vor der Wand des Raumes, die mit einer Sternenkarte überzogen war, als Bront von Okaylis eintrat. Der Akone hatte einen Türsummer betätigt, aber keiner der drei Männer hatte es gehört. Die Außengeräusche hatten das Rufzeichen übertönt.
“Die Explosion wurde durch einen kleinen Kurzschluß in einem Steuergerät verursacht’, begann er. “Es war nichts Besonderes.”
Ronald Tekener ging zu der Bildschirmwand hinüber. Er sagte; “Es dürfte an der Zeit sein, daß Sie uns erklären, wo wir eigentlich sind.”
“Ganz recht’, stimmte Monty Stuep zu. Er kreuzte die Arme vor der Brust. “Sitzen wir direkt auf einem Vulkan, oder haben wir das Vergnügen, ein Krustenbeben aus nächster Nähe erleben zu dürfen?”
Der akonische Wissenschaftler lächelte. Er ging auf Monty Stuep zu und ließ sich durch dessen Haltung keineswegs beeindrucken. Spöttisch blickte er zu ihm auf.
“Haben Sie zufällig ein paar Mikroroboter in der Tasche?” fragte er.
Monty Stuep weitete verblüfft die Augen und begann, schallend zu lachen. Er hob eine Hand in der Absicht, sie auf die Schulter des Akonen herabfallen zu lassen, ließ sie jedoch auf halber Höhe in der Luft hängen. Sein Lachen erstarb.
“Das sollte wohl ein Witz sein, wie?” fragte er. Er strich sich über die Haare, die seinen Kopf in Sichelform von der Stirn bis zum Nacken überzogen. Er ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn die unerwartete Frage des Akonen erschreckt hatte. Überall in seiner Kleidung hatten er und Kamla Romo die winzigen Einsatzgeräte des Siganesen versteckt. Sie waren dabei sehr sorgfältig vorgegangen; dennoch hätte eine genaue Überprüfung seiner Kleidung vermutlich einige der Geräte zu Tage gebracht.
Monty Stuep beugte sich leicht zu dem Akonen hinab und fragte polternd: “Erlauben Sie mir eine Gegenfrage, Akone. Sie haben wohl nicht zufällig ein paar saftige Steaks in der Tasche?”
Jetzt lachte Bront von Okaylis. Er schien nicht weniger verblüfft zu sein als zuvor der Ertruser. Er zeigte auf die vollautomatische Küche.
“Sie brauchen Ihre Wünsche nur in das Mikrofon zu sprechen, dann ist alles für Sie bereit.”
Der Kosmoingenieur grinste breit. Er legte beide Hände auf den Bauch und horchte in sich hinein. Ein spöttisches Licht funkelte in seinen Augen.
“Ich bin ein junger Bursche, Bront von Okaylis”, sagte er dröhnend. “Vor ein paar Tagen erst bin ich zweiundsiebzig geworden. Glauben Sie wirklich, daß ich mit den Fleischpartikeln auskomme, die Ihre geizige Küche ausspuckt?”
Der Akone schüttelte verwundert den Kopf. Er ging zum Mikrofon und sprach leise hinein, während er mit den Fingern einen Sicherungskasten öffnete. Mit einem Blick stellte er fest, daß die Geräte einwandfrei arbeiteten. Zugleich glitten zwei leicht gebräunte Steaks aus dem Bedienungsgitter.
“Das reicht immerhin für zwei sehr gute Esser aus”, sagte Bront von Okaylis.
Monty Stuep blickte geringschätzig auf das Fleisch hinab.
“Kein Wunder, daß ihr Akonen nicht kräftiger werdet’, sagte er. “So etwas bekommen bei uns die eben erst entwöhnten Säuglinge.
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