Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
Vom Netzwerk:
sich zusammen mit den USO-Spezialisten an der Spitze seines Heeres dem Dschungel näherte. Mit einem mitleidigen Unterton in der Stimme fuhr er fort: “Einem Häufchen schwächlicher Menschen, wie ihr es seid, kann es schon passieren, daß ein einzelner Grünleuchter sich übermächtig fühlt.”
    Dies war keineswegs beleidigend gemeint, es war nur Cherisins Art, die Dinge so zu sagen, wie er sie sah. Die Feuerbläser waren eben einfache Geschöpfe, die intelligenzmäßig hinter den Sumpfgebleichten rangierten, das stand für Kennon fest. Das zeigte sich schon daran, daß sich ihr Leben auf freier Wildbahn abspielte; eine Zivilisation oder eine Kultur besaßen sie nicht. Zumindest fand Kennon keine Ansätze dazu. Auch die Sumpfgebleichten hatten keine Zivilisation im eigentlichen Sinne besessen, aber immerhin hatten sie sich die Natur teilweise untertan gemacht. Freilich, an die Rockandos konnten sie nicht heranreichen.
    Denn obwohl auch die Rockandos ein naturverbundenes Volk waren, hatten sie einen Kunstsinn entwickelt und es zu einem recht beachtlichen Stand der Technik gebracht. Wie diese Technik genau aussah, vermochte Kennon nicht zu sagen, doch ließen sich einige Schlüsse daraus ziehen, daß sie bereits Stahl herstellen konnten. Die Terraner bedauerten es, daß sie sich nicht eingehender mit den Rockandos beschäftigen konnten.
    Aber im Augenblick galt es, das Dämonenland aufzusuchen und dort Untersuchungen anzustellen. Kennon fragte sich, inwieweit die explodierenden Fernlenkraketen der Antis Anteil an den Mutationen der Feuerbläser hatten. Denn daß es sich bei diesen Wesen ‘um Mutationen handelte, war klar. Aber Kennon kam bei seinen Überlegungen zu keinem Ergebnis, seine Gedanken drehten sich immer im Kreise. Er wußte noch zu wenig darüber, welchen Zweck die sogenannten “Feuerdämonen” zu erfüllen hatten. Wo die Raketen explodierten, erlosch alles Leben und wuchs rasend schnell und in schrecklich veränderter Form nach—berichteten die Rockandos. Das konnte viel bedeuten, sagte aber nichts Definitives aus.
    Kennon quälte sich nicht länger mit diesen Gedanken ab. Er hoffte, daß er im Dämonenland interessante Aufschlüsse erhielt.
Vorerst konnte er nur hoffen, daß sie das Dämonenland erreichten. Denn der Marsch an der Seite der Feuerbläser war strapazierend. Nicht für Kennon natürlich, denn der USO-Major Sinclair Marout Kennon mit der “Vollprothese” kannte keine Ermüdungserscheinungen. Aber bei Tekener und selbst bei Stuep machten sich die Anstrengungen bemerkbar. Kennon spritzte ihnen zwar Aufputschmittel aus seinem schier unerschöpflichen Reservoir in den Unterarmen. Aber das war keine Dauerlösung.
Hinzu kam noch, daß die Feuerbläser unberechenbare Geschöpfe waren. Oftmals brach unter ihnen ohne ersichtlichen Grund ein Streit aus. Dann entspannen sich Kämpfe auf Leben und Tod, die grundsätzlich erst endeten, bis einer der Streitenden in den Flammen des anderen verging. Unbeteiligte kamen dabei seltsamerweise nie zu Schaden. Das erkannten die USO-Spezialisten bald, aber es machte sie dennoch nervös, ständig von Flammenbündeln umlodert zu werden. Davor mußte Kennon so bange sein wie seinen Kameraden, denn obwohl sein Körper aus Atronital-Compositum zwar nicht gefährdet war, so fürchtete er doch um die “äußere Verkleidung” aus Biomolplast, die ihm das menschliche Aussehen gab.
Deshalb sehnte auch Kennon den Augenblick herbei, da Daynamar mit den Cordos kam. Aber es dauerte fast einen ganzen Cronot-Tag, also etwas über 22 TerraStunden, bis der Anführer der Rockandos mit zehn Cordos und neun Knorpeltrommlern eintraf.
    12.
    Oberstleutnant Ronald Tekener und der Ertruser Monty Stuep kamen langsam wieder zu Kräften, während sie auf dem Rücken von Daynamars Cordo durch den Dschungel ritten. Der Siganese Kamla Romo, der immer noch in der Außentasche von Monty Stueps Kombination verborgen war, klagte nicht mehr über Kopfschmerzen; seiner Selbstdiagnose zufolge hatte er die Gehirnerschütterung ausgeheilt. Damit kam auch wieder der Tatendrang des winzigen Männleins zurück. Er verlangte immer wieder von Sinclair M. Kennon, auf Erkundungsflüge geschickt zu werden.
    Dieser jedoch bremste vorerst seinen Eifer.
    “Sie werden noch genug zu tun bekommen, wenn wir erst das Dämonenland erreicht haben”, vertröstete er ihn über Sprechfunk.
Am Morgen des 12. Februar ließ die Kolonne aus zehn Cordos und tausend Feuerbläsern den Dschungel hinter sich; über diesem

Weitere Kostenlose Bücher